Wilder Wald in Wilhelmsburg: BUND kämpft gegen Rodungspläne!

Wilder Wald in Wilhelmsburg: BUND kämpft gegen Rodungspläne!
Im Herzen von Wilhelmsburg droht eine alarmierende Entwicklung, die auf breite Kritik stößt. Der BUND Hamburg hat sich entschieden gegen die geplante Rodung von 790 Quadratmetern Waldfläche im sogenannten „Wilden Wald“ ausgesprochen. Diese Rodung soll der Erweiterung eines Unternehmens am Spreehafen dienen, doch viele Anwohner und Naturschützer sind entsetzt über diese Maßnahme.
Die Genehmigung für die Rodung beruht auf einem 57 Jahre alten Bebauungsplan aus dem Jahr 1968, der seit seiner Aufstellung nie tatsächlich umgesetzt wurde. „Da liegt was an“, findet BUND-Vorsitzende Sabine Sommer und kritisiert die Behörde, die mit dieser alten Regelung nun zeitgemäße Umweltstandards übergeht. Der Bezirk Hamburg-Mitte sieht keinen Zusammenhang zum umstrittenen Bebauungsplan Wilhelmsburg 102, der das gesamte Waldgebiet am Spreehafen betrifft.
Die Gefahren für den „Wilden Wald“
Der „Wilde Wald“ hat seit der Sturmflut 1962 an Bedeutung gewonnen und wurde als „hochgradig wertvoll“ eingestuft. Er ist nicht nur Lebensraum für geschützte Amphibien, sondern auch eine wichtige grüne Lunge für die Menschen in Wilhelmsburg. „Wälder brauchen Schutz, gerade in Zeiten von Klimakrise und Artensterben“, betont der BUND. Die geplante Rodung könnte ein weiterer Schritt in einer „Salamitaktik“ sein, mit der schrittweise wertvolle Naturflächen verloren gehen, so die Kritiker.Süderelbe24 berichtet, dass die Behörde sich damit eines Schlupflochs bedient, um einer wichtigen Naturfläche zu Leibe zu rücken.
Die geplante Flächenrodung würde nach Landeswaldgesetz in Schleswig-Holstein ausgeglichen werden, was von vielen als völlig unzureichend angesehen wird. Schließlich sind die meisten geeigneten Flächen in Hamburg bereits bebaut oder auch nicht mehr geeignet, als Ausgleichsfläche zu dienen. Kritiker argumentieren, dass diese Umverlagerung nicht den Bürgern und der Natur vor Ort nützt.
Waldschutz ist wichtig
Der Zustand der Wälder in Deutschland ist bedenklich. Laut einem aktuellen Waldzustandsbericht sind nur zehn bis zwanzig Prozent der Bäume gesund, zudem sind fast 90 Prozent der Wälder in einem schlechten naturschutzfachlichen Zustand, was die Notwendigkeit unterstreicht, bestehende Wälder wie den in Wilhelmsburg mehr denn je zu schützen. Die umweltpolitische Verantwortung könnte nicht klarer sein: „Es braucht eine naturnähere Bewirtschaftung und mehr Schutzgebiete ohne Holznutzung“, hebt Greenpeace hervor.
Die Entscheidung, Waldflächen für wirtschaftliche Interessen zu opfern, lässt sich nicht mit einem verantwortungsvollen Umweltschutz vereinen. Die BUND Hamburg und die AG Naturschutz haben dazu klare Stellungnahmen abgegeben, und die Stimmen aus der Bevölkerung werden lauter. Schließlich sind Grünflächen nicht nur für die Tierwelt, sondern auch für die Lebensqualität der Hamburger von großer Bedeutung. Die Forderung bleibt: Mehr Grünflächen in Hamburg, nicht weniger.