AfD im Aufwind: Was die Kommunalwahlen in NRW für die Politik bedeuten!
Groß Borstel: Kommunalwahl 2025 in NRW zeigt AfD-Zuwächse, steigende Wahlbeteiligung und Sorgen um Volksparteien im Umbruch.

AfD im Aufwind: Was die Kommunalwahlen in NRW für die Politik bedeuten!
Am Sonntag, dem 15. September 2025, fanden die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen statt und sorgten für Aufsehen. Die Wahlbeteiligung stieg auf beeindruckende 56,8 Prozent, was die höchste Beteiligung seit 1994 markiert. Die Ergebnisse zeigen eine interessante Verschiebung im politischen Landscape der Region. Die CDU konnte sich mit 33 Prozent als stärkste Kraft behaupten, während die SPD auf ein enttäuschendes Ergebnis von nur 22 Prozent fiel, das das schlechteste seit der Einführung der Kommunalwahlen in NRW darstellt. Die AfD machte einen dramatischen Sprung nach vorne und verdreifachte ihre Stimmenanzahl auf 14,5 Prozent, was sie zum dritten Platz hinter der SPD beförderte. Dennoch blieb sie hinter den Ergebnissen der Bundestagswahl zurück, bei der sie 16,8 Prozent erzielte. Besonders bemerkenswert ist, dass trotz des Zuwachses von AfD-Stimmen in Gelsenkirchen die Partei dort nur im Stadtrat hinter der SPD rangiert, während sie sich gleichzeitig für die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt qualifizieren konnte.
Doch was hat diese Wende für die politischen Dynamiken in der Region zu bedeuten? Politikwissenschaftler wie Stefan Marschall weisen darauf hin, dass NRW nicht mehr das Land der großen Volksparteien ist und dass neue politische Akteure ins Spiel gekommen sind. Die Affinität der AfD zu Wählern aus dem Arbeitersegment ist nicht zu übersehen, insbesondere im Ruhrgebiet, wo die Partei von der Schwächung der SPD und dem Rückgang der Großindustrie profitiert hat. Das Gefühl, dass viele Menschen sich fremd in ihren eigenen Städten fühlen, hat der AfD den Weg geebnet, da sie verspricht, die Interessen derjenigen zu vertreten, die das Gefühl haben, vom Staat ignoriert zu werden, und die einen grundlegenden Kurswechsel in der Migrationspolitik fordern.
Wählerstimmungen und Demokratische Herausforderungen
Die aktuelle Wahl zeigt auch ein grundlegendes Demokratieproblem auf. Über 43 Prozent der wahlberechtigten Bürger in NRW haben nicht zur Wahlurne geschritten. Dies ist ein Zeichen dafür, dass viele Kommunalwahlen als weniger bedeutend wahrgenommen werden, was zu geringerer Wahlbeteiligung führt. Interessanterweise ist die Wahlbeteiligung in diesem Jahr jedoch höher als bei den letzten Kommunalwahlen, wo in der Regel 20 bis 30 Prozent der Wahlberechtigten nicht mitstimmen.
Die AfD spricht viele Wähler an, die sich zunehmend von demokratischen Parteien abwenden und sich mit dem rechtsextremen Milieu identifizieren. Diese Wählergruppe zeigt Angst und Unsicherheit in ihrem Alltag, oft bedingt durch eine allgemeine Grundstimmung, die von der AfD bedient wird. Trotz dieser Veränderungen gab es in vielen Großstädten wie Münster (4,5 Prozent), Aachen (7,7 Prozent) und Bonn (6,0 Prozent) nur eine marginale Rolle für die AfD.
Ausblick auf die Zukunft und mögliche Streitigkeiten
Mit fast 150 anstehenden Stichwahlen am 28. September dürfen die kommenden Wochen spannend werden. In Köln treten die Grünen gegen die SPD an, während in Duisburg ein spannendes Duell zwischen der SPD und der AfD bevorsteht. Die Erfolge der AfD könnten nicht nur zu internen Konflikten in der Regierung führen, sondern auch dazu, dass die SPD verstärkt über ein mögliches Verbot der AfD nachdenken könnte. Bundeskanzler Merz hat bereits angekündigt, aus den Wahlergebnissen Konsequenzen zu ziehen und die Sorgen der Bürger über Themen wie Wohnungsmangel, Verwaltung und die finanzielle Situation von Kommunen keine unbeachtete Rolle spielen lassen. Ministerpräsident Wüst hat mehr als 50 Prozent der Mittel für die Kommunen angekündigt, was die politische Landschaft weiter aufmischen könnte.
Das ist ein Umbruch, den es in NRW so seit Jahren nicht gegeben hat. t-online.de berichtet, dass die AfD durch eine Ansammlung verschiedenen Milieus, einschließlich eines sichtbaren rechtsextremen Milieus, an Zustimmung gewinnt. Tagesschau hebt hervor, dass die Mehrheit der Wähler trotzdem für demokratische Parteien stimmte, und Deutschlandfunk analysiert, welche Herausforderungen uns in den kommenden Wochen erwarten. Unerwartete Wendungen sind hier also vorprogrammiert.