Gerry Weber endgültig pleite: Alle Filialen in Deutschland schließen!
Gerry Weber schließt alle Filialen in Deutschland, darunter auch die in Hamburg-Bergedorf, und geht in die Insolvenz.

Gerry Weber endgültig pleite: Alle Filialen in Deutschland schließen!
Gerry Weber, der bekannte Modehersteller mit Sitz in Halle/Westfalen, zieht die Reißleine und wird alle seine Filialen in Deutschland schließen. Diese Entscheidung fällt nach dem Insolvenzantrag, der im März 2025 gestellt wurde. Die Schließung betrifft insgesamt rund 40 Geschäfte, darunter 32 eigene Shops und 11 Outlets. Vorläufig hat der Gläubigerausschuss einem Übernahmekonzept des spanischen Unternehmens Victrix zugestimmt, das die Marke Gerry Weber künftig unter eigenen Strukturen weiterführen will.
Wie Merkur berichtet, werden die Schließungstermine je nach Standort variieren. In der Filiale in Brühl (Nordrhein-Westfalen) steht das Ende für August fest, während die Hamburger Filiale in Bergedorf noch Aushilfen bis zum 31. August sucht – auch hier deutet vieles auf eine baldige Schließung hin. In Speyer wird nur vage „Sommer“ als Schließungstermin genannt, und mehrere Berliner Filialen planen ebenfalls den Betrieb bis Ende August.
Räumungsverkauf mit hohen Rabatten
Natürlich werden die Schließungen von einem Räumungsverkauf begleitet, der Rabatte von bis zu 70 Prozent bietet. Dies könnte für Schnäppchenjäger eine letzte Gelegenheit sein, hochwertige Damenmode zu ergattern, bevor die Geschäfte endgültig schließen. Auf der offiziellen Webseite von Gerry Weber wird derzeit lediglich eine Startseite angezeigt, die mit der Aufschrift „Etwas Großartiges steht bevor“ die Neugier der Kunden weckt.
Die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens sind nicht neu. Gerry Weber kämpfte bereits seit Jahren mit einer angespannten finanziellen Situation, und die Versuche zur Sanierung in den Jahren 2019 und 2023 blieben erfolglos. Im vergangenen Jahr schloss das Unternehmen bereits 122 von 171 eigenen Läden und reduzierte damit 450 Arbeitsplätze, was die Situation weiter verschärfte.Tagesschau hebt hervor, dass die wirtschaftlichen Details der Übernahme durch Victrix unter Verschluss gehalten werden.
Belastungen der Modebranche
Die Herausforderungen für die Modebranche insgesamt sind nicht zu übersehen. KPMG berichtet von Umsatzrückgängen aufgrund einer schwachen Konjunktur, die durch steigende Kosten für Energie, Mieten und Gehälter verstärkt werden. Dies führte dazu, dass ein Großteil der Verbraucher beim Einkaufen sparsamer wird. Viele Unternehmen in der Branche sehen sich gezwungen, ihre Verkaufsflächen drastisch zu reduzieren – in einigen Fällen um bis zu 70 Prozent.
Die Schließung von Gerry Weber ist somit nicht nur eine Unternehmensentscheidung, sondern spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen die gesamte Modebranche in Deutschland konfrontiert ist. Der stationäre Handel hat während der Pandemie hohe Verluste hinnehmen müssen und kämpft, um das alte Niveau zu erreichen. Während einige Verbraucher weiterhin den persönlichen Einkauf bevorzugen, erfordert der Erfolg in diesem sich wandelnden Markt ein gutes Händchen und die Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort.