Virtuelles Waldbaden: Die neue Stressbewältigung für jeden!

Virtuelles Waldbaden: Die neue Stressbewältigung für jeden!
Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Was gibt’s Neues aus der Welt der Entspannungstherapien? Ein Team des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat eine spannende Pilotstudie zum Thema „virtuelles Waldbaden“ präsentiert. Diese Methode verspricht, bei Stressabbau und der Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens zu helfen – und das mit echten Naturerlebnissen, die durch moderne Technologie in die eigenen vier Wände geholt werden. Stern berichtet, dass eine Mitteilung hierzu am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde.
Im idyllischen Naturschutzgebiet Sonnenberg in Parchim, das den größten Douglasienwald Europas beherbergt, wurde ein beeindruckendes 360-Grad-Video produziert. Dieses filmische Erlebnis wird nicht nur durch das Bild lebendig, sondern auch durch originale Klänge und den Duft ätherischer Douglasienöle ergänzt. Eine wahrhaft multisensorische Erfahrung, wie sie in der Natur nicht erlebbar ist. Über 130 Teilnehmer wurden in eine akute Stresssituation versetzt und erlebten dann eine der vier Varianten des virtuellen Waldbadens. Hierbei hatten sie die Wahl zwischen einem vollständigen Sinneserlebnis oder einer reduzierten Variante, bei der nur ein einzelner Sinn angesprochen wurde.MPIB ergänzt, dass diese Herangehensweise die positive Wirkung der Natur auf das Gemüt unterstreicht.
Multisensorische Erlebnisse im Fokus
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Kombination aller drei Sinnesreize – Sehen, Hören und Riechen – wirkt sich weitaus positiver auf die Stimmung der Teilnehmer aus, als die Wahrnehmung eines einzelnen Sinnes. Dieser Ansatz führt nicht nur zu einer stärkeren Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens und des Gefühls der Naturverbundenheit, sondern zeigt auch begrenzte Fortschritte im Arbeitsgedächtnis. Diese Erkenntnisse wurden im angesehenen Journal of Environmental Psychology veröffentlicht. Das MPIB hat erkannt, dass die Effekte spezifisch sind und noch nicht als allgemeingültig anerkannt werden können.
Die Forscher sehen enormes Potenzial für die Anwendung dieser Technik in Kliniken, Wartebereichen oder urbanen Innenräumen. Gerade in einer Zeit, in der die Natur oft weit entfernt scheint, könnte virtuelles Waldbaden das mentale Wohlbefinden nachhaltig unterstützen. Die Autorin der Studie, Simone Kühn, hebt hervor, wie wichtig Naturbilder, -klänge und -düfte dafür sind, die Stimmung zu heben und die geistige Leistungsfähigkeit zu fördern.
Ein klarer Aufruf an alle, die in städtischen Freiräumen oder beim Warten in Kliniken frische Luft und Ruhe vermissen: Vielleicht bringt das virtuelle Waldbaden also die dringend benötigte Auszeit, um den Stress des Alltags ein wenig hinter sich zu lassen?
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Ort | Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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