Salzach-Apotheke in Laufen schließt: Ein bitterer Abschied für die Stadt

Salzach-Apotheke in Laufen schließt: Ein bitterer Abschied für die Stadt
Laufen, Deutschland - In der Stadt Laufen wird ein vertrauter Anblick bald der Vergangenheit angehören: Die Salzach-Apotheke von Beate Frimmel schließt ihre Pforten am 30. Juni 2025. Beate Frimmel übernahm die Apotheke 2013 von ihrer Mutter, die sie 1974 gegründet hatte. Trotz jahrelanger Bemühungen steht Frimmel nun vor der schweren Entscheidung, ihre Apotheke zu schließen – und das in einer Zeit, in der viele stationäre Apotheken große Herausforderungen meistern müssen. Innsalzach24 berichtet von den Gründen für die Schließung, die nicht nur Frimmel betreffen, sondern ein bundesweites Phänomen darstellen.
Die finanzielle Lage vieler Apotheken spitzt sich zu. Niedrige Vergütung bei gleichzeitig steigenden Kosten und die zunehmende Abwanderung von Kunden zu Online-Anbietern stellen die Existenz zahlreicher Apotheken auf die Probe. Fast ein Drittel der Kunden von Frimmel kaufen mittlerweile ihre Medikamente im Internet. Die Einführung des E-Rezepts, das die Bestellung in Online-Apotheken erleichtert, verstärkt diese Entwicklung zusätzlich. Auf der anderen Seite kämpfen viele Apotheker mit Digitalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen. Tagesschau weist darauf hin, dass die gesamte Branche unter den Auswirkungen des E-Rezepts leidet, das für viele stationäre Einrichtungen wie eine Bedrohung wirkt.
Das Apothekensterben: Eine bundesweite Krise
Den aktuellen Zahlen zufolge befindet sich die Apothekerlandschaft in Deutschland in einem dramatischen Niedergang. Von 20.662 Apotheken im Jahr 2013 sind nur noch 17.571 Ende 2023 übrig geblieben. Dies ist der niedrigste Stand seit 1980. Laut Schätzungen des Deutschen Apothekerverbands könnten im Jahr 2024 über 500 weitere Apotheken schließen. Frimmel ist damit keine Einzelfigur in einem traurigen Spiel, in dem jede dritte Offizin-Apotheke bis 2030 das Licht ausschalten könnte. Apotheke Adhoc meldet, dass der Apothekerverband die Einführung des E-Rezepts als schwerwiegend erachtet, da die stationären Apotheker dadurch auf der Strecke bleiben.
Dies führt nicht nur zu einem Verlust an direkten Einkünften, sondern auch zu einem Mangel an Apothekern, denn viele der engagierten Fachkräfte suchen sich andere Wege. Beate Frimmel selbst plant, ihre berufliche Tätigkeit möglicherweise als Aushilfsapothekerin oder in der Gesundheitsberatung fortzuführen, denn nach der Schließung ihrer Apotheke muss sie nicht nur Verträge kündigen, sondern auch Medikamente verkaufen und zahlreiche bürokratische Pflichten erledigen.
Politische Entscheidungen gefragt
In Anbetracht dieser besorgniserregenden Situation fordert Frimmel von der Politik, die Probleme, die viele Apotheken plagen, ernsthaft anzugehen. Es liegt auf der Hand, dass der Behandlungsmarkt im Wandel ist, und ohne ein gutes Händchen für Reformen könnte es bald zu einer dramatischen Verarmung der stationären Apotheken kommen. Das Potenzial für Online-Apotheken wächst kontinuierlich, und die Verbraucher scheinen sich zunehmend für digitale Lösungen zu entscheiden. Etwa die Hälfte der Menschen würde ihr E-Rezept online einlösen, was eine alarmierende Nachricht für lokale Anbieter ist.
Die Zukunft des Apothekenmarktes ist auf jeden Fall voller Herausforderungen. Frimmel und viele ihrer Kolleg:innen sind sich dessen bewusst und hoffen, dass die Politik rechtzeitig eingreift, um den Verlust von weiteren Apotheken zu verhindern. Das Apothekensterben ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Frage, die die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten gefährden könnte.
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Ort | Laufen, Deutschland |
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