Barrierefreiheit in Hamburg: S-Bahn-Stationen bleiben unzugänglich!

Barrierefreiheit in Hamburg: S-Bahn-Stationen bleiben unzugänglich!

Billwerder, Deutschland - Der neue S-Bahnhof Diebsteich in Hamburg ist zwar seit Februar 2025 in Betrieb, jedoch müssen Rollstuhlfahrer weiterhin auf den Zugang verzichten. Wie NDR berichtet, ist der geplante Aufzug des Bahnhofs in der Baustelle des neuen Fernbahnhofs blockiert und wird frühestens Ende 2027 einsatzbereit sein. Dies ist eine unhaltbare Situation, vor allem da in Hamburg mittlerweile sechs S-Bahn-Stationen nicht barrierefrei sind, darunter auch Billwerder-Moorfleet, Reeperbahn, Jungfernstieg, Königstraße und Berliner Tor.

Ein zusätzliches Problem erwartet Fahrgäste am Berliner Tor: Hier müssen Reisende eine steile Treppe überwinden, da die Installation von Aufzügen erst nach der Erneuerung der Berlinertordammbrücke realisiert werden kann, und das wird frühestens in zwei Jahren möglich sein. Die Senatskoordinatorin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Kloiber, hebt hervor, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung auf Barrierefreiheit angewiesen ist und fordert entsprechende Maßnahmen, einschließlich eines Shuttleservices zu barrierefreien Stationen. Der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) jedoch hat diesen Vorschlag abgelehnt und verwies stattdessen auf die Möglichkeit, barrierefreie Alternativrouten über eine App zu finden.

Fortschritte und Herausforderungen

Der hvv-Sprecher Rainer Vohl erkennt die Situation an, betont jedoch, dass bereits Fortschritte in Richtung Barrierefreiheit erzielt wurden. So plant die Deutsche Bahn, die Baustellenlogistik am Bahnhof Diebsteich anzupassen, was möglicherweise dazu führen könnte, dass der Aufzug schon im kommenden Jahr zur Verfügung steht. Trotz dieser Aussicht gibt es große Bedenken bei Betroffenen, wie aus einem aktuellen „Schattenbericht“ hervorgeht, der ein starkes Bedürfnis nach mehr Barrierefreiheit und Respekt im öffentlichen Raum aufzeigt.

Zusätzlich gibt es Berichte über Barrieren bei Fähren von und nach Finkenwerder, die die Herausforderungen in der Mobilität für Menschen mit Behinderung verdeutlichen. Um hier Abhilfe zu schaffen, informiert der hvv auf seiner Webseite über die Zugänglichkeit der Haltestellen, die Rampen oder Aufzüge für Mobilitätshilfen wie Rollstühle oder Kinderwagen anbieten.

Richtlinien zur barrierefreien Mobilität

Das Inklusionsbarometer Mobilität bestätigt in seinen Ergebnissen, dass es nach wie vor zu viele Barrieren in verschiedenen Bereichen der Mobilität gibt. Menschen mit Beeinträchtigungen empfinden die Kosten und den zeitlichen Aufwand für Mobilität in der Regel als höher als ihre nicht beeinträchtigten Mitmenschen. Zudem zeigt die Studie auf, dass mangelnde Zugänglichkeit und Verfügbarkeit entscheidende Probleme darstellen, die dringend angegangen werden müssen.

Auf der Suche nach Lösungen wird klar, dass neue Konzepte entwickelt werden müssen, um Mobilität für alle zu verbessern. Um von A nach B zu gelangen, benötigen viele Menschen mit Beeinträchtigungen geeignete Unterstützung und ein barrierefreies Umfeld. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen die nötigen Maßnahmen ergreifen werden, um den Herausforderungen in Hamburg Herr zu werden.

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OrtBillwerder, Deutschland
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