Kleingärten in Hamburg: Bürger kämpfen gegen U5-Baumaßnahmen!

Eine Bürgerinitiative in Winterhude kämpft gegen den Verlust von Kleingärten durch U-Bahn-Baupläne und fordert den Schutz der Natur.
Eine Bürgerinitiative in Winterhude kämpft gegen den Verlust von Kleingärten durch U-Bahn-Baupläne und fordert den Schutz der Natur. (Symbolbild/MH)

Kleingärten in Hamburg: Bürger kämpfen gegen U5-Baumaßnahmen!

Winterhude, Deutschland - Im Hamburger Stadtpark brodelt es gewaltig: Hier kämpft die Bürgerinitiative „Stand up Winterhude“ gegen den drohenden Verlust wertvoller Kleingärten. Mit starker Stimme fordert die Gruppe den Erhalt dieser grünen Oasen, während die Hochbahn AG plant, die Fläche für die neue U-Bahnlinie U5 zu nutzen. Wie NDR berichtet, soll der Bau der Haltestelle Borgweg direkt auf den Kleingärten errichtet werden. Die Stadt plant anschließend, auf diesen Flächen Wohnungen und eine neue Grünanlage zu schaffen – ein Plan, der viele Kleingärtner besorgt.

Direkt am Goldbekkanal, wo sich die Kleingärtner mit ihren bunten Parzellen niedergelassen haben, wurden bereits 23 Gärten als abbruchreif eingestuft. Betroffen ist nicht nur Peter Hartkopp, der die Initiative leitet, sondern auch Jan Daniel Hinzmann, der seit Jahren auf seinen Garten wartet und diesen regelmäßig mit seinen Söhnen nutzt. Besonders bedauerlich ist die Situation für den jungen Carl Freudendahl, der mit lediglich 11 Jahren seinen Garten ebenfalls verlieren könnte. Die emotionalen Auswirkungen sind groß, nicht zuletzt weil die Kleingärten als Rückzugsorte für zahlreiche Tierarten, wie Käfer und Vögel, eine wichtige Rolle im Stadtbild spielen. Laut BUND haben Kleingärten in städtischen Umgebungen einen hohen Wert.

Ein schmaler Grat

Die Pläne der Stadt sehen vor, bereits 2026 mit den Abrissarbeiten zu beginnen. Ein Ausweg scheint in Sicht, jedoch bleibt der Standort für potenziellen Ersatz unklar. Während die Stadt eine Umsiedlung der Kleingärten andeutet, zeigt sich die Bürgerinitiative skeptisch: Ein Kompromiss, der den Kleingärtnern gleichwertige Flächen bietet, sei nicht in Sicht. Hartkopp schlägt vor, die Baustelle um 400 Meter zu erweitern, um die Kleingärten zu schonen. Bislang brachten die engagierten Kleingärtner über 1.600 Unterschriften für ein Bürgerbegehren zusammen, was eine vorläufige Pause in den Planungen bis Mitte Dezember zur Folge hatte, wie RTL Nord berichtete.

Die Diskussion um den Erhalt der Kleingärten ist nicht nur lokal von Bedeutung. Sie spiegelt ein größeres, landesweites Problem wider, da in vielen Städten der Ruf nach mehr Wohnraum laut wird. Die Kleinflächen bieten jedoch nicht nur Raum für Nutzpflanzen, sondern auch für soziale Begegnungen und eine naturnahe Bewirtschaftung, die mittlerweile mehr denn je gefragt ist. Die nach einem Zielstreben der Kleingärtner, ökologisch erzeugte Lebensmittel für den Eigenbedarf anzubauen, hebt die Wichtigkeit dieser Gärten in einer urbanen Umgebung umso mehr hervor.

Weichen für die Zukunft stellen

Wie der BUND empfiehlt, wäre es sinnvoll, gewerbliche Flächen vorrangig für den Wohnungsbau zu nutzen, als den wertvollen Lebensraum der Kleingärten in Gefahr zu bringen. Naturnahes Gärtnern könnte sich als ein starkes Argument im Kampf um den Erhalt der Gärten erweisen. Die Kleingärtner hoffen, dass sich der Druck der Bürgerinitiative und die gesammelten Stimmen auszahlen und die Stadt ihre Pläne überdenkt. Ein Ergebnis schaffen, das sowohl den Bedürfnissen nach Wohnraum als auch dem Erhalt der grünenden Stadt gerecht wird – das ist die Herausforderung, die es jetzt zu meistern gilt.

Details
OrtWinterhude, Deutschland
Quellen