Landrat Stegmann startet Spendenaktion für Wasserburger Kirche!

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Die St. Georgs-Kirche in Wasserburg benötigt dringend Renovierungen; Landrat Stegmann plant Finanzierung durch Paten für Ziegel.

Die St. Georgs-Kirche in Wasserburg benötigt dringend Renovierungen; Landrat Stegmann plant Finanzierung durch Paten für Ziegel.
Die St. Georgs-Kirche in Wasserburg benötigt dringend Renovierungen; Landrat Stegmann plant Finanzierung durch Paten für Ziegel.

Landrat Stegmann startet Spendenaktion für Wasserburger Kirche!

In Wasserburg am Bodensee steht die St. Georgs-Kirche nicht nur als architektonisches Kleinod, sondern auch als Zeugnis einer langen Geschichte. Erstmals im Jahr 784 erwähnt, wurde sie 945 für Mönche auf der Insel Wasserburg gegründet. Die Kirche hat viel erlebt: Von einer Inkorporation zur Pfarrei durch das Kloster St. Gallen im Jahr 1388 bis zu mehreren Restaurierungen, die die baulichen Schäden an den Tag brachte, geprägt durch Feuer und Stürme.

Die Kirche hat in den letzten Jahren mit erheblichen Schäden zu kämpfen: „Seit der letzten Restaurierung 2014 gibt es wieder Probleme mit dem Dach, verstärkt durch den Klimawandel“, berichtet Schwäbische.de. Die Sanierungskosten für das Kirchendach belaufen sich auf schätzungsweise 500.000 Euro, während die Friedhofsmauer mit 700.000 Euro zu Buche schlägt. Diese Herausforderungen haben Pfarrer Gührer dazu veranlasst, Unterstützung in der Gemeinde zu suchen, da keinerlei Rücklagen für Restaurierungen gebildet werden konnten.

Unterstützung für die Sanierung

Eine bedeutende Hilfe scheint nun in greifbare Nähe zu rücken. Landrat Elmar Stegmann hat eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, um Paten für die Sanierung zu finden. Interessierte können eine Patenschaft für 28.000 Ziegel des Kirchendachs oder 800 Ziegel der Friedhofsmauer übernehmen. Spenden von 50 Euro pro Ziegel werden erbeten, wobei die Namen der Spender auf den Ziegeln verewigt werden sollen.

„Ich habe die Patenschaft für den ersten Firstziegel übernommen“, teilt Stegmann mit. Damit möchte er nicht nur zur Restaurierung beitragen, sondern auch eine Welle der Solidarität innerhalb der Gemeinde anstoßen. Die Diözese wird 60 Prozent der Renovierungskosten übernehmen, die restlichen 40 Prozent liegen jedoch in der Verantwortung der Wasserburger Kirchenstiftung.

Kulturelles Erbe und jüdisches Leben

Die St. Georgs-Kirche ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein Zentrum kulturellen Schaffens. Im ausgehenden 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden hier bedeutende, reich illustrierte Handschriften gefertigt. Ein besonders bemerkenswerter Aspekt dieser Zeit ist der Aufenthalt des Oberrabbiners Rabbi Meir ben Baruch von Rothenburg, der zwischen 1286 und 1287 hier gefangen gehalten wurde. Sein Einfluss und der Austausch mit der christlichen Gemeinde sind von historischem Interesse, wie kirche-am-see.de beschreibt.

Wo einst religiöser Austausch und kulturelle Begegnungen stattfanden, wurde Wasserburg im Laufe der Zeit auch von Verfolgungen heimgesucht. Diskurse über jüdisches Leben am Bodensee verdeutlichen die Relevanz der Erinnerungskultur. Aktuell sind Veranstaltungen über das Zusammenleben von Juden und Christen geplant, die im Rahmen eines Festjahrs zum jüdischen Leben in Deutschland an verschiedenen Orten am Bodensee stattfinden werden, so Südkurier.
Diese Veranstaltungen sollen nicht nur die Erinnerung an die jüdische Geschichte wachhalten, sondern auch einen Raum für Dialog und Reflexion bieten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Sanierung der St. Georgs-Kirche in Wasserburg ein wichtiger Schritt ist, um die kulturelle Identität und das gemeinsame Erbe für kommende Generationen zu bewahren. Wer helfen möchte, kann Pfarrer Gührer per E-Mail kontaktieren oder Spenden direkt an die Kirchenstiftung St. Georg leisten. Eine Teilnahme an der Patenschaft könnte der Anfang eines neuen Kapitels in der Geschichte dieser historischen Stätte sein.