Schock in Bramfeld: Gesundheitskiosk schließt nach nur einem Jahr!
Der Gesundheitskiosk in Bramfeld schließt Ende 2025 aufgrund fehlender Finanzierungszusagen, trotz hoher Nachfrage nach medizinischer Beratung.

Schock in Bramfeld: Gesundheitskiosk schließt nach nur einem Jahr!
In Hamburg-Bramfeld bahnt sich eine bedauerliche Wende an: Der erst Anfang 2024 eröffnete Gesundheitskiosk wird offenbar bald wieder schließen. Diese Nachricht sorgt für Stirnrunzeln, besonders angesichts der hohen Nachfrage nach medizinischer Beratung, die der Kiosk bisher bereitstellen konnte. Den Informationen von NDR zufolge ist der Grund für die Schließung die unsichere Finanzierung. Der Kiosk, der sich in der „Marktplatz Galerie“ befindet, erhielt seine Mittel ausschließlich von der AOK Rheinland/Hamburg sowie der Mobil Krankenkasse (MKK).
Das Konzept sah ursprünglich vor, allen Versicherten Zugang zu gewähren, doch mehrere große Krankenkassen ziehen sich zurück, da sie das Verhältnis von Kosten und Nutzen nicht mehr tragfähig sehen. Der Kiosk, der medizinische Beratung und Unterstützung bieten sollte, wird voraussichtlich Ende des Jahres schließen, was nicht nur die betroffenen Patienten, sondern auch die sozialen Einrichtungen in der Umgebung vor Herausforderungen stellt.
Gesundheitskioske im Gesamtkontext
Der Gesundheitskiosk in Bramfeld ist Teil eines größeren Projekts, das in mehreren Bundesländern, darunter auch Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen, vorangetrieben wird. Laut Taylor Wessing zeigt sich, dass die Möglichkeit zur Gründung solcher Kioske grundsätzlich besteht – allerdings hauptsächlich in Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Gemeinden und privaten Hilfsorganisationen. Diese Kioske sollen vor allem in sozial benachteiligten Regionen niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote im Gesundheitsbereich bieten, um den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verbessern.
Die Aufgaben der Gesundheitskioske sind vielfältig und reichen von der Beratung zur Ermittlung des medizinischen Bedarfs bis hin zur Unterstützung bei gesundheitlichen und sozialen Themen oder sogar der Durchführung von Informationsveranstaltungen. Doch der Betrieb ist kostspielig: pro Kiosk werden jährliche Betriebskosten von etwa 400.000 € veranschlagt, die durch Krankenkassen und öffentliche Hand gedeckt werden müssen.
Die politische Dimension
Ein weiterer Stolperstein für die flächendeckende Umsetzung von Gesundheitskiosken ist die politische Situation. Die FDP hat sich gegen die bundesweite Einführung ausgesprochen und kritisiert die möglichen Doppelstrukturen zu bestehenden Arztpraxen. Dies hat zu einer Blockade bei der Umsetzung eines Gesetzesentwurfs geführt, der ursprünglich die Einrichtung von etwa 1.000 Gesundheitskiosken in Deutschland vorsah. Es ist fraglich, ob dieses Vorhaben, das im Gesundheitsversorgungstärkungsgesetz (GVSG) verankert werden sollte, überhaupt noch realisierbar ist, da Gesundheitskioske nun nicht mehr erwähnt werden.
Der erste Gesundheitskiosk wurde 2017 in Deutschland im Rahmen eines Modellprojekts eingeführt und hatte seither das Ziel, den Zugang zu Gesundheitsangeboten in benachteiligten Regionen zu stärken, ähnlich dem finnischen Modell „Terveyskioski“. Auch wenn einige Kioske in anderen Bundesländern weiterhin in Betrieb bleiben, wird die Schließung des Kiosks in Bramfeld als ein Rückschlag gewertet und wirft ein besorgniserregendes Licht auf die zukünftige Verfügbarkeit solcher Angebote in Hamburg und darüber hinaus. Kritiker sehen in der Schließung ein Zeichen dafür, wie wichtig eine nachhaltige Finanzierung und die Unterstützung durch die großen Krankenkassen sind, um langfristig die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Gerade in schwierigen sozialen Lagen sind Gesundheitskioske ein essentielles Angebot, um den Menschen vor Ort zu helfen und ihnen Zugang zu nötigen Informationen und Unterstützung zu bieten. Sollte die Schließung des Bramfelder Kiosks tatsächlich Realität werden, droht ein weiteres Loch im sozialen Netz der Stadt.