Bergedorf: Leerstehende Büros werden zu modernen Wohnungen umgebaut!
In Hamburg-Bergedorf werden leere Bürogebäude in Wohnraum umgewandelt, um der prekären Wohnsituation entgegenzuwirken.

Bergedorf: Leerstehende Büros werden zu modernen Wohnungen umgebaut!
In Hamburg tut sich etwas in Sachen Wohnraumgestaltung! Die Baugenossenschaft Bergedorf Bille hat Pläne vorgestellt, die leerstehenden Büroflächen an der Bergedorfer Straße in Wohnraum umzuwandeln. Angesichts des akuten Wohnungsmangels in der Hansestadt, die zu den fünf teuersten Städten Deutschlands zählt, ist dieser Schritt sowohl sinnvoll als auch notwendig. Rund 850.000 Quadratmeter Bürofläche stehen in Hamburg leer, während gleichzeitig über 50.000 Wohnungen fehlen. Hier setzen die kreativen Konzepte der Genossenschaft an, wie taz berichtet.
Das Bürogebäude, das 1965 errichtet wurde, soll nicht abgerissen, sondern erhalten und umgebaut werden. Vorstellen kann man sich Clusterwohnungen mit gemeinschaftlich genutzten Räumen, kleinen Teeküchen und eigenen Badezimmern in den Schlafzimmern. Gebaut werden insgesamt 32 Wohnungen über insgesamt acht WGs, während das Erdgeschoss weiterhin für gewerbliche Nutzung offen bleibt. Geplant ist zudem eine Aufstockung um drei Geschosse, wobei auf eine nachhaltige Bauweise geachtet wird. Das bedeutet, dass zahlreiche Materialien erhalten bleiben und der Umbau CO2-Emissionen minimieren soll, was dem Ziel der Nachhaltigkeit Rechnung trägt, wie auch Norddeutscher Rundfunk hervorhebt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Umnutzungsprojekte stehen hoch im Kurs. In diesem Kontext wird die Umwandlung von Bürogebäuden als umweltfreundlicher betrachtet als der Neubau, da sie signifikant CO2-Emissionen einsparen. Das Konzept der „grauen Substanz“, also die Wiederverwendbarkeit bestehender Bausubstanz, trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen. Das Projekt in Bergedorf ist nicht das einzige seiner Art. Ein weiteres Beispiel ist das Vorhaben der Genossenschaft Gröninger Hof, die plant, ein ehemaliges Parkhaus in 90 Wohnungen umzubauen, erläutert Entwicklungsstadt.
Die Zielgruppe ist vielfältig: Menschen mit Behinderung finden in den neuen Wohnmodellen Unterstützung durch gemeinschaftliches Wohnen. Um für diese Projekte die nötige politische Unterstützung zu sichern, fordert der Senat, der jährlich etwa 10.000 neue Wohnungen schaffen möchte, Hilfen bei Genehmigungsverfahren an. Bis Ende 2023 sollen Überarbeitungen und Genehmigungen für die verschiedenen Umbauprojekte vorliegen.
Herausforderungen im Umbau
Allerdings geht es nicht immer einfach vonstatten: Umbauten sind oft aufwendig und teuer und die Statik von Bürogebäuden unterscheidet sich grundlegend von der eines typischen Wohnhauses. Doch die Umnutzung ist ein Schritt in die richtige Richtung und könnte dazu beitragen, den Mangel an Wohnraum in Hamburg signifikant zu verringern. Schon jetzt wird Übergangswohnen in Bürogebäuden praktiziert, beispielsweise für wohnungslose Suchtkranke.
Letztlich kommt es darauf an, gemeinsam Lösungen zu finden, die sowohl ökologische als auch soziale Bedürfnisse berücksichtigen. Der Umbau zu Wohnraum ist nicht nur ein Mittel gegen den Wohnraummangel, sondern auch ein Weg zu einer nachhaltigeren Stadtentwicklung. Bleibt zu hoffen, dass dieses und viele weitere Projekte ein gutes Händchen in der Umsetzung haben!