Rellinger Straße: Moratorium gefährdet erste Schulstraße Hamburgs!

Rellinger Straße: Moratorium gefährdet erste Schulstraße Hamburgs!
Eimsbüttel, Deutschland - Die Pläne für eine autofreie Schulstraße vor der Schule Rellinger Straße in Eimsbüttel stehen auf der Kippe. Eigentlich sollte der Umbau des Abschnitts zwischen Spengelweg und Grädenerstraße in diesem Sommer beginnen, doch ein Moratorium des neuen rot-grünen Senats für Projekte, bei denen Parkplätze wegfallen, legt die Vorhaben lahm. Insgesamt sollen 31 Parkplätze weichen, um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität für die Schulkinder zu verbessern. Eimsbütteler Nachrichten berichtet, dass aufgrund des Moratoriums alle Rückbauten erst einmal gestoppt werden müssen.
Elterninitiativen und Verkehrsverbände stellen sich hinter die Pläne und fordern die Umsetzung der Verkehrswende. Mit der Schulstraße, die als dauerhafte Lösung nach dem Pariser Modell etabliert werden soll, könnte der Durchgangsverkehr deutlich verringert werden. In Paris existieren bereits über 300 dieser Straßen, die nur für Fußgänger, Radfahrer und Rettungsfahrzeuge zugänglich sind. "Wir sind frustriert über die Verzögerungen und die Auswirkungen auf die Sicherheit unserer Kinder", so Vertreter des Bündnisses aus Elternrat und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Hamburg.
Hindernisse und Lösungen
Die Pressesprecherin der Verkehrsbehörde erklärt, dass die Prüfung des Parkdrucks in den betroffenen Straßenabschnitten gemäß dem „Masterplan Parken“ derzeit läuft und bald abgeschlossen sein soll. Cornelia Rosenberg, Pressesprecherin des Bezirksamts Eimsbüttel, erläuterte zudem, dass es sich um ein wichtiges EU-Projekt handelt, das die Stadt für eine kindgerechte Verkehrsplanung weiterbringen soll. Das Ziel, die Zahl der „Eltern-Taxis“ zu reduzieren, hat hohe Priorität.
Die Schulstraße würde in Hamburg eine Premiere feiern und wäre Teil des Konzeptes „Superbüttel“, das bereits 2021 initiiert wurde. Da bleibt allerdings die Frage im Raum, wie schnell die Umsetzung nun vorankommt, während parallel dazu in anderen Städten bereits Pilotprojekte gestartet wurden, wie etwa in Dortmund und Mönchengladbach.
Ein Schritt in die richtige Richtung?
In der breiteren Diskussion um kinderfreundliche Verkehrsplanung wird auch auf die Wichtigkeit von Schulstraßen verwiesen. Changing Cities hebt hervor, dass solche Straßen nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sie tragen auch zur Verbesserung der Luftqualität bei. Aktionswochen in Deutschland fordern kinder- und fahrradfreundliche Orte und zeigen auf, dass der rechtliche Rahmen für Kommunen oft eine Herausforderung darstellt, aber notwendig ist.
Die AG Sicherer Schulweg sieht die Verlangsamung der Fortschritte kritisch und befürchtet, dass ohne effektive Maßnahmen in Eimsbüttel die Sicherheit der Kinder gefährdet bleibt. Der Umbau der Rellinger Straße könnte zumindest einen kleinen, aber wichtigen Schritt in die richtige Richtung darstellen, wenn die Pläne endlich Wirklichkeit werden und Hamburg dem Beispiel anderer Städte folgt.
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Ort | Eimsbüttel, Deutschland |
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