Gefährliche Straßen in Hamburg: Radfahrer:innen und Fußgänger:innen in Gefahr!

Altona kämpft mit gefährlichen Regelverstößen im Radverkehr. Experten analysieren Ursachen und planen sichere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer.
Altona kämpft mit gefährlichen Regelverstößen im Radverkehr. Experten analysieren Ursachen und planen sichere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer. (Symbolbild/MH)

Gefährliche Straßen in Hamburg: Radfahrer:innen und Fußgänger:innen in Gefahr!

Altona, Deutschland - In Hamburg wird die Sicherheit im Radverkehr zunehmend zum Thema. Zahlreiche Radfahrer:innen halten sich nicht immer an die Verkehrsregeln. So kommt es zum Beispiel häufig vor, dass sie auf Gehwegen fahren oder bei roten Ampeln vorbeirauschen. Nicht nur die Radfahrenden selbst machen Fehler – auch Fußgänger:innen und Autofahrer:innen tragen zur Unsicherheit im Straßenverkehr bei. Dies führt nicht selten zu letztlich gefährlichen Situationen, die es dringend zu entschärfen gilt. Die Hamburger Nachrichtenplattform mopo.de informiert, dass kürzlich zwei Universitäten, die Universität Freiburg und die Bundeswehr-Universität München, eine Onlineumfrage initiiert haben. Diese zielt darauf ab, die Ursachen für die zahlreichen Regelverstöße im Radverkehr zu ergründen.

Im Juni wurde zudem eine neue Website namens regelverstoesse.de veröffentlicht, über die Regelverstöße im Straßenverkehr deutschlandweit gemeldet werden können. Besonders viele Einträge aus Hamburg stammen aus den dicht bebauten Stadtteilen Altona und Ottensen, wo die Nutzung von Fahrrädern stark verbreitet ist. Auf der interaktiven Karte der Website sind mehrere problematische Stellen verzeichnet, unter anderem der Hohenzollernring, vor allem an den Einmündungen zur Bernadottestraße und zur Bleickenallee. Zu den Meldungen zählen riskante Überholmanöver, Radfahrer:innen auf Gehwegen und missachtete Vorfahrten.

Initiativen für mehr Sicherheit

Ganz in diesem Sinne beabsichtigt das Bezirksamt Altona, das Radverkehrskonzept weiterzuentwickeln und aktiv die Bürger:innen einzubeziehen. Sie hatten die Möglichkeit, vom 15. Juni bis 10. Juli Anregungen und Ideen zur Förderung des Radverkehrs einzubringen. Die Rückmeldungen wurden sorgfältig ausgewertet und stehen nun zur Verfügung, wie auf der Webseite der hamburg.de berichtet wird.

Aber warum ist das alles so wichtig? Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. hebt die Dringlichkeit hervor: Statistiken zeigen, dass seit 2010 die Zahl der getöteten Radfahrenden konstant bleibt. Jeder achte Verkehrstote und jeder fünfte Verletzte ist ein Radfahrer oder eine Radfahrerin. Besonders im innerstädtischen Bereich geschehen viele Unfälle. Der hohe Anteil der Radfahrenden an diesen Tragödien ist alarmierend. Mangelhafte Infrastruktur ist oft ein Grund für die Unfälle, insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen. Hier muss dringend nachgebessert werden, um das Radfahren in Hamburg sicherer zu machen, so der DVR.

Öffentliche Maßnahmen gefragt

Um die Sicherheit im Radverkehr zu verbessern, sind daher nicht nur bauliche Maßnahmen notwendig, sondern auch Aufklärung und Schulung der Verkehrsteilnehmer:innen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt beispielsweise gezielte Kampagnen sowie die Ahndung von Verkehrsverstößen. Zudem könnte die Diskussion um eine Helmtragepflicht für Radfahrende neue Impulse setzen. Ein einheitliches Regelwerk könnte dazu beitragen, die Sichtverhältnisse zwischen Radfahrenden und anderen Verkehrsteilnehmenden zu verbessern und klare Verhältnisse zu schaffen.

Die Lösung liegt also darin, alle Beteiligten ins Boot zu holen und die Straßenräume so umzugestalten, dass sie für alle Verkehrsteilnehmer:innen sicherer sind. Nur so kann Hamburg zu einer echten Fahrradstadt werden, in der sowohl Radfahrer:innen als auch Fußgänger:innen und Autofahrer:innen entspannt unterwegs sein können.

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OrtAltona, Deutschland
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