Hamburgs Busse setzen auf Frittenfett: Diesel für fünf Jahre länger!

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Die Hamburger Hochbahn verlängert den Einsatz von Dieselbussen und plant Umstellungen auf emissionsfreie Antriebe bis 2032.

Die Hamburger Hochbahn verlängert den Einsatz von Dieselbussen und plant Umstellungen auf emissionsfreie Antriebe bis 2032.
Die Hamburger Hochbahn verlängert den Einsatz von Dieselbussen und plant Umstellungen auf emissionsfreie Antriebe bis 2032.

Hamburgs Busse setzen auf Frittenfett: Diesel für fünf Jahre länger!

Die Hamburger Hochbahn hat sich auf den Weg gemacht, ihre Busflotte in eine nachhaltige Zukunft zu führen, doch die aktuellen Umstände werfen Fragen auf. Wie die ndr.de berichtet, plant die Hochbahn eine neue Strategie, um Dieselbusse länger im Einsatz zu halten. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Bundesförderung für Elektrobusse wegfällt und eine Umstellung auf emissionsfreie Antriebe vor der Tür steht.

Ab 2025 werden Elektrobusse mit Kosten von etwa 600.000 Euro pro Stück auf den Markt kommen – das ist doppelt so viel wie der Preis eines Dieselbusses. Merle Schmidt-Brunn, Vorstand der Hochbahn, kündigte an, dass weniger E-Busse bestellt werden und die Dieselbusse bis zu drei Jahre länger genutzt werden sollen. Statt den Fokus auf neue Elektromodelle zu legen, wird ein Ertüchtigungsprogramm für Dieselbusse gestartet, um diese auf HVO (Hydrotreated Vegetable Oils), auch als „Frittenfett“ bekannt, umzustellen. Verkehrssenator Anjes Tjarks hat das Thema Recycling von Altfetten angesprochen, was einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerer Mobilität bedeutet.

Strategische Busreserve und Elektromobilität

Im Hinblick auf die Zukunft betont Tjarks die Notwendigkeit einer strategischen Busreserve, die nicht von Elektrofahrzeugen abhängig ist – eine Überlegung, die sich auch im Kontext des Ukraine-Kriegs als sinnvoll erweist. Schmidt-Brunn warnte zudem vor potenziellen Stromausfällen, die den Betrieb von E-Bussen gefährden könnten. Bis Ende 2025 sollen immerhin 425 E-Busse im Einsatz sein; derzeit sind 363 im Mai 2024 und 280 bis Ende 2024 geplant.

Vor dem Hintergrund der angestrebten Emissionsfreiheit bis 2032 sieht ein Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft bereits vor, dass die gesamte Busflotte bis 2030 auf emissionsfreie Antriebe umgestellt wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Hochbahn, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, über 1.000 Busse auf emissionsfreie Antriebe umstellen möchte. Technologien wie Wasserstoff, Brennstoffzelle und Batterie stehen dabei auf der Agenda, wobei aktuelle Trends zeigen, dass nur jeder zweite neu angeschaffte Bus in Europa emissionsfrei ist, in Deutschland sogar nur jeder dritte. Hochbahn berichtet von der erfolgreichen Einführung von bereits 330 Batteriebussen.

Öffentlicher Nahverkehr und Nachhaltigkeit

Die Fortschritte im öffentlichen Nahverkehr sind auch im Einklang mit den globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 zu sehen. Laut dem VDV sparen Busse und Bahnen in Deutschland jährlich rund 10 Millionen Tonnen Kohlendioxid, was nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch von Bedeutung ist. In Hamburg könnte die Umsetzung dieser Maßnahmen dazu führen, dass die Straßen leiser und sauberer werden – ganz im Sinne einer modernen und nachhaltigen Mobilität.

Trotz dieser positiven Ansätze bleibt die Pünktlichkeit ein Thema. Im vergangenen Jahr nutzen rund 551 Millionen Fahrgäste die U-Bahnen und Busse der Hochbahn, doch leider kommen auch viele der Fahrgäste zu spät. Mit einer Investition von 1,3 Milliarden Euro und dem Angebot eines Ersatzverkehrs für verschiedene U-Bahn-Abschnitte ab Mitte Juni, will die Hochbahn auch hier punkten und die Mobilität in der Hansestadt weiter verbessern.