Ostdeutsche kehren heim: Der lange Weg zurück nach Sachsen!
Eppendorf zieht Rückkehrer an: Ostdeutsche finden nach Jahren im Ausland den Weg zurück in ihre Heimat und bewältigen Herausforderungen.

Ostdeutsche kehren heim: Der lange Weg zurück nach Sachsen!
Immer mehr Ostdeutsche ziehen wieder zurück in ihre Heimat, nachdem sie Jahre in Städten wie Bonn oder Berlin verbracht haben. Mike Glöckner, ein 51-jähriger Rückkehrer, steht vor dem baufälligen Elternhaus in Eppendorf, Ortsteil Großwaltersdorf, und plant hier sein Comeback. Für ihn und viele andere ist es nicht nur ein räumlicher, sondern auch ein emotionaler Neuanfang. „Die Sehnsucht nach der Heimat treibt uns zurück“, sagt Glöckner und greift damit ein Gefühl auf, das viele in den 70ern und 80ern Geborene teilen. Sie hatten oft eine Kindheit begleitet von Fernweh und dem Wunsch, die Welt zu entdecken. Doch die Rückkehr ist nicht immer einfach, wie Sächsische berichtet.
Die Gründe für die Rückkehr sind vielfältig. Neben einer emotionalen Verbundenheit mit der Region sind viele Rückkehrer von strukturellen Problemen im Ausland betroffen. Wenn wir uns die Herausforderungen genauer anschauen, zeigen sich Schwierigkeiten bei der Jobsuche und der Integration in einen sich verändernden Arbeitsmarkt. Viele müssen sich nach Jahren im Ausland neu orientieren und sehen sich einem erhöhten Konkurrenzdruck gegenüber, besonders in Bereichen mit hoher Arbeitslosigkeit. „Es ist nicht einfach“, erklärt ein Rückkehrer in einem Interview und verweist auf die Unsicherheiten bei der Anerkennung von ausländischen Zeugnissen. Auch die psychische Belastung durch Einsamkeit und Stress spielt eine große Rolle, wie die Perspektive Ausland unterstreicht.
Emotionale Rückkehr und Herausforderungen
Stephanie Auras-Lehmann ist ein weiterer Rückkehrender, der sein Leben dem Thema Heimat gewidmet hat. In ihrem Buch „Heeme“ beschreibt sie ihren eigenen Weg von Finsterwalde über verschiedene Städte zurück nach Deutschland. Auras-Lehmann sorgt heute dafür, dass andere Rückkehrer passende Unterstützung finden. Ihre Initiative „Comeback Elbe-Elster“ wurde durch einen Besuch des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) 2016 angestoßen. Ob in Brandenburg oder Sachsen – Initiativen zur Rückkehrförderung gibt es in allen ostdeutschen Bundesländern. Auras-Lehmann berichtet, dass sie etwa 400 Beratungen durchgeführt hat, von denen schätzungsweise 100 Rückkehrer erfolgreich waren. Trotz der Herausforderungen wie fehlender Infrastruktur, hört man oft auch von den Vorteilen der Rückkehr: niedrigere Lebenshaltungskosten und eine tiefere emotionale Verbundenheit mit der Region‘], wie die Berliner Zeitung feststellt.
Das Thema Heimat hat in der heutigen Zeit eine erhöhte Popularität gewonnen. Politische Initiativen versuchen ländliche Räume zu fördern und die verbesserten Arbeitslosenquoten in Ostdeutschland ziehen zunehmend Rückkehrer an. „Rückkehr ist eine Option, die nicht immer einfach ist, aber auch Glück bringen kann“, so Auras-Lehmann weiter. Es muss gelingen, den Heimatbegriff von negativen Assoziationen zu befreien, um eine positive Rückkehrer-Kultur zu schaffen.
Unterstützungsangebote für Rückkehrer
Für eine gelungene Rückkehr stehen den Betroffenen zahlreiche Unterstützungsangebote zur Verfügung. Von der Bundesagentur für Arbeit über „Make it in Germany“ bis hin zu regionalen Beratungsstellen – es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, die Rückkehr zu erleichtern. So ist beispielsweise die Anerkennung von Abschlüssen und die Integration ins Berufsleben entscheidend für einen nachhaltigen Neustart. Dennoch sollte man die Warnsignale ernst nehmen: Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit sind häufige Symptome, die Rückkehrer mit psychischen Belastungen kämpfen müssen. Auch hier ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, auch wenn dies nicht oft genug geschieht, wie die Perspektive Ausland anmerkt.
Die Rückkehr in die Heimat ist ein vielschichtiges Thema, das sowohl emotional als auch personell viel bewegt. Während viele Ostdeutsche ihre Wurzeln wieder entdecken, gibt es zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Mit Unterstützung von Initiativen und einer neuen Heimatverbundenheit könnte dieser Trend eine positive Wende für die ländlichen Regionen in Ostdeutschland bedeuten.