Hamburgs Elbtower: Von 245 auf 199 Meter – Naturkundemuseum kommt!

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HafenCity plant den Elbtower als neues Wahrzeichen mit Naturkundemuseum. Bau-Herausforderungen und neue Investitionen sorgen für Diskussion.

HafenCity plant den Elbtower als neues Wahrzeichen mit Naturkundemuseum. Bau-Herausforderungen und neue Investitionen sorgen für Diskussion.
HafenCity plant den Elbtower als neues Wahrzeichen mit Naturkundemuseum. Bau-Herausforderungen und neue Investitionen sorgen für Diskussion.

Hamburgs Elbtower: Von 245 auf 199 Meter – Naturkundemuseum kommt!

In der Hamburger HafenCity zeichnen sich grundlegende Änderungen am Elbtower ab. Dieser sollte ursprünglich als neues Wahrzeichen der Stadt emporragen, geplant vom renommierten Stararchitekten David Chipperfield, mit einer Höhe von 245 Metern. Der Entwurf umfasste Büros und Geschäfte, doch nun wird der Bau nur noch 199 Meter messen, was ihm den liebevollen Spitznamen „kurzer Olaf“ eingebracht hat – in Anspielung auf den ehemaligen Bürgermeister Olaf Scholz, der das Projekt ins Rollen brachte. Doch seit Herbst 2023 liegt das Bauprojekt auf Eis, nachdem die Immobilienfirma Signa Insolvenz anmeldete und das Bauunternehmen Lupp die Arbeiten einstellte, berichtet die Zeit.

Um das Projekt wiederzubeleben, hat der Hamburger Senat nun angekündigt, als Co-Investor einzusteigen. Gemeinsam mit einem Konsortium um Immobilienunternehmer Dieter Becken plant die Stadt den Kauf von rund 50 Prozent des Elbtowers. Der Kaufpreis für die unteren zwölf Etagen, die eine Fläche von etwa 46.000 Quadratmetern umfassen, beläuft sich auf 595 Millionen Euro. Im neuen „Evolutioneum“ wird ein Naturkundemuseum untergebracht, das Sammlung, Forschungslabore und Ausstellungsflächen vereinen soll. Die Stadt erwartet, dass jährlich rund 500.000 Besucher das Museum anziehen werden. Dies stellt die erste öffentliche Zugänglichkeit der naturhistorischen Sammlung Hamburgs seit dem Zweiten Weltkrieg dar.

Baufortschritt und politische Unterstützung

Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch Darlehen und Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bestätigt. Eine Kosten-Nutzen-Analyse ergab, dass der Kauf des Elbtowers wirtschaftlicher sein wird als der Bau eines neuen Museums, der mit schätzungsweise 824 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betont, dass die Realisierung des Naturkundemuseums damit schneller vorangetrieben werden kann als der Neubau.

Die politische Unterstützung für das Vorhaben ist stark, insbesondere von der SPD und den Grünen. Die Opposition bemängelt jedoch den Sinn des Stadtengagements und wirft Tschentscher sogar Wortbruch vor, da er zuvor eine finanzielle Beteiligung der Stadt ausgeschlossen hatte. Laut Tschentscher sei die Stadt jedoch nicht am wirtschaftlichen Risiko des Projekts beteiligt. Der finale Vertrag muss noch ausgearbeitet werden, mit der Aussicht auf einen Baustart im zweiten oder dritten Quartal 2026.

Ausblick und Herausforderungen

Die Stadt zahlt erst, wenn das Gebäude von außen vollständig fertiggestellt ist und der Innenausbau weit fortgeschritten ist. Im Mai 2026 wird die Bürgerschaft über das Vorhaben abstimmen, die Zustimmung steht also noch aus. Die Stadt verpflichtet sich, die unteren Etagen des Elbtowers zu übernehmen, während das Eigentum beim Investor bleibt. Dennoch ist unklar, wie sich die Situation um den Insolvenzverwalter und den in Untersuchungshaft sitzenden ehemaligen Investor René Benko weiter entwickeln wird, da er derzeit auch mit strafrechtlichen Ermittlungen in Österreich konfrontiert ist.

Insgesamt ist die Zukunft des Elbtowers und damit auch die des Naturkundemuseums noch ungewiss, aber die Stadt setzt große Hoffnungen auf dieses Projekt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird und ob die Pläne, die Hamburgs Stadtbild nachhaltig verändern könnten, tatsächlich umgesetzt werden können. Der Podcast „Elbvertiefung“ bietet derweil spannende Einblicke in die aktuellen Diskussionen rund um das Projekt und die damit verbundenen Herausforderungen, unterstützt durch die Informationen von Entwicklungsstadt und NDR.