Sorge und Skepsis: Ukrainische Community verfolgt Trump-Putin-Gipfel in Hamburg

Sorge und Skepsis: Ukrainische Community verfolgt Trump-Putin-Gipfel in Hamburg
Am 15. August 2025 stehen die Zeichen in Hamburg auf Anspannung und Skepsis. Der Grund dafür? Ein brisantes Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Staatschef Putin, das in Alaska stattfinden wird. Die ukrainische Community in Hamburg verfolgt dieses Gipfeltreffen mit großen Bedenken, denn Frieden wünschen sie sich dringend, eine Belohnung für die aggressiven Handlungen Russlands lehnen sie jedoch entschieden ab.
Im Kulturladen in Hamburg-St. Georg, einem Ort, der geflüchteten Ukrainern wichtige Unterstützung bietet, ist die Sorge um die Zukunft greifbar. Hier engagieren sich unter anderem Yuliana Brahina und Denys Brahin ehrenamtlich. Yuliana kam im März 2022 aus Kiew nach Deutschland und Denys, der an der Front kämpfte und gesundheitliche Probleme hat, äußert sich währenddessen skeptisch über den bevorstehenden Gipfel. Er befürchtet, dass die USA ihre militärische Hilfe für die Ukraine möglicherweise zurückfahren könnten, was für viele ein unverhoffter Schlag wäre.
Hoffnung auf Rückkehr zu alten Grenzen
Die Sorgen sind vielfältig: Mariia Kolosiuk, eine weitere Ukrainerin in Deutschland, hofft verzweifelt, dass die Ukraine zu den Grenzen von 1991 zurückkehren kann, und lehnt gebietsabtretungen ab. Dieser Wunsch wird von vielen Mitgliedern der ukrainischen Community geteilt, die den Eindruck haben, dass in ihren Angelegenheiten ohne ihre Beteiligung entschieden werden könnte. Liudmyla Liebiedieva hebt hervor, dass solche Entscheidungen die Zukunft der Ukraine betreffen und dass die Ukraine selbst in den Verhandlungsprozess einbezogen werden sollte.
Denys Brahin ist nicht der einzige, dessen Sorgen im Vordergrund stehen. Nataliya Makyeyeva vom Deutsch-Ukrainischen Zentrum Rostock sieht das Gipfeltreffen als eine Legitimierung von Gewalt und einen klaren Verstoß gegen das Völkerrecht. Swetlana Jaczynka vom Ukrainischen Verein Niedersachsen äußert Pessimismus: „Eskalation liegt in der Luft“, sagt sie und bringt damit das Gefühl vieler auf den Punkt.
Planungen für den Unabhängigkeitstag
Ungeachtet der angespannten Lage plant die ukrainische Community in Hamburg, den Unabhängigkeitstag am 24. August gebührend zu feiern. Veranstaltungen sind bereits in der Mache, um dem Stolz und der Identität der Ukrainer in Deutschland Raum zu geben. Währenddessen äußert Lidia Ketler vom Hamburger Verein Feine Ukraine die Frage, die vielen auf den Lippen brennt: „Was kostet der Frieden?“.
Die deutsch-ukrainische Gesellschaft in Kiel warnt zudem vor einem sittenwidrigen Deal, der unter Umständen bei den Verhandlungen zu Stande kommen könnte. Diese Gespräche erzeugen Unterströme der Sorge, während die Ukrainische Community auf eine klare Position der westlichen Staaten hofft. Roman Dubasevych, Kulturwissenschaftler, beschreibt die aktuelle Stimmung als eine Mischung aus Müdigkeit und verzweifelter Hoffnung auf Frieden.
Inmitten dieser Politik und Skepsis bleibt der Kulturladen in Hamburg eine dringend benötigte Anlaufstelle für viele Geflüchtete. Neben Deutschkursen können hier kulturelle Veranstaltungen besucht werden, die den Ukrainern helfen, ein Stück ihrer Kultur zu bewahren und die Gemeinschaft zu stärken.
Die Situation ist angespannt und bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen der Gipfel zwischen Trump und Putin auf die Lage in der Ukraine und somit auf die Menschen in Hamburg haben wird. Bis dahin drücken viele die Daumen für Frieden in ihrer Heimat und stehen zusammen in ihrer Entschlossenheit, für ihre Rechte und ihre Zukunft zu kämpfen.