Politische Drohung in Hamburg: Polizei sucht geflüchteten Täter!

Polizei fahndet nach unbekanntem Täter in Barmbek-Nord, der einen Mitarbeiter in Musikgeschäft politisch bedrohte.
Polizei fahndet nach unbekanntem Täter in Barmbek-Nord, der einen Mitarbeiter in Musikgeschäft politisch bedrohte. (Symbolbild/MH)

Politische Drohung in Hamburg: Polizei sucht geflüchteten Täter!

Barmbek-Nord, Hamburg, Deutschland - In Hamburg-Barmbek-Nord wurde die Polizei aktiv, nachdem ein unbekannter Tatverdächtiger in einem Musikgeschäft einen Mitarbeiter bedrohte. Die Vorfälle sollen politisch motiviert sein und fanden bereits Anfang Mai statt, jedoch wurden die Informationen erst jetzt öffentlich. Konkret ereignete sich die Nötigung am 4. Mai 2025 gegen 19:00 Uhr, als der 46-jährige Mitarbeiter angesprochen wurde, weil er in sozialen Netzwerken kritische Äußerungen über iranische Musiker verfasst hatte. Er wurde dazu aufgefordert, diese Beiträge zu löschen, was auf eine klare politische Motivation des Täters hinweist. Trotz intensiver Ermittlungen des Landeskriminalamts für Staatsschutzdelikte konnten bislang keine Fortschritte bei der Identifizierung des Täters erzielt werden, der sich nach der Bedrohung in unbekannte Richtung absetzte, berichtet die Borkener Zeitung.

Das Amtsgericht Hamburg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung mit einem Lichtbild des gesuchten Mannes angeordnet. Der Tatverdächtige wird als etwa 30 bis 40 Jahre alt, circa 175 cm groß und mit schwarzen Haaren beschrieben. Besonders auffällig sind die „Geheimratsecken“ und Tattoos auf den Handrücken beider Hände. Zudem hat er eine sichtbare Altverletzung an einem Zeigefinger, wie aus dem Bericht von Presseportal hervorgeht.

Anstieg politisch motivierter Straftaten in Hamburg

Der Vorfall in Barmbek steht nicht isoliert da. In Hamburg ist die politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2024 dramatisch gestiegen. Laut einer Analyse stieg die Anzahl der Vorfälle um über 70 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg rechtsextrem motivierter Gewalt, der über 80 Prozent erreicht hat. Mit 1.350 dokumentierten Fällen im Bereich rechter Gewalt ist die Lage alarmierend, erläutert NDR.

Der Anstieg der religiös motivierten Kriminalität, die sich von 62 auf knapp 190 Fälle erhöht hat, wird häufig mit dem Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Hamas in Verbindung gebracht. Im Gegensatz dazu gab es einen Rückgang der Gewaltdelikte im Bereich des Linksextremismus, hier fiel die Zahl von 51 auf 29. Dennoch stiegen die Gesamtfälle mit linkem Hintergrund um 48 Prozent.

Besonders bemerkenswert ist auch, dass beinahe 1.000 Vorfälle rechts-motivierter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Hamburg dokumentiert wurden. Auch der Bundesinnenminister berichtete von einem bundesweiten Anstieg um 40 Prozent, was die Dringlichkeit der Problematik unterstreicht. In diesem Kontext sind solche Bedrohungen, wie die in Barmbek, mehr als nur Einzelfälle – sie sind Teil eines besorgniserregenden Trends, der nicht ignoriert werden kann.

Die Ermittlungen zur Nötigung im Musikgeschäft dauern weiterhin an. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Informationen hat, kann sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 oder bei jeder Polizeidienststelle melden.

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OrtBarmbek-Nord, Hamburg, Deutschland
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