Hamburgs Schülerzahlen in Berufen: Neue Strukturen, alte Herausforderungen!

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Borgfelde startet ins neue Schuljahr 2025 mit Bildungsreformen und einem neuen Beruflichen Bildungscampus für 120 Millionen Euro.

Borgfelde startet ins neue Schuljahr 2025 mit Bildungsreformen und einem neuen Beruflichen Bildungscampus für 120 Millionen Euro.
Borgfelde startet ins neue Schuljahr 2025 mit Bildungsreformen und einem neuen Beruflichen Bildungscampus für 120 Millionen Euro.

Hamburgs Schülerzahlen in Berufen: Neue Strukturen, alte Herausforderungen!

In Hamburg geht es in den berufsbildenden Schulen wieder los! Mit einem aktuellen Schülerstand von etwa 45.570 Jugendlichen starten diese Bildungseinrichtungen ins neue Schuljahr. Das sind 6.430 weniger als vor der Pandemie. Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) macht deutlich, dass der Ausbildungsmarkt einen langen Weg vor sich hat, um sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erholen. Der Anteil der Schüler, die sich in Berufsausbildung befinden, liegt stabil bei rund 78%, während knapp 12% in berufsvorbereitenden Maßnahmen stecken. Ein Anstieg in dieser Kategorie lässt sich auf die wachsende Zahl neu zugewanderter Jugendlicher zurückführen. Besonders auffällig ist, dass die Stadtteilschulen einen größeren Abgang von Schülern nach der zehnten Klasse verzeichnen, was Fragen zur beruflichen Zukunft aufwirft.

An den staatlichen sozialpädagogischen Schulen ist die Nachfrage ebenfalls spürbar. Dort gibt es 1.328 Anmeldungen für eine Aus- oder Weiterbildung, und über 300 Anfängerinnen und Anfänger werden an nicht-staatlichen sozialpädagogischen Schulen erwartet. Insgesamt stehen Hamburgs angehenden Fachkräften in diesem Bereich etwa 4.500 Plätze zur Verfügung. Hierbei wurden die Bildungspläne des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) weiterentwickelt, um praxisnahe Ausbildungsinhalte zu garantieren.

Neue Wege in der Ausbildung

Ein spannendes Update ist die Gründung einer neuen Beruflichen Schule für Wirtschaft und Internationales Hamburg (BS 05) in Borgfelde. Zudem werden die bisherigen Schulen BS 31 und BS 32 für die Ausbildung in Groß- und Außenhandelsberufen unter einem Dach vereint. Um den Mangel an Fachkräften in der Pflege zu begegnen, wird ein Pilotprojekt gestartet, das Schulabsolventen aus Kirgistan und Indien anwirbt. Zum Schuljahresbeginn werden 25 Jugendliche an der Beruflichen Schule Burgstraße und bei Diakonie Alten Eichen in die Pflegeausbildung starten.

Ein Bildungscampus für Berufsschulen, der mit 120 Millionen Euro zu Buche schlägt, soll die Ausbildungsinfrastruktur weiter verbessern. Trotz dieser Fortschritte ist die Sorge um den Fachkräftemangel nicht unbegründet. Bildungssenator Ties Rabe merkt an, dass die Ausbildungszahlen in den vergangenen Jahren rückläufig sind, insbesondere unter den Absolventen aus anderen Bundesländern. Die Bedenken sind berechtigt, denn die Zahl der neugegründeten Ausbildungsverhältnisse ist seit 2019 um etwa 2.030 gesunken. Besonders vermerkt: Ausbildungen in kaufmännischen Berufen, Gastronomie und Tourismus haben stark abgenommen.

Entwicklungen im Ausbildungsmarkt

Laut Zahlen aus Hamburg begann im Jahr 2022 rund 17.370 junge Menschen eine Berufsausbildung, darunter waren 11.666 duale Ausbildungen und etwa 2.800 Ausbildungsplätze in Gesundheits- und Pflegeberufen. Im Vergleich zu 2019, als noch fast 19.400 Jugendliche eine Ausbildung starteten, zeigt sich der langfristige Rückgang. Die Kürzungen in den kaufmännischen Berufen sind erschreckend: Berufe im Bereich Kaufmanagement brachen um bis zu 30% ein. Zugleich ist in den Gesundheitsberufen ein positiver Trend zu beobachten, mit einem Plus von 20% bei medizinischen Fachangestellten.

Zusammengefasst muss sich der Ausbildungsmarkt in Hamburg unverzüglich stabilisieren. Als ein positives Zeichen gilt, dass 43% der Jugendlichen direkt nach der Stadtteilschule in eine Ausbildung übergehen. In der wirtschaftlichen Analyse gibt es durchaus Lichtblicke, doch der Weg zu einer nachhaltigen Verbesserung ist noch lang und wird sicherlich viele Herausforderungen mit sich bringen. Die Schulen, die Politik und die Wirtschaft sind gefordert, hier gemeinsam neue Lösungen zu finden, damit Hamburgs Jugendliche gut durch die Ausbildung kommen und später in den Beruf starten können.