Hamburg startet Solaranlagen-Revolution: Balkonkraftwerke für jeden Balkon!

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In Lokstedt helfen Bürgerinitiativen bei der Installation von Balkonkraftwerken, um lokale Energiewende zu unterstützen.

In Lokstedt helfen Bürgerinitiativen bei der Installation von Balkonkraftwerken, um lokale Energiewende zu unterstützen.
In Lokstedt helfen Bürgerinitiativen bei der Installation von Balkonkraftwerken, um lokale Energiewende zu unterstützen.

Hamburg startet Solaranlagen-Revolution: Balkonkraftwerke für jeden Balkon!

In Hamburg nimmt die Initiative Solisolar Fahrt auf, um die Energiewende vor Ort voranzutreiben. Steigende Strompreise und der zunehmende CO2-Ausstoß drücken viele Haushalte, und die Bürgerinitiative zeigt, wie man mit kleinen, aber feinen Balkonkraftwerken aktiv werden kann. Diese Mini-Solaranlagen sind nicht nur erschwinglich, sondern lassen sich auch ganz ohne Fachmann selbst installieren.

In einer Garage in der Hansestadt bereiten Dietmar Kuhlmann und Susanne Otto die Materialausgabe für neue Teilnehmer vor. Gleichzeitig findet eine Schulung für sieben Interessierte statt. Dabei wird betont, dass Unterstützung beim Aufbau der Balkonkraftwerke großgeschrieben wird. „Wir ermutigen die Teilnehmer, sich gegenseitig zu helfen“, erklärt Kuhlmann, der auch anbietet, notwendige Materialien anzupassen, etwa Leisten, die zu lang sind.

Von der Idee zur Umsetzung

Seit 2022 konnten bereits etwa 1500 Solaranlagen an Balkonen in Hamburg vermittelt werden. Balkonkraftwerke reichen von einem einzelnen Modul bis hin zu mehreren, die an Balkongeländern oder Fassaden installiert werden können. Sie sind nicht nur legal, sondern auch sicher und ohne Genehmigung anzuschließen. So ist es möglich, bis zu 600 Watt zu reduzieren, was ab Mai 2024 auf 800 Watt steigen wird. „Ein Balkonkraftwerk amortisiert sich nach etwa zweieinhalb Jahren“, so Kuhlmann. Oma Erna wird sich freuen!

Das Konzept basiert auf Solidarität: Die Teilnehmer legen den Preis für die angebotenen Materialien selbst fest. Ein Teil der Überschüsse wird reinvestiert, oder es werden Module bei Veranstaltungen verlost, was die Idee der Gemeinschaft stärkt. Ein Beispiel ist Magdalena, die ein Ein-Modul-Kraftwerk gewonnen hat und dafür eine Kurzschulung erhält.

Der Einfluss auf den Stromverbrauch

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Deutschland im Jahr 2022 rund 430.000 neue Balkonkraftwerke in Betrieb genommen hat – ein beeindruckender Anstieg um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Statista steigt die Beliebtheit der Balkonkraftwerke stetig. Diese Anlagen erlauben es Haushalten, ihren eigenen Strombedarfs zu decken und damit teure Stromkosten zu senken.

Ein Balkonkraftwerk kann bis zu 250 kWh jährlich erzeugen und damit mehr als 100 kg CO2 einsparen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 36 Cent pro kWh ist das eine jährliche Ersparnis von etwa 90 Euro. Und das alles ganz unkompliziert: Die Anmeldung erfolgt nur beim Marktstammdatenregister, nicht mehr direkt beim Stromnetzbetreiber.

Doch die Verbreitung könnte noch weiter steigen, wenn die Hindernisse wie Unwissenheit, Technikangst und die Vorstellung hoher Installationskosten überwunden werden. Ein gemeinsames Ziel der Initiative: Eine einfache und zugängliche Möglichkeit der Stromerzeugung zu schaffen, die so vielen wie möglich zugutekommt.

Am Ende bleibt der Aufruf an alle: Packen wir es gemeinsam an! Auch Claus-Dieter, der vor Kurzem seine drei Module mit einer Gesamtleistung von 1200 Watt in Empfang genommen hat, zeigt sich optimistisch und freut sich auf die ersten Erträge. „Mit etwas Geduld wird das sicher klappen“, sagt er. Und das ist das schöne daran: Jeder kann einen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig etwas für seinen eigenen Geldbeutel tun.