Massive Bahnstreckensperrungen: Sanierung Berlin–Hamburg startet jetzt!

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Neustadt betroffen von der Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. SEV ab August 2025 bis April 2026. Infos zu Verbindungen.

Neustadt betroffen von der Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. SEV ab August 2025 bis April 2026. Infos zu Verbindungen.
Neustadt betroffen von der Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. SEV ab August 2025 bis April 2026. Infos zu Verbindungen.

Massive Bahnstreckensperrungen: Sanierung Berlin–Hamburg startet jetzt!

Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg steht vor einer umfassenden Generalsanierung, die am 1. August 2025 beginnen und bis zum 30. April 2026 dauern soll. In diesen Monaten wird es zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr kommen, die insbesondere sechs Städte in der Prignitz und Ostprignitz-Ruppin betreffen: Neustadt, Breddin, Glöwen, Bad Wilsnack, Wittenberge und Karstädt. Diese Regionen sind stark von der Sperrung betroffen, sodass eine Anpassung der Reisepläne für Pendler und Reisende notwendig wird. So endet beispielsweise die RB 73 aus Pritzwalk in Kyritz, während der Prignitzexpress RE 6 nicht mehr wie gewohnt in Wittenberge hält, sondern in Perleberg.

Um die Auswirkungen auf den Bahnverkehr zu mildern, wird ein umfangreicher Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Hierzu sind 26 Buslinien geplant, die mit insgesamt 170 modernen Bussen, alle unter drei Jahre alt, betrieben werden. Diese tägliche Flotte wird eine Fahrleistung von etwa 86.000 Kilometern erreichen. Das Busunternehmen Eco-Vista aus Augsburg verantwortet den SEV und es ist zu erwarten, dass die Busfahrten längere Reisezeiten im Vergleich zu den gewohnten Zugverbindungen mit sich bringen werden. Auch wenn die Maßnahmen zur Sanierung umfassend sind, müssen die Reisenden auf diverse Änderungen gefasst sein, die die tägliche Pendelroutine beeinflussen.

Umfangreiche Baumaßnahmen für die Zukunft

Die bevorstehenden Baumaßnahmen sind nicht nur eine bloße Reparatur, sondern ein ehrgeiziges Projekt zur Modernisierung von insgesamt 180 Kilometern Gleisen und rund 200 Weichen der Strecke. Dies schließt den Umbau der Leit- und Sicherheitstechnik sowie die Erneuerung von Lärmschutzwänden ein. Darüber hinaus werden 28 Bahnhöfe saniert; im Bahnhof Falkensee etwa sind neue Toiletten geplant, während die Bahnhöfe Nauen, Falkensee und Seegefeld auf neue Fahrstühle setzen. In Brieselang wird man sich über Wetterschutz für den Bahnsteig freuen können.

Die Gesamtkosten für diese umfangreiche Sanierung belaufen sich auf 2,2 Milliarden Euro, was beachtliche Investitionen in die Infrastruktur bedeutet. Vergleichbare Maßnahmen sind im gesamten Bundesgebiet geplant, um die Pünktlichkeit und Effizienz des Bahnverkehrs insgesamt zu verbessern. Dies ist besonders wichtig, da in der Vergangenheit stark steigende Verspätungen zu verzeichnen waren: Im Güterverkehr waren 2021 bereits 41,6 % der Züge verspätet. Verkehrsminister Volker Wissing hat daher die Sanierung des Bahnnetzes zur Chefsache erklärt. Die Generalsanierung ist Teil eines langfristigen Plans, um den Anteil der Bahn am Warentransport signifikant zu steigern.

Ein Blick in die Zukunft

Die DB InfraGO AG, die für die Sanierung zuständig ist, hat mit dem Bundesministerium für Verkehr und anderen Partnern einen neuen Zeitplan verabschiedet, um geplante Sanierungen zu koordinieren und die Effizienz zu maximieren. Ab 2026 soll es Erleichterungen bei den Trassenpreisen für Eisenbahnverkehrsunternehmen geben, die aufgrund von Umleitungen mehr Aufwand betreiben müssen. Dabei wurde ein prozentualer Nachlass in den Infrastrukturnutzungsbedingungen festgelegt, dessen endgültige Zustimmung der Bundesnetzagentur noch aussteht. Die erwartete Entscheidung der Agentur wird für November 2025 prognostiziert.

Künftige Infrastrukturmaßnahmen sind bereits in Planung, darunter unter anderem die Erneuerungen der Korridore Rosenheim–Salzburg und Bremen–Hamburg, die bis 2035 fortgeführt werden sollen. So werden die Reisenden im besten Fall in den kommenden Jahren von einem modernisierten und leistungsfähigeren Schienennetz profitieren.

Insgesamt ist die Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin–Hamburg ein notwendiger Schritt für die Zukunft des Bahnverkehrs und wird helfen, die zahlreichen Herausforderungen, wie Verspätungen und Überlastungen, anzugehen. Wenn alles nach Plan verläuft, könnten diese Maßnahmen zu einer spürbaren Verbesserung des Fahrgästeinheit führen.