Niedersachsen startet Schuljahr: Rekordzahlen und Lehrermangel bleiben!

Niedersachsen startet Schuljahr: Rekordzahlen und Lehrermangel bleiben!
In Niedersachsen beginnt am Donnerstag, den 13. August 2025, das neue Schuljahr für rund 898.000 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen. Die Zahl der jungen Lernenden ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 16.000 gestiegen, was einen merklichen Anstieg darstellt. Dies bedeutet auch, dass rund 82.000 Kinder erstmals eingeschult werden – das sind knapp 900 mehr als im vergangenen Jahr, wie NDR berichtet.
Der Ausblick für die kommenden Jahre ist ebenfalls bemerkenswert: Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) prognostiziert, dass die Schülerzahlen bis 2034 auf über eine Million ansteigen werden. Diese Entwicklung bringt zudem neue Herausforderungen mit sich, vor allem im Bereich der Lehrkräfteversorgung. Trotz eines Rekords bei Neueinstellungen – 2.421 Stellen wurden seit Jahresbeginn besetzt, mit einer Besetzungsquote von über 88% – bleibt der Fachkräftemangel eine drängende Problematik. Die Bildungsgewerkschaft GEW warnt vor Tausenden von fehlenden Lehrern und fordert dringende Maßnahmen, um die Unterrichtsversorgung zu sichern, berichtet n-tv.
Lehrkräfte im Fokus
Um die Herausforderung der steigenden Schülerzahlen zu meistern, plant das Land Niedersachsen, für das Schuljahr 2026/27 weitere 1.350 Stellen zu schaffen. Der aktuelle Bedarf an Lehrkräften steigt nicht nur durch die höheren Schülerzahlen, sondern auch durch zusätzliche Aufgaben wie die Ganztagsbetreuung und die Integration. Besonders in ländlichen Regionen, wie Stade und Cuxhaven, ist die Situation angespannt, wie aus den Ausführungen von Niedersachsen hervorgeht.
Trotz der gestiegenen Anzahl an Lehrkräften bleibt die Unterrichtsversorgung bei etwa 96,9 Prozent stagnierend. Damit zeigt sich, dass der Qualitätsanspruch an die Schulen kontinuierlich steigt, während es an Lehrpersonal mangelt. Im Vorjahr betrug die Unterrichtsversorgung noch 101,2 Prozent, was einen markanten Rückgang darstellt. Die Verbesserung der Lehrer-Schüler-Relation ist leicht auf 1,69 Lehrerstunden pro Schüler gestiegen, jedoch bleibt der Sollwert bei 1,74 Stunden und verdeutlicht den zunehmenden Druck auf die Lehrkräfte.
Praktische Erfahrungen für Referendare
Eine weitere Baustelle ist die Ausbildung der zukünftigen Lehrkräfte. Referendare beklagen mangelnde praktische Erfahrungen im Studium. Während eine Reform in der Planung ist, bleibt der finanzielle Aspekt eine große Herausforderung. Die CDU-Fraktion hat zudem gefordert, den Quereinstieg für Lehrkräfte zu erleichtern und die Anerkennung von ausländischen Lehrerabschlüssen zu vereinfachen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Abstimmung zu Hitzefreien Tagen liegt weiterhin in der Verantwortung der Schulen, abhängig von den Temperaturen in den Klassenräumen. Der Bedarf an Flexibilität ist spürbar und zeigt, dass Schulen im Umgang mit steigenden Schülerzahlen viel Gestaltungsspielraum haben. Auch die Diskussion um die Einführung von Leih-Tablets für Siebtklässler ab dem Schuljahr 2026/27 zeigt, dass die Landesregierung versucht, moderne Technologie in den Unterricht zu integrieren, wobei eine kritische Betrachtung der Umsetzung und Fortbildung der Lehrkräfte gefordert wird.
Insgesamt ist es klar: Die Schullandschaft in Niedersachsen verändert sich rasant. Bei aller Zuversicht hinsichtlich der gestiegenen Anzahl von Lehrkräften – es bleibt noch viel zu tun, um sowohl die Qualität des Unterrichts als auch die Verteilung der Lehrer in den verschiedenen Schulformen zu verbessern. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Die Herausforderungen werden nicht weniger, die Anstrengungen müssen jedoch zunehmen, um die Bildung der kommenden Generationen zu sichern.