UKE-Expertin Prof. Ravens-Sieberer in Leopoldina berufen!
UKE-Expertin Prof. Ravens-Sieberer in Leopoldina berufen!
Hamburg, Deutschland - Am 17. Juli 2025 wurde Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer als neues Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina berufen. Damit erhält die renommierte Wissenschaftlerin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine bedeutende Auszeichnung für ihre herausragende Forschungsarbeit im Bereich der psychischen Gesundheit von jungen Menschen. Die Ernennungsurkunde überreichte die Präsidentin der Leopoldina, Bettina Rockenbach.
Prof. Ravens-Sieberers Arbeiten sind in den letzten Jahren besonders durch die COVID-19-Pandemie in den Fokus geraten. Sie hat genau untersucht, wie sich gesellschaftliche Veränderungen und Krisen, wie die Pandemie, auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen auswirken. Ihre bedeutendste Forschungsarbeit, die COPSY-Längsschnittstudie, wurde entscheidend dafür, um wertvolle Daten über die seelische Gesundheit junger Menschen in Deutschland zu gewinnen.
Die COPSY-Studie im Detail
Die COPSY-Studie, die unter der Leitung von Prof. Ravens-Sieberer und Dr. Anne Kaman steht, ist eine umfassende Untersuchung über die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie. Die Studie basiert auf dem bewährten Design der BELLA-Studie und wurde bereits 2020 mit über 1.000 Befragungen von Kindern im Alter von 11 bis 17 Jahren sowie deren Eltern gestartet. Umfassende Themen wurden dabei angesprochen, von psychischen Problemen wie Ängsten und Depressionen bis hin zu familiären und schulischen Aspekten.
Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend: Laut den bisherigen Wellen der Befragung zeigt sich ein Anstieg bei den psychischen Auffälligkeiten. Inspiriert durch die belastenden Veränderungen durch die Coronakrise gaben 40,8 % der Kinder an, diese als „etwas“ belastend zu empfinden, während 10,7 % die Situation als „äußerst“ belastend erlebten. Zudem stieg der Anteil der Kinder mit niedriger Lebensqualität von 15,3 % vor der Pandemie auf bis zu 47,7 % in den letzten Erhebungen.
Ein bedeutender Punkt der Studie ist die kontinuierliche Erfassung der Lebensqualität und der psychischen Auffälligkeiten über mehrere Wellen hinweg. Das Engagement, die Auswirkungen der Pandemie zu verstehen, geht bis 2025, da noch weitere Befragungen geplant sind. Die finanziellen Mittel für diese wichtigen Forschungsprojekte werden durch die Kroschke Kinderstiftung, die Fritz und Hildegard Berg Stiftung sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt.
Auswirkungen auf die Lebensqualität
Die Resultate der COPSY-Studie zeigen auf, dass fast die Hälfte der befragten Kinder während der Pandemie eine signifikante Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität erlebte. 60,8 % der Kinder, die an COVID-19 erkrankten, berichteten über mindestens drei psychosomatische Beschwerden. Darüber hinaus erbrachten Kinder mit Risikofaktoren wie psychischen Erkrankungen in der Familie ein bis zu viermal höheres Risiko für psychische Auffälligkeiten.
Die COPSY-Studie hat wichtige Erkenntnisse zu Tage gefördert, die den Bedarf an gezielten Präventionsstrategien unterstreichen. Die Daten werden nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen geteilt, sondern auch in Medien breit diskutiert, was sehr zur Sensibilisierung für das Thema psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beiträgt.
Gerade in einer Zeit, in der psychische Gesundheit hoch im Kurs steht, zeigt die Ernennung von Prof. Ravens-Sieberer in die Leopoldina, wie bedeutsam ihre Arbeit ist. Die Akademie vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und es ist offensichtlich, dass die Erkenntnisse aus der COPSY-Studie ein wichtiger Beitrag zur Debatte über die Zukunft junger Generationen sein werden.
Für nähere Informationen über die COPSY-Studie und die Ergebnisse der laufenden Erhebungen, finden Sie hier weitere Details: UKE, Ärzteblatt, sowie weitere Informationen zur Ernennung von Prof. Ravens-Sieberer finden Sie auf IDW.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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