Altona fordert stärkeren Hitzeschutz: Wird Hamburg aktiv genug?

Die Linke in Altona fordert besseren Hitzeschutz angesichts extremer Hitzewellen. Ein Maßnahmenkatalog soll entwickelt werden.
Die Linke in Altona fordert besseren Hitzeschutz angesichts extremer Hitzewellen. Ein Maßnahmenkatalog soll entwickelt werden. (Symbolbild/MH)

Altona fordert stärkeren Hitzeschutz: Wird Hamburg aktiv genug?

Altona, Deutschland - Die Diskussion um den Hitzeschutz in Hamburg nimmt Fahrt auf. In Altona brachte die Partei Die Linke jüngst einen Antrag in die Bezirksversammlung ein, der die Maßnahme fordert, den Schutz vor extremen Hitzewellen zu verbessern. Am 1. Juli wurde dieser Antrag mehrheitlich im Sozialausschuss angenommen, was ein erfreuliches Signal für die Unterstützung dieser wichtigen Thematik darstellt. Extreme Hitzewellen sind längst kein einmaliges Phänomen mehr und stellen ein immer drängenderes Problem für die Hamburgerinnen und Hamburger dar, wie die MOPO berichtet.

Im Kern des Antrags steht die Aufforderung an das Bezirksamt Altona, einen umfassenden Maßnahmenkatalog für den Hitzeschutz zu entwickeln. Dieser Katalog soll in enger Abstimmung mit Fachbehörden und dem stadtweiten Hitzeaktionsplan ausgearbeitet werden. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Aufstellung von Trinkwasserspendern an öffentlichen Plätzen sowie die Bereitstellung von Kälteräumen an zentralen Orten im Bezirk. Zudem wird empfohlen, weitere Maßnahmen zur Vorbereitung auf kommende Hitzewellen zu prüfen. Karsten Strasser, der Fraktionsvorsitzende von Die Linke, zeigte sich optimistisch, dass die neuen Schritte im Hitzeschutz spürbare Verbesserungen mit sich bringen werden.

Die Grünen haben sich zwar positiv zu dem Antrag geäußert, stellen aber die Notwendigkeit weiterer Überarbeitungen des Hitzeschutzplans infrage. Dana Vornhagen, die Fraktionsvorsitzende der Grünen in Altona, fordert eine rasche Umsetzung der geplanten Hitzeschutzmaßnahmen in der Stadt. Sie hebt hervor, dass der Hitzeschutz auch in anderen Bereichen wie der Mobilität und der Entsiegelung von Flächen berücksichtigt werden sollte.

Gesundheit im Fokus

Der Hintergrund dieser Bestrebungen ist die drohende Gefahr hitzebedingter Gesundheitsprobleme, die durch den Klimawandel zunehmend an Bedeutung gewinnt. So hat die Stadt Hamburg den „Hitzeaktionsplan Hamburg“ (HAP) ins Leben gerufen, der darauf abzielt, gesundheitliche Risiken durch Hitzewellen frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren. Laut hamburg.de erfolgt die Entwicklung des HAP in partizipativer Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft und setzt klare Schwerpunkte auf präventive Maßnahmen und gute Kommunikation.

Dabei wird auch auf die Sensibilisierung der Bevölkerung gesetzt. Informationskampagnen sind geplant, um vor allem gefährdete Gruppen über Hitzeschutz zu informieren. Wichtige Erkenntnisse zeigen, dass gerade ältere Menschen und sozial benachteiligte Gruppen oft nicht ausreichend auf Hitzewellen vorbereitet sind. Eine Befragung von über 1.800 Personen, die im Sommer 2023 durchgeführt wurde, zeigt, dass viele zwar über Hitzeschutzmaßnahmen Bescheid wissen, jedoch nur wenige tatsächlich davon Gebrauch machen. Die häufigsten genannten Empfehlungen lauten „viel trinken“ und „Aufsuchen kühler Orte“. Weniger bekannt sind dagegen Hinweise wie „Alkohol meiden“ oder „Dosierung von Medikamenten anpassen“ – dabei sind gerade solche Informationen für gefährdete Gruppen von zentraler Bedeutung.

Gemeinschaftlicher Hitzeschutz

Ein integrativer Ansatz ist entscheidend. Der HAP sieht vor, dass alle Fach- und Senatsbehörden, Bezirksämter sowie zivilgesellschaftliche Organisationen an der Umsetzung beteiligt werden. Darüber hinaus werden regelmäßige Evaluierungen durchgeführt, um die Weichen für eine zukunftsfähige Anpassung an klima­bedingte Herausforderungen rechtzeitig zu stellen. Die Erstellung eines neuen Katalogs von Maßnahmen zur Verbesserung des Hitzeschutzes in Altona ist ein weiterer Schritt hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale Aspekte des Hitzeschutzes berücksichtigt.

Ein baldiger Austausch und eine enge Verknüpfung der urbanen Infrastrukturen könnten also entscheidend sein, damit Hamburg für die nächsten Hitzewellen besser gewappnet ist. Die Vorzeichen stehen gut, dass durch die neuen Maßnahmen ein sinnvoller und tragfähiger Hitzeschutz in der Hansestadt etabliert wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die nötigen Schritte schnell umsetzen, um die Gesundheit der Hamburgerinnen und Hamburger zu sichern.

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OrtAltona, Deutschland
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