Historischer Chinesentempel in Emden: Sanierung für 300.000 Euro startet!
Die Sanierung des denkmalgeschützten Chinesentempels in Emden startet 2025, mit Kosten von 300.000 Euro und museumspädagogischen Zielen.

Historischer Chinesentempel in Emden: Sanierung für 300.000 Euro startet!
Ein ikonisches Bauwerk in Emden, der denkmalgeschützte „Chinesentempel“, steht vor einer umfassenden Sanierung. Nach drei Jahren des Leerstands wird das Gebäude, das 1929 ursprünglich als öffentliche Bedürfnisanstalt mit Kiosk errichtet wurde, für rund 300.000 Euro restauriert. Diese Kosten sind notwendig, um das Bauwerk für ein neues Nutzungskonzept vorzubereiten. Die Direktorin des Ostfriesischen Landesmuseums, Jasmin Alley, und der Architekt Ejnar Tonndorf haben entsprechende Informationen über die geplanten Maßnahmen bekannt gegeben.
Die Sanierung wird nicht nur äußerliche Restaurationen umfassen, sondern auch Anforderungen an die Nutzung berücksichtigen. So soll der „Chinesentempel“ künftig für Workshops und museumsnahe Aktivitäten zur Verfügung stehen, jedoch nicht als Ausstellungsraum dienen. Anvisiert ist ein Eröffnungsdatum am 9. Mai nächsten Jahres, wo der Tempel im Rahmen einer Ausstellung zum Thema „Backstein-Expressionismus“ erstmals wieder geöffnet wird – vorläufig noch als Baustelle.
Ein Stück Geschichte
Der Kiosk, der auch als Chinesentempel bekannt ist, wurde 1928 an der Boltentorbrücke fertiggestellt. Der Entwurf stammt von Stadtarchitekt Walter Luckau und bringt die charakteristischen Merkmale des Backsteinexpressionismus zum Ausdruck. Besonders markant ist das weit vorkragende Dach, das von einem hohen Spitzkegel gekrönt wird und einen Hauch von Chinoiserie des 18. Jahrhunderts verströmt. Diese architektonische Extravaganz steht in starkem Kontrast zur umgebenden Bauweise und hat den Kiosk zu einem beliebten Wahrzeichen gemacht.
Während der Sanierungsarbeiten dürfen auch einige wichtige Details nicht übersehen werden. Die alten Fenster sollen erhalten und restauriert werden, und die Toilettenräume sollen in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. Es gibt allerdings Herausforderungen; im Holzboden wurden Schadstoffe gefunden, und der Dachstuhl ist ebenfalls belastet. Dennoch, so versichert Ejnar Tonndorf, sind die Sanierungsarbeiten machbar.
Förderung und Zukunftspläne
Ein großer Teil der Finanzierung wird durch eine Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von 100.000 Euro gewährleistet. Weitere Fördergelder sind bereits zugesagt, was die Aussicht auf eine vollständige Umsetzung der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten weiterhin optimistisch erscheinen lässt. Trotz dieser Fortschritte besteht jedoch noch ein Bedarf an weiteren Mitteln, insbesondere für die museumspädagogische Nutzung, die qualifiziertes Personal erfordert. Hier hofft das Ostfriesische Landesmuseum weitere Unterstützer zu gewinnen.
Die Sanierung des Gebäudes wird auch im Kontext der geplanten Kunstpromenade zwischen dem Bahnhof und Stephanplatz gesehen. Der Chinesentempel wird Teil eines umfassenden Projekts sein, das das kulturelle Angebot in Emden bereichern soll. Diese Verknüpfung von Kunst und Geschichte soll nicht nur die Besucher anziehen, sondern auch das Bewusstsein für die lokale Architekturgeschichte stärken.
Abschließend lässt sich sagen, dass der „Chinesentempel“ eine bedeutende Rolle in der identitätsstiftenden Architektur Emdens spielt. Trotz der Herausforderungen der Sanierung zeigt die positive Entwicklung, dass die Stadt bereit ist, in ihr architektonisches Erbe zu investieren und somit auch zukünftigen Generationen einen Zugang zu diesem einzigartigen Stück Geschichte zu ermöglichen.