DB Cargo in Billwerder: Stellenabbau bedroht die Zukunft!
DB Cargo plant in Billwerder den Abbau von 30 Stellen in der Instandhaltung, va. Fachkräfte sind gefährdet. EVG warnt vor Folgen.

DB Cargo in Billwerder: Stellenabbau bedroht die Zukunft!
Die Situation bei DB Cargo nimmt besorgniserregende Ausmaße an. In einer aktuellen Mitteilung hat die Gewerkschaft EVG erklärt, dass das Unternehmen plant, rund 30 Stellen in der Instandhaltung am Standort Billwerder abzubauen und diese ins Werk Maschen zu verlagern. Betroffen sind vor allem Fachlageristen, Diagnostiker und Lokrangierführer. EVG-Vorstand Frank Hauenstein äußerte Bedenken hinsichtlich der Zukunft der Beschäftigten und des Terminals und warnte, dass viele der derzeitigen Mitarbeiter nicht nach Maschen wechseln können. EVG berichtet, dass der drohende Stellenabbau gepaart mit einem möglicherweise eingeführten Dreischichtsystem zu erheblichen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen in Billwerder führen könnte.
Die Pläne sind Teil einer umfassenderen Strategie von DB Cargo. Insgesamt sieht das Unternehmen vor, bis 2029 bis zu 5.000 Arbeitsplätze abzubauen, was mehr als doppelt so viele Stellen sind wie ursprünglich vorgesehen. Dies ist eine direkte Folge langjähriger finanzieller Verluste und strengerer Auflagen der EU-Kommission. Ein Bericht von Tagesschau weist darauf hin, dass der Abbau hauptsächlich die Verwaltung, aber auch den operativen Bereich betreffen wird. Dabei soll der Abbau laut DB Cargo-Chefin Sigrid Nikutta überwiegend durch natürliche Fluktuation realisiert werden.
Folgen für die Mitarbeiter
Die Auswirkungen auf die Belegschaft sind gravierend. Bereits im Jahr 2024 haben über 1.000 Mitarbeitende das Unternehmen aufgrund von Pensionierungen verlassen. Etwa 650 Mitarbeitende haben neue Jobangebote innerhalb des Konzerns erhalten, während ein freiwilliges Ausstiegsprogramm weiteren 700 Mitarbeitern den Ausstieg aus dem Unternehmen ermöglichen soll. Doch die EVG macht sich zunehmend Sorgen über den Verlust erfahrener Fachkräfte, die für den reibungslosen Betrieb des Schienengüterverkehrs unerlässlich sind. Laut Deutsche Wirtschafts Nachrichten wird der verbleibende Abbaubedarf in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich bei etwa 2.650 Arbeitsplätzen liegen.
In einem weiteren kontroversen Schritt trifft die Diskussion um die Schließung des Kombiwerks in Bischofsheim auf großes Interesse. Fast 100 Beschäftigte nahmen an einer Betriebsversammlung teil, bei der Bürgermeisterin Lisa Gößwein den Mitarbeitern ihre Unterstützung zusicherte. Betriebsratsvorsitzender Ingmar Pfaff äußerte in dieser Versammlung schwere Vorwürfe gegen das Management und warnte vor den massiven Folgen, die eine Schließung für den Schienengüterverkehr in Hessen haben könnte. Die EVG betont zudem, dass sie nicht bereit ist, die Schließungen hinzunehmen und für eine zukunftsfähige DB Cargo kämpfen wird.
In der Gesamtbetrachtung wird klar, dass DB Cargo sich in einer kritischen Lage befindet. Bis 2026 hat das Unternehmen Zeit, um aus der Verlustzone zu kommen, wobei die zukünftige Situation der Belegschaft und die Qualität der Dienstleistungen auf dem Spiel stehen. Die EVG und die Betriebsräte fordern eine nachhaltige Lösung, die über kurzfristige Einsparmaßnahmen hinausgeht und die Unternehmenszukunft im Blick hat.