Pfarrhaus Urnau: Ausgezeichnetes Modell für nachhaltige Denkmalpflege!

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Am 13.06.2025 erhält das renovierte Pfarrhaus in Urnau den Innovationspreis für nachhaltige Denkmalpflege und Energieeffizienz.

Am 13.06.2025 erhält das renovierte Pfarrhaus in Urnau den Innovationspreis für nachhaltige Denkmalpflege und Energieeffizienz.
Am 13.06.2025 erhält das renovierte Pfarrhaus in Urnau den Innovationspreis für nachhaltige Denkmalpflege und Energieeffizienz.

Pfarrhaus Urnau: Ausgezeichnetes Modell für nachhaltige Denkmalpflege!

Ein bemerkenswertes Projekt im Bereich der Denkmalpflege und energetischen Sanierung hat jüngst in Urnau, Baden-Württemberg, für Aufsehen gesorgt. Das Pfarrhaus bei der Dreikönigs-Kirche wurde mit dem Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgezeichnet. Unter insgesamt 28 eingereichten Projekten wurde es als eines von zehn Vorzeigeprojekten geehrt, das zeigt, wie Denkmalpflege und nachhaltige Energieversorgung Hand in Hand gehen können. Der Südkurier berichtet, dass die Auszeichnung durch den respektvollen Erhalt des historischen Baudenkmals mit minimalen baulichen Eingriffen begründet wurde.

Das 1794 erbaute Pfarrhaus, das seit 2013 leerstand, erfuhr eine umfassende Umnutzung und wurde in ein Pfarrheim sowie in eine Familienwohnung umgebaut. Ein positives Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von Tradition und moderner Nutzung. So beantragte der Pfarrgemeinderat bereits 2013 die Renovierung, die schließlich 2015 von der Erzdiözese Freiburg genehmigt wurde. Dabei wurde nicht nur die Notwendigkeit von Gemeinschaftsräumen im aktiven Pfarreileben betont, sondern auch die Chance, historische Bausubstanz durch innovative Lösungen zu erhalten.

Nachhaltige Technologien im Einsatz

Die Sanierungsmaßnahmen umfassten ein Investitionsvolumen von etwa 2,3 Millionen Euro, unterstützt durch die Erzdiözese Freiburg. Ein wichtiges Element der Renovierung ist die Integration nachhaltiger Technologien. Eine Pelletheizung sowie die Installation von Photovoltaikanlagen mit Energiespeicher sorgen für eine klimafreundliche Energiebereitstellung. Gleichzeitig wurden im Pfarrgarten transluzente PV-Module, auch bekannt als „Solarbeet“, installiert. Diese Maßnahmen zeichnen sich nicht nur durch ihre Energieeffizienz aus, sondern erhalten auch die historische Bausubstanz, was die Brücke zwischen Denkmalschutz und modernen Anforderungen schlägt.

Experten betonen, dass bei denkmalgeschützten Gebäuden häufig Herausforderungen bei der energetischen Sanierung auftreten, besonders aufgrund der Erhaltung der historischen Bausubstanz. Manchmal muss ein Kompromiss gefunden werden, um sowohl den Charakter des Bauwerks zu wahren als auch moderne energetische Standards zu erfüllen. Laut einem Bericht von Hausberater könnte eine gut umgesetzte energetische Sanierung den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen um bis zu 60 Prozent senken.

Ein Vorbild für die Zukunft

Ein Hochwasserereignis im Juni 2024, das den Keller beschädigte, führte zwar zu einem finanziellen Schaden von rund 150.000 Euro, doch dieser wurde dank einer Versicherung abgedeckt. Trotz dieser Rückschläge zeigt das Projekt, wie Denkmalpflege aktiv zum Klimaschutz beitragen kann. Der VDL Denkmalpflege hebt hervor, dass Denkmäler nicht nur historische Bauten sind, sondern auch Ressourcen bewahren und einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. In diesem Sinne werden Denkmalpflege und Klimaschutz heute als untrennbare Konzepte betrachtet.

Ministerin Nicole Razavi und Landtagsabgeordneter Martin Hahn haben das Projekt ebenfalls gelobt und die Bedeutung eines verantwortungsvollen Denkmalmanagements und nachhaltiger Energieversorgung hervorgehoben. Pfarrer Jürgen Schmidt, der viele Kirchen und Kapellen in der Seelsorgeeinheit Deggenhausertal saniert hat, zeigt damit nicht nur ein gutes Händchen, sondern auch die Notwendigkeit, historische Objekte für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Fertigstellung des Gartens des Pfarrhauses ist für Herbst 2023 geplant und wird hoffentlich das gelungene Gesamtbild abrunden.