500 Jahre Täuferbewegung: Steinmeier ehrt vergessene Heldinnen und Helden in Hamburg

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Altona feiert 500 Jahre Täuferbewegung mit Festakt und Gottesdienst – Steinmeier betont deren bedeutenden Ideale.

Altona feiert 500 Jahre Täuferbewegung mit Festakt und Gottesdienst – Steinmeier betont deren bedeutenden Ideale.
Altona feiert 500 Jahre Täuferbewegung mit Festakt und Gottesdienst – Steinmeier betont deren bedeutenden Ideale.

500 Jahre Täuferbewegung: Steinmeier ehrt vergessene Heldinnen und Helden in Hamburg

Gestern wurde in Hamburg ein bedeutendes Jubiläum gefeiert: Die Täuferbewegung, die vor 500 Jahren ihren Anfang nahm, stand im Mittelpunkt eines festlichen und ökumenischen Gottesdienstes in der Christuskirche der Baptistengemeinde Hamburg-Altona. Rund 400 Gäste, darunter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hatten sich versammelt, um dieser wichtigen Strömung der Reformationsgeschichte zu gedenken. Besonders in einer Zeit, in der Fragen nach Freiheit und Zivilcourage so aktuell sind, war dies ein klarer Hinweis darauf, wie nachhaltig die Ideen der Täufer bis zum heutigen Tag wirken.

Die Ursprünge der Täuferbewegung reichen bis zum 21. Januar 1525 zurück, als in Zürich die erste Glaubenstaufe durch Conrad Grebel und Felix Manz vollzogen wurde. Die Täufer lehnen die Säuglingstaufe ab und setzen sich dafür ein, dass nur Erwachsene getauft werden. Wie NDR berichtet, betraten die Mitglieder der Bewegung die religiöse und gesellschaftliche Bühne mit dem Ziel, individuelle Freiheit und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Dies führte jedoch auch zu Verfolgungen – Felix Manz wurde zwei Jahre nach der ersten Taufe hingerichtet – und zu einer massiven Auswanderung vieler Täufer nach Nord- und Südamerika.

Ideale und Errungenschaften der Täuferbewegung

Steinmeier nutzte die Gelegenheit, um die großen Ideen der Täuferbewegung zu würdigen. Sie forderten unabhängige Entscheidungsfreiheit und beantworteten grundlegende Fragen zur Beziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft. Ein zentrales Anliegen war die Trennung von Kirche und Staat, die bis heute von Bedeutung ist. Diese Werte, so betonte der Bundespräsident, sind auch für den heutigen demokratischen Rechtsstaat unverzichtbar, wo mündige Bürger gefragt sind, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen.

Besonders in Altona fanden die pazifistischen Mennoniten zuerst eine Heimat. Später zogen auch Baptisten dorthin, die bis heute eng in der Nachbarschaft verwurzelt sind und vielfältige Angebote wie Tischtennis, Fitnesskurse und Seniorentreffen in ihrer Gemeinde anbieten. Wie bundespraesident.de unterstreicht, ist es wichtig, diesen Teil der Reformationsgeschichte bekannter zu machen, denn die Vielfalt in der Gesellschaft ist ein entscheidender Bestandteil des Freiheitsgrundsatzes.

Der Einfluss der Täuferbewegung heute

Die weltweite Bewegung der Täufer, die sich vor allem in Kirchen niederschlägt, die nur Erwachsene taufen, hat in den letzten Jahrhunderten stetig zugenommen. Die Idee der Gewaltlosigkeit und der Zivilcourage wird als wichtiges Ideal hervorgehoben, insbesondere in Zeiten militärischer Bedrohungen. Weitere Informationen dazu sind in den regionalen Berichten von NDR zu finden.

Die Familien und Einzelpersonen, die sich der täuferischen Gemeinschaft zugehörig fühlen, leisten einen bedeutenden Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden. Ihre Werte sind ein Geschenk für alle und brauchen in der heutigen Welt mehr denn je Gehör. Damit bleibt die Täuferbewegung nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch ein aktiver Teil des gesellschaftlichen Diskurses, der zukunftsweisend ist.