Hamburgs Naturkundemuseum: Elbtower wird zum neuen Highlight!
Hamburg plant, Teile des Elbtowers in der Hafencity für ein neues Naturkundemuseum zu nutzen. Kosten: 595 Millionen Euro.

Hamburgs Naturkundemuseum: Elbtower wird zum neuen Highlight!
In Hamburger Hafencity brodelt es: Die Stadt plant, Teile des Elbtowers für ein neues Naturkundemuseum zu nutzen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gab diese aufregende Nachricht während einer Landespressekonferenz bekannt. Der Elbtower, ursprünglich mit einer Höhe von 245 Metern angedacht, wird nun jedoch auf 199 Meter verkürzt, was eine Reduzierung um zwölf Stockwerke bedeutet. Der Plan sieht vor, 46.000 Quadratmeter der unteren Etagen des aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Investors stillgelegten Gebäudes für insgesamt 595 Millionen Euro zu erwerben. Doch das war noch nicht alles: dieser Schritt ist entscheidend, um den Weiterbau des Elbtowers zu ermöglichen – ein Projekt, das ursprünglich dem insolventen Immobilieninvestor René Benko zugeschrieben wurde.
In einer Zeit, in der der Elbtower als Prestigeobjekt der Hafencity galt, trifft die geplante Nutzung durch ein Naturkundemuseum den Nerv der Zeit. Dieses Museum wird sich auf die spannende Welt der Zoologie konzentrieren und plant, unter anderem lebensnahe Tierpräparate sowie den Menschen und seinen Einfluss auf die Natur zu präsentieren. Die Stadt rechnet mit etwa 500.000 Besuchern pro Jahr, was dem neuen Standort sicherlich einen hohen Stellenwert in der Kultur- und Bildungsszene Hamburgs verleihen wird. Die jeweiligen Umzugs-, Einrichtungs- und Betriebskosten wurden allerdings nicht in den Kaufpreis einbezogen.
Der Elbtower als zentraler Bestandteil der Hafencity
Ein Neubau für das Naturkundemuseum an einem anderen Standort hätte die Stadt Hamburg satte 824 Millionen Euro gekostet. Geplant ist nun eine schnellere Umsetzung im Elbtower, die durch eine Einigung mit dem Investoren-Konsortium, sowie die Zustimmung der Bürgerschaft, vorangetrieben werden soll. Der Bau könnte demnach bereits im nächsten Jahr wieder aufgenommen werden, sobald alle notwendigen Absprachen getroffen sind. Architekt David Chipperfield hat den neuen, verkürzten Plan ebenfalls zugestimmt und sorgt damit für eine positive Entwicklung in diesem, in den letzten Monaten so verhärteten Projekt.
Die Entscheidung zur Schaffung des Naturkundemuseums hat allerdings auch ihre Schattenseiten. Die Opposition im Hamburger Rathaus wirft Bürgermeister Tschentscher Wortbruch vor, da dieser zuvor eine finanzielle Beteiligung der Stadt am Elbtower ausgeschlossen hatte. Kritische Stimmen, die sich durch diese Wendung laut gemacht haben, führen zu einer angespannten und hitzigen Diskussion. Doch die Stadt bleibt optimistisch, dass sie mit diesem Schritt auch zur Belebung der Hafencity beitragen kann, die momentan stark unter dem Schatten der fehlerhaften Immobilienpolitik leidet.
Eine lange Baugeschichte
Die Geschichte des Elbtowers ist nicht ohne Kontroversen: Die Arbeiten am Bau wurden bereits im Oktober 2023 eingestellt, nachdem Benko Rechnungen nicht beglichen hatten und sich der Investor inzwischen in Untersuchungshaft befindet. Die verbleibenden Immobilien der Signa-Gruppe sind mittlerweile verkauft, einzig der Elbtower steht noch ohne Perspektive. Umso wichtiger erscheint es nun, mit dem Naturkundemuseum eine sinnvolle Nutzung für diese strittige Immobilie zu finden. Das gesamte Projekt hat nun Gesamtkosten von nahezu einer Milliarde Euro, und der Elbtower soll schließlich als krönender Abschluss der Hamburger Hafencity fungieren. NDR berichtet, dass die Bürgerschaft voraussichtlich im Frühjahr 2026 über die Pläne abstimmen wird. Damit steht fest: Hamburg wird weiter an der spannenden Geschichte des Elbtowers und des Naturkundemuseums schreiben.