Hamburg stimmt für Klimaneutralität bis 2040 – Ein historischer Fortschritt!
Hamburg plant Klimaneutralität bis 2040. Mehrheit beim Volksentscheid fordert Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Hamburg stimmt für Klimaneutralität bis 2040 – Ein historischer Fortschritt!
Die Hamburger haben gewählt – mit einem klaren Votum für den Klimaschutz. Bei dem „Hamburger Zukunftsentscheid“ sprachen sich 303.936 Bürger, also 53,2 Prozent der Abstimmenden, für das ambitionierte Ziel aus, dass Hamburg bis 2040 klimaneutral werden soll. Dies bedeutet, dass die Hansestadt fünf Jahre früher als ursprünglich im Klimaschutzgesetz vorgesehen handeln muss. 267.495 Stimmen (46,8 %) stimmten dagegen. Die Beteiligung an diesem wichtigen Entscheid lag bei 43,6 % und war damit recht respektabel, auch wenn man sich sicher mehr Wählerstimmen auf die Fahne schreiben wollte. Die Initiative selbst wurde von „Fridays for Future“ ins Leben gerufen und fand Unterstützung bei über 160 Organisationen, darunter Greenpeace und der Mieterverein Hamburg, und zeigt das große Interesse an Klimafragen in der Stadt.NDR berichtet, dass Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bereits die Umsetzung des Volksentscheids angekündigt hat.
Der Gesetzentwurf enthält verbindliche jährliche Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs in der Stadt. Dazu gehört unter anderem die Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit, um die Luftqualität zu verbessern und Verkehrsunfälle zu reduzieren. Experten empfehlen zudem die Stilllegung des Gasnetzes sowie den Austausch von Gas- und Ölheizungen bis 2040. Diese tiefgreifenden Veränderungen sind notwendig, um den Klimaschutz in Hamburg voranzutreiben, wie ein Gutachten der Hamburger Umweltbehörde belegt. Dennoch äußern Wirtschaftsverbände Bedenken, dass die Maßnahmen zu einem Arbeitsplatzabbau und einer Schwächung des Wirtschaftsstandorts führen könnten.ZDF
Gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Kontext
Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird sicherlich nicht ohne Herausforderungen ablaufen. Insbesondere die CDU warnt, dass anfallende Kosten für energetische Sanierungen nicht vollständig an die Mieter weitergegeben werden dürfen. Stattdessen müssen Vermieter durch Förderprogramme entlastet werden, um die soziale Verträglichkeit zu gewährleisten. Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) betont jedoch die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen aller Akteure. Die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit lobt die hohe Abstimmungsbeteiligung als ein Zeichen für Demokratie und zeigt, dass den Menschen der Klimaschutz am Herzen liegt.
Die Stimmen für den Klimaschutz sind laut der Umweltbehörde wichtig, denn Deutschland plant bis 2045 klimaneutral zu werden und steht vor der Herausforderung, diese Ziele trotz infrastruktureller Mängel und hoher Emissionen zu verwirklichen. Allerdings belegt Hamburg im aktuellen Energiewende-Ranking des WWF Deutschland den letzten Platz. Es ist ein Signal, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, um die Klimaziele halbwegs realistisch erreichen zu können. Umweltbundesamt weist darauf hin, dass vor allem in der Industrie Erdgas und Brennstoffe durch Wasserstoff und E-Fuels ersetzt werden sollten.
Blick in die Zukunft
Während Hamburg nun entschlossen auf klimaneutrale Strukturen hinarbeitet, fand zeitgleich ein weiterer Volksentscheid statt, der ein Modell für ein bedingungsloses Grundeinkommen für 2.000 Menschen für drei Jahre vorschlägt. Dies jedoch bekam nicht die notwendige Mehrheit. Für den Klimaschutz hingegen ziehen die Hamburger nun entschlossen an einem Strang. Die nächsten Schritte zur Umsetzung des beschlossen Klimaziels werden mit Spannung erwartet. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, doch klar scheint, dass die Stadt sich auf eine intensive Zeit hinsichtlich der Korrektur ihrer Klimapolitik einstellen muss.