FC St. Pauli gedenkt der ermordeten Sinti und Roma in Hamburg

FC St. Pauli gedenkt der ermordeten Sinti und Roma in Hamburg
Am 2. August 2025 jährt sich zum 81. Mal die grausame Liquidierung der letzten 4.300 Sinti und Roma im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dieses dunkle Kapitel ist nicht vergessen und wird auch in Hamburg gebührend gewürdigt. Der FC St. Pauli beteiligte sich hierbei aktiv an einer Gedenkveranstaltung, die am Gedenkmal Hannoverscher Bahnhof stattfand. Gemeinsam mit Fanräumen, dem Fanladen St. Pauli sowie dem Landesverein der Sinti in Hamburg und der Rom und Cinti Union Hamburg wurde ein starkes Zeichen gegen das Vergessen gesetzt.
In einer bewegenden Zeremonie legten am 2. August 2025 zahlreiche Teilnehmer*innen, Gruppen und Institutionen Blumen und Kränze nieder. Moritz Terfloth vom Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. betonte während seiner Rede die immense Bedeutung der Erinnerungskultur in unserer Gesellschaft. Es sei von großer Wichtigkeit, die Erlebnisse der Opfer nicht nur zu würdigen, sondern auch aktiv zu thematisieren, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Erinnerung an weitere Läger
Der Gedenktag für Sinti und Roma, der am 2. August gefeiert wird, erinnert nicht nur an die Geschehnisse in Auschwitz. Auch in Österreich fanden zu diesem Anlass mehrere Gedenkveranstaltungen statt, die den Opfern des sogenannten „Zigeunerlagers“ gedenken. Johann Mongo Stojka, ein österreichischer Rom und Überlebender von Auschwitz, gab Einblicke in seine Erfahrungen und erinnerte daran, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen.
Am 1. August 2025, also einen Tag zuvor, wurde in Wien eine Gedenkveranstaltung im Weiheraum des Äußeren Burgtors abgehalten. Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner sowie Nationalfonds-Vorständin Judith Pfeffer waren anwesend, um den Opfern Respekt zu zollen. Dabei wurde ebenfalls Zeit für eine Schweigeminute und das Niederlegen von Kränzen eingeräumt.
Ein Schritt in die Zukunft
Die Bedeutung solcher Gedenktage wird auch durch eine aktuelle Novelle zum Nationalfondsgesetz unterstrichen, die die Planung und Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus aus den Reihen der Roma und Sinti vorsieht. Peter Haubner, Hannah Lessing und Judith Pfeffer hoben hervor, wie wichtig die Gedenkstätte als Akt der Anerkennung und historischen Verantwortung ist. Besonders auf die sorgfältige Vorarbeit für die Umsetzung der Gedenkstätte wird Wert gelegt.
Die Gedenkveranstaltung in Hamburg setzt damit nicht nur ein Zeichen gegen das Vergessen, sondern erinnert uns alle daran, dass wir auch heute noch aktiv zu einer respektvollen und wertschätzenden Gesellschaft beitragen müssen.