Wandsbek im Sanierungsstau: 70% der alten Gebäude ohne Modernisierung!

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Wandsbek steht vor Herausforderungen mit unsanierten, energetisch ineffizienten Gebäuden; Sanierungskonzepte und Wärmeplanung sind in Arbeit.

Wandsbek steht vor Herausforderungen mit unsanierten, energetisch ineffizienten Gebäuden; Sanierungskonzepte und Wärmeplanung sind in Arbeit.
Wandsbek steht vor Herausforderungen mit unsanierten, energetisch ineffizienten Gebäuden; Sanierungskonzepte und Wärmeplanung sind in Arbeit.

Wandsbek im Sanierungsstau: 70% der alten Gebäude ohne Modernisierung!

Im Bezirk Wandsbek stehen zahlreiche städtische Gebäude, die dringend sanierungsbedürftig sind. Nach Informationen von NDR verwaltet das Bezirksamt eine Vielzahl älterer und energetisch ineffizienter Immobilien. Besonders besorgniserregend ist, dass bei 70% der 30 betroffenen Gebäude unklar ist, wann die letzte energetische Sanierung stattfand. Hierzu gehört eine Vielzahl an Nutzungen, von Tagespflegeeinrichtungen über Jugendzentren bis hin zu Seniorentreffs und Bauhöfen.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Natalie Hochheim übt scharfe Kritik an der öffentlichen Hand und dem Mangel an energetischer Ertüchtigung. Die wichtigste Frage bleibt, wie es mit den finanziellen Mitteln aussieht. Für die bevorstehenden Sanierungen fehlen die nötigen Gelder, sodass Anmeldungen erst im Haushalt für 2027 berücksichtigt werden können. Laut der Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) existiert zwar ein Sanierungskonzept für die Gebäude, doch umsetzbare Maßnahmen bleiben fraglich. Senator Andreas Dressel (SPD) hat bereits Vorbereitungen für städtische Immobilien in allen Bezirken angestoßen, wobei der Fokus auf Gebäuden mit hohem CO2-Einsparpotenzial und geringen Kosten liegt.

Wärwende in Wandsbek: Ein unverzichtbarer Schritt

Wie wichtig energetische Sanierungen für die Stadtentwicklung sind, zeigt sich auch am Ziel Hamburgs, bis 2045 CO2-neutral zu sein. Die Wärmeversorgung nimmt hierbei einen entscheidenden Platz ein. Mit dem Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) am 1. Januar 2024 muss die Stadt bis Mitte 2026 eine umfassende Wärmeplanung vorlegen. Schon jetzt gibt es eine erste Potentialkarte zur Wärmeplanung, die den Anwohnern in dicht besiedelten Gebieten hilft, Anschlussmöglichkeiten an bestehende Fernwärmenetze zu prüfen. Die Grünen in Wandsbek haben daher eine Veranstaltungsreihe zur Wärmewende ins Leben gerufen, die den Bürgern den Austausch über diese Themen ermöglicht.

Während in dicht besiedelten Gebieten der Anschluss an Fernwärmenetze möglich ist, sieht es in äußeren Stadtteilen, wo Einfamilienhäuser vorherrschen, anders aus. Hier scheinen gebäudenahe Wärmeversorgungsoptionen wie Wärmepumpen oder Pelletkessel geeigneter zu sein. Die letzte Veranstaltung zu diesem Thema in Rahlstedt stellte die Wärmenetzeignungskarte vor, die Eigentümern wertvolle Informationen bietet, um ihre individuellen Möglichkeiten zu prüfen.

Der Handlungsbedarf ist groß

Die Herausforderungen sind jedoch nicht nur lokal. Laut einer Studie zur energetischen Sanierung, die im Auftrag der Stadt durchgeführt wurde, müssen bis 2033 26% der ineffizienten Nichtwohngebäude saniert werden. Dies betrifft etwa 4.000 öffentliche und 45.000 private Gebäude in Hamburg, von denen viele noch auf fossile Brennstoffe setzen. Gerade zwei Drittel dieser Gebäude werden mit Gas oder Heizöl beheizt, was bis 2045 durch erneuerbare Wärme oder Fernwärme ersetzt werden muss. Die Sanierungsstrategie erfordert ein gutes Händchen und innovative Ansätze, denn viele der worst-performing Gebäude haben komplexe Eigentumsverhältnisse und stellen somit ein zusätzliches Hindernis für notwendige Renovierungsmaßnahmen dar (Hamburg.de).

In Anbetracht all dieser Faktoren wird schnell klar: Es liegt viel an der Stadt und ihren Verantwortlichen, den Herausforderungen der Wärmewende und der energetischen Sanierung tatkräftig entgegenzutreten. Die Zeit drängt, und die Bürger können nur hoffen, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um ihre Wohn- und Lebenssituation zu verbessern.