Gemeinsames Gedenken: Blankeneser Jugend pflegt Stolpersteine am 7. November!

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Am 7. November 2025 gedenken Jugendliche in Blankenese den Opfern des NS-Regimes durch Pflege von Stolpersteinen.

Am 7. November 2025 gedenken Jugendliche in Blankenese den Opfern des NS-Regimes durch Pflege von Stolpersteinen.
Am 7. November 2025 gedenken Jugendliche in Blankenese den Opfern des NS-Regimes durch Pflege von Stolpersteinen.

Gemeinsames Gedenken: Blankeneser Jugend pflegt Stolpersteine am 7. November!

Am 7. November 2025 werden Jugendliche aus Blankeneser Vereinen und Schulen aktiv, um die Stolpersteine in ihrem Stadtteil zu pflegen und damit die Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Diese Initiative, die seit 2001 vom Blankeneser Segel-Club (BSC) und dem Bürgerverein „Blankenese Miteinander e.V.“ getragen wird, zeigt nicht nur Engagement, sondern auch eine tiefe Verbundenheit mit der Geschichte.

Stolpersteine sind kleine 10 cm große Betonwürfel, die mit einer Messingplatte versehen sind. Diese tragen den Namen und die Lebensdaten der Opfer. Das Projekt wurde 1992 von dem Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen und gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt, mit über 100.000 verlegten Steinen bis Juni 2023, davon viele in Hamburg. Die Stolpersteine sollen zufällig entdeckt werden und laden dazu ein, innezuhalten und über die Schicksale der Menschen nachzudenken, die an den Orten lebten, an denen sie verlegt wurden.

Gedenken und Bildung

In Blankenese dient die Pflege der Stolpersteine nicht nur der Erinnerung, sondern auch der Bildung. Schülerinnen und Schüler halten an den jeweiligen Stolperstein-Standorten Referate, um die Lebensgeschichten der Ermordeten zu beleuchten. Einige dieser Geschichten sind direkt an den Stolpersteinen festgehalten. „Die Pflege ist mehr als nur eine Reinigung; es ist ein aktives Gedenken“, erläutert Sören C. Sörensen, der Jugendwart des BSC, der die Gedenkveranstaltung organisiert. In diesem Jahr werden einige der Stolpersteine neu verteilt, sodass die Jugendlichen auch neue Schicksale kennenlernen können.

Die Gedenkfeier findet traditionell rund um den 9. November statt, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, die 1938 einen brutalen Einschnitt in die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Deutschland markierte. Dieses Jahr wird die Aktion jedoch einen Tag früher durchgeführt, um mehr Schülerinnen und Schülern die Teilnahme zu ermöglichen. Abgesehen von der geschichtlichen Aufarbeitung werden auch 37 Menschen aus Blankenese gewürdigt, die unter dem NS-Regime ermordet wurden, wovon 32 Stolpersteine existieren.

Gemeinschaftliche Erinnerungsarbeit

Die Stolpersteine sind nicht nur ein persönliches Gedenken, sondern auch eine gemeinschaftliche Aufgabe. Ähnliche Initiativen gibt es in vielen Städten Deutschlands, wo Bürger und Nachkommen der Opfer an Gedenkveranstaltungen teilnehmen. Es wird deutlich, dass dieses Erinnern nicht abgeschlossen werden kann; es ist eine dauerhafte Verantwortung, die in der Gesellschaft verankert ist. Das Projekt hat auch in anderen Ländern Fuß gefasst, wobei Stolpersteine in Städten wie Prag, Paris und vielen weiteren Orten installiert wurden.

Die Blankeneser Aktion ist somit nicht nur ein lokal fokussiertes Gedenken, sondern Teil einer viel größeren Bewegung, die die gesamtgesellschaftliche Verantwortung zur Aufrechterhaltung der Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit thematisiert. Es wird deutlich, dass die Pflege der Stolpersteine in Blankenese weit über die physische Reinigung hinausgeht; sie ist ein Zeichen für ein aktives Gedenken, das in der Gemeinschaft verwurzelt ist.