Verkehrsversuch Freiraum Ottensen: Poller für mehr Platz und Ruhe!
Verkehrsversuch "Freiraum Ottensen" startet 2025: Neue Pollerregelungen für weniger Autoverkehr in Hamburgs Stadtteil Ottensen.

Verkehrsversuch Freiraum Ottensen: Poller für mehr Platz und Ruhe!
In Hamburg ist Bewegung in das Projekt „Freiraum Ottensen“ gekommen. Die Bezirksversammlung Altona hat eine wichtige Hürde genommen, indem sie am 25. Mai 2022 die Vorzugsvariante des Verkehrskonzepts beschlossen hat. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Bahrenfelder Straße und die Ottenser Hauptstraße zeitlich zu entlasten und somit ein autoarmes Quartier zu schaffen. Die neuen Regelungen sehen unter anderem vor, dass die Einfahrt in die Sperrzone nur in bestimmten Zeitfenstern gestattet ist. Laut NDR sollen versenkbare Stahlpoller an den Einfahrten installiert werden, um den Verkehr besser zu regulieren.
Besonders spannend wird es bei den Zeiten, zu denen die Poller abgesenkt werden. An Werktagen dürfen Fahrzeuge zwischen 8 und 10 Uhr sowie von 16 bis 17 Uhr in die Zone fahren, während sie am Wochenende nur von 8 bis 10 Uhr Einlass finden. Für besondere Personengruppen, wie schwerbehinderte Menschen oder registrierte Anwohner, gelten erweiterte Regelungen. Ihr Fahrzeugkennzeichen wird automatisch erfasst, um die Einfahrt zu erleichtern.
Zielsetzung des Projekts
Das Hauptziel des Projekts „Freiraum Ottensen“ ist es, den Platz für Rad- und Fußverkehr zu verbessern. Die Vorzugsvariante sieht unter anderem bessere Oberflächen für Radfahrer und Fußgänger sowie eine räumliche Trennung der Verkehrsarten vor, um Konflikte zu minimieren. Auch der Lieferverkehr wird in die Planung einbezogen; er darf außerhalb der erlassenen Zeiten über nahegelegene Ladezonen abgewickelt werden, wie hamburg.de ausführlich schildert.
Die Bezirksversammlung hat zudem beschlossen, die Aufenthaltsqualität in den Stadtplätzen Alma-Wartenberg-Platz und Spritzenplatz zu verbessern. Geplant sind auch die Prüfung von Grüninseln und weiteren Maßnahmen zur Vernetzung des ÖPNV.
Nachhaltige Stadtentwicklung im Blick
Die Basis für diese Neuerungen liegt in dem Gedanken einer integrierten Stadtplanung. Eine solche Planung fördert nicht nur eine ressourcenschonende Mobilität, sondern sorgt auch für lebenswertere Stadtregionen, wie die acatech Studie zeigt. Die Wechselwirkung zwischen räumlichen Strukturen und Mobilität steht hier im Fokus und soll durch die Kooperation verschiedener Akteure aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft weiter vorangetrieben werden.
Der Altonaer Hauptausschuss wird am Donnerstag über den neuen Vorschlag zur Umsetzung der Poller diskutieren. Wie schnell der Verkehrsversuch Realität wird, bleibt jedoch abzuwarten. Ziel ist es, die Bemühungen um eine autoarme Nachbarschaft bis 2025 in die Tat umzusetzen. Damit könnten die Anwohner von einer besseren Luftqualität und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger profitieren. Die Stadt Hamburg geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass alternative Verkehrskonzepte neben der Entlastung des Verkehrs auch eine Aufwertung des urbanen Lebensraums bewirken können.