Hamburg wählt für Klimaschutz: Klimaneutralität bis 2040 beschlossen!

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Hamburg hat am 18.10.2025 für ehrgeizigere Klimaziele gestimmt: Klimaneutralität bis 2040 und umfassende Verkehrsmitteländerungen.

Hamburg hat am 18.10.2025 für ehrgeizigere Klimaziele gestimmt: Klimaneutralität bis 2040 und umfassende Verkehrsmitteländerungen.
Hamburg hat am 18.10.2025 für ehrgeizigere Klimaziele gestimmt: Klimaneutralität bis 2040 und umfassende Verkehrsmitteländerungen.

Hamburg wählt für Klimaschutz: Klimaneutralität bis 2040 beschlossen!

In Hamburg wurde am 18. Oktober 2025 Geschichte geschrieben: Die Bürger:innen stimmten in einem verbindlichen Referendum für das „Klimaschutzverbesserungsgesetz“. Damit haben sie sich deutlich für mehr Klimaschutz ausgesprochen, trotz der warnenden Töne der rot-grünen Landesregierung. Mit einer Mehrheit von 53,2 Prozent zeigen die Hamburger, dass sie entschlossen sind, die klimapolitische Richtung ihrer Stadt zu verändern. Das neue Ziel: Klimaneutralität bis 2040, statt wie auf Bundesebene zunächst 2045 geplant, als Reaktion auf den Klimawandel und dessen Herausforderungen.

Dieser Volksentscheid, auch bekannt als „Hamburger Zukunftsentscheid“, fordert nicht nur ambitionierte Ziele, sondern wirft auch viele Fragen auf. Um die CO2-Emissionen bis 2030 um 70 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, sollen jährliche Obergrenzen für den CO2-Ausstoß eingeführt werden. Zudem gibt es Forderungen nach einem raschen Ende fossiler Brennstoffe bis 2040, was den Verzicht auf Öl- und Gasheizungen sowie Erdgas in der Industrie umfasst [Spiegel] berichtet, dass dieser Schritt radikaler ist als das geplante Verbot von Verbrenner-Pkw der EU, welches nur Neuwagen betrifft.

Nachhaltige Maßnahmen und Herausforderungen

In konkreten Maßnahmen spricht das städtische Umweltamt von einem Hebel des Wandels. Vorschläge umfassen den Ausbau von Rad- und Busspuren sowie die Einführung einer „Null-Emissions-Zone“. Ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h könnte dazu beitragen, den Verkehr und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Hamburger Senat warnt, dass die Umsetzung erhebliche soziale Härten mit sich bringen könnte, was bei der Bevölkerung auf Skepsis stößt.

Die Handelskammer äußert Bedenken, dass ein solch rigides Vorgehen Nachteile für den Standort Hamburg mit sich bringen könnte, während die wirtschaftlichen Verlagerungsängste bei Firmen ebenfalls groß sind. Ein Gutachten weist darauf hin, dass die Kosten für erforderliche Maßnahmen, wie beispielsweise die Gebäudesanierung und Heizungsumstellungen, auf bis zu 800 Millionen Euro jährlich ansteigen könnten [NDR]. Diese finanziellen Belastungen könnten vor allem Menschen mit geringem Einkommen treffen, was die soziale Gerechtigkeit im Klimaschutz in den Vordergrund rückt.

Klimagerechtigkeit im Fokus

Diese Thematik steht im Einklang mit der Debatte um Klimagerechtigkeit, die zeigt, dass die ärmsten Bevölkerungsschichten oft am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Eine gerechte Verteilung der Lasten ist ebenso wichtig wie die Bemühungen um Emissionsreduktionen. Der Zugang zu Ressourcen, Einkommen und Technologien prägt die Anpassungsfähigkeit an die Klimakrise und verstärkt bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten [bpb]. Carla Reemtsma von Fridays for Future bringt es auf den Punkt: „Die Klimakrise ist eine soziale Gerechtigkeitskrise“.

Die Hamburger Zweite Bürgermeisterin bezeichnet das neue Klimaschutzgesetz als das ehrgeizigste in Deutschland. Die Koalition aus SPD und Grünen plant, die gesetzlichen Änderungen nach dem Volksentscheid am 4. November zu beschließen. Zudem wird erwartet, dass die Bürger:innen bereits ab 2026 einen jährlichen CO2-Reduktionspfad überprüfen müssen, um die Klimaziele auf einem klaren Kurs zu halten.

Offen bleibt die Frage, wie diese ambitionierten Ziele praktisch umgesetzt werden können, und ob die erforderlichen Bundeshilfen, wie etwa in der Wasserstoffversorgung und der CCS-Technologie, tatsächlich kommen werden. Die Hamburger Bürger:innen haben ihr Wort gegeben: Klimaschutz ist ihnen wichtig. Jetzt gilt es, die Ideen in die Tat umzusetzen und dabei eine möglichst große gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen.