Insolvenzwelle trifft Deutschland: Pflege und Autoindustrie im Fokus!

Insolvenzwelle trifft Deutschland: Pflege und Autoindustrie im Fokus!

Neustadt, Deutschland - Die Insolvenzlandschaft in Deutschland zeigt in der ersten Jahreshälfte 2025 besorgniserregende Entwicklungen. Insbesondere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 10 Millionen Euro und mehr als 250 Beschäftigten stehen im Fokus. Dies geht aus den aktuellen Berichten von Creditreform hervor, die einen drastischen Anstieg der Großinsolvenzen verzeichnen. Kein Wunder, dass prominente Namen betroffen sind und die Medien darauf aufmerksam machen.

Vor allem der Dienstleistungsbereich der Pflege hat nach wie vor mit enormen Kostendruck zu kämpfen, der seit der Pandemie besteht. Die größten Insolvenzen wurden im Heil- und Pflegesektor registriert, darunter die Argentum Pflege Holding aus Hamburg mit ihren 2.800 Mitarbeitern. Doch auch die DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft aus Mainz und das Erzgebirgsklinikum aus Annaberg-Buchholz zählen zu den Verlierern.

Einzelhandel und Automobilindustrie im Fokus

So manch einer hat sicher schon von der Insolvenz der KODi GmbH gehört, die weiterhin operiert und rund 2.360 Mitarbeiter beschäftigt. Auch im Einzelhandel kämpfende Unternehmen wie die Sausalitos GmbH und die Achat Hotel- und Immobilienbetriebsgesellschaft aus Mannheim stehen unter Druck. Doch nicht nur der Einzelhandel ist betroffen; das Klima der Unsicherheit hat auch die Automobilindustrie und ihre Zulieferer erfasst, die unter nachlassender Nachfrage und dem Druck durch die Elektromobilität leiden.

Die Zahlen sind alarmierend: In den letzten fünf Jahren haben etwa 43.000 Menschen im Bereich der Automobilzulieferer ihre Arbeit durch Insolvenzen verloren. Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt folgende Entwicklungen in der Automobilzuliefererbranche:

Jahr Anzahl der Insolvenzen
2020 24
2021 13
2022 30
2023 35
2024 34
2025 19 (in den ersten vier Monaten)

Besonders stark betroffen waren in diesem Jahr Unternehmen wie die Veritas AG, KSM Castings Group GmbH und die Bolta Werke GmbH. Der-indat berichtete von einer Vertrauenskrise in der Wirtschaft, die durch Pessimismus unter Unternehmen und Investoren geprägt ist. Insbesondere der Förderstopp bei Elektroautos und Streichungen beim Glasfaserausbau haben zur Unsicherheit beigetragen.

Die wirtschaftliche Lage

Laut Statista gab es im Jahr 2023 einen dramatischen Anstieg der Insolvenzen von Großunternehmen, die von 279 auf 364 Fälle schossen. Ein Plus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stellt einen Rekord innerhalb der letzten fünf Jahre dar. Branchen wie Maschinenbau, Immobilienwirtschaft und Bauunternehmen sind besonders betroffen und müssen sich auf weitere Insolvenzen einstellen.

Doch es gibt auch Lichtblicke: Trotz der bedrückenden Tendenzen zeigen die aktuellen Berichte von Creditreform eine Rückgang der Großinsolvenzen um 14 Prozent im ersten Quartal 2025 verglichen mit dem vierten Quartal 2024. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es in der Automobilindustrie weniger Insolvenzen zu verzeichnen gab als in den Vorjahren, was vermutlich auch an staatlichen Hilfen liegt. Letztendlich könnte der Anstieg der Sanierungen und neue Möglichkeiten im Insolvenzrecht dazu beitragen, die Arbeitsplätze zu sichern und die Umsätze zu steigern, sodass die Unternehmen möglicherweise wieder auf die Beine kommen.

Die aktuellen Entwicklungen weisen auf eine herausfordernde wirtschaftliche Zukunft hin, die ein gutes Händchen der Verantwortlichen erfordert. Bleibt zu hoffen, dass es den angezählten Unternehmen gelingt, sich neu zu erfinden und aus der Krise zu navigieren.

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OrtNeustadt, Deutschland
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