Fahrgast-Attacke im Zug: Bundespolizist wehrt Gewalt ab!

In Bergedorf kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Fahrgast Zugbegleiter und Bundespolizisten angriff. Ermittlungen laufen.
In Bergedorf kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Fahrgast Zugbegleiter und Bundespolizisten angriff. Ermittlungen laufen. (Symbolbild/MH)

Fahrgast-Attacke im Zug: Bundespolizist wehrt Gewalt ab!

Bergedorf, Deutschland - Ein Vorfall im EC172 von Berlin nach Hamburg sorgte am Freitagabend, dem 6. Juni 2025, für Aufregung. Gegen 19:05 Uhr stellte der Zugbegleiter, ein 43-Jähriger, während der Fahrkartenkontrolle fest, dass ein 27-jähriger Passagier, ein italienischer Staatsangehöriger, keinen gültigen Fahrschein vorweisen konnte. Daraufhin bat der Zugbegleiter einen mitreisenden Bundespolizisten (44 Jahre) um Unterstützung bei der Identitätsfeststellung. Der Zug hielt in Bergedorf; der Fahrgast versuchte, durch die geöffneten Türen zu entkommen.

Doch seine Flucht blieb nicht unbemerkt. Der Bundespolizist hielt den Mann davon ab, zu fliehen, woraufhin dieser mehrfach auf beide, den Zugbegleiter und den Bundespolizisten, einschlug. Trotz des Widerstands konnte der Bundespolizist den Tatverdächtigen zu Boden bringen und fesseln. Erfreulicherweise wurden dabei weder der Zugbegleiter noch der Bundespolizist verletzt. Die Bahnfahrt selbst wurde nicht beeinträchtigt und der Zug fuhr planmäßig weiter nach Hamburg Hauptbahnhof.

Festnahme und Konsequenzen

Nach der Ankunft in Hamburg wurde der gefesselte Mann an eine Bundespolizeistreife übergeben. Eine Atemalkoholkontrolle ergab einen Promillewert von 0,82. Der 27-Jährige wurde gegen 22:00 Uhr wieder entlassen. In der Folge wurden gegen ihn mehrere Strafverfahren eingeleitet. Diese umfassen unter anderem das Erschleichen von Leistungen, die Körperverletzung sowie den Widerstand und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.

Die neuesten Vorfälle werfen ein Licht auf die steigende Gewalt in Zügen und an Bahnhöfen in Deutschland. Laut Berichten von Tagesschau gab es im Jahr 2024 einen Anstieg der Körperverletzungen im Vergleich zum Vorjahr. Über 10.600 Fälle wurden in deutschen Bahnhöfen registriert. In Zügen auf freier Strecke meldeten die Behörden bis Ende Oktober 2024 rund 2.661 Übergriffe.

Sicherheitsmaßnahmen und Sensibilisierung

Die Deutsche Bahn versucht, diesem Problem entgegenzuwirken. Über 200 Millionen Euro werden jährlich in Sicherheitsmaßnahmen investiert, darunter die Installation von mehr als 11.000 Videokameras in Bahnhöfen und über 50.000 Kameras in Regional- und S-Bahnzügen. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie, um die Sicherheit der rund 20 Millionen Reisenden täglich zu gewährleisten. Die Polizei ist mit etwa 6.000 Beamten im ständigen Einsatz in den Bahnhöfen.

Obwohl der Vorfall in Bergedorf glimpflich ausging, bleibt die Frage, wie wir als Gesellschaft mit der zunehmenden Gewalt im öffentlichen Verkehr umgehen. Ist es an der Zeit, intensivere Maßnahmen zu ergreifen oder die Sensibilisierung der Reisenden zu erhöhen? Während die Ermittlungen im aktuellen Fall noch andauern, bleibt abzuwarten, welche Lehren daraus gezogen werden können.

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OrtBergedorf, Deutschland
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