Hamburg plant Parklandschaften: Friedhöfe sollen umgewandelt werden!

Hamburg plant Parklandschaften: Friedhöfe sollen umgewandelt werden!
Der Wandel in der Bestattungskultur zeigt Auswirkungen auf Hamburgs Friedhöfe. Immer mehr Flächen auf den Friedhöfen werden durch veränderte Bestattungsgewohnheiten frei. Ein Trend, den die Stadt aufmerksam verfolgt. Laut der Umweltbehörde wird ein Konzept zur Umwidmung dieser Friedhöfe in Parks entwickelt. Dieser Schritt soll dazu dienen, die vermehrte Nutzung von Urnengräbern, die in den letzten zehn Jahren bundesweit von 64 auf 80 Prozent gestiegen ist, zu berücksichtigen. Auf dem Friedhof Ohlsdorf liegt der Anteil sogar über 80 Prozent.
Traditionell wurden für Sargbestattungen zwei Quadratmeter Fläche eingeplant, während eine Urne lediglich ein Viertel dieser Fläche benötigt. Diese Veränderung eröffnet neue Möglichkeiten für die Stadt, die bereits über mehr als 900 Hektar Friedhofsfläche verfügt. Die bestehenden Friedhöfe, mit ihren alten Baumbeständen, bieten zudem eine ideale Erholungsfläche, besonders an warmen Sommertagen.
Die neuesten Entwicklungen
Im Rahmen des Projekts Ohlsdorf 2050 möchte die Stadt testen, wie dieser Naturraum sowohl von Trauernden als auch von Erholungssuchenden gleichzeitig genutzt werden kann. Eine gesamtstädtische Strategie zur Umwidmung von Friedhöfen wird bereits erarbeitet, ist aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Die wirtschaftlichen Aspekte dieser Umwidmung sollen dabei intensiver beachtet werden, um ein gutes Händchen bei der Umsetzung zu haben.
Eine interessante Entscheidung steht auch der evangelischen Kirche bevor. Sie plant die Schließung des Friedhofs Bornkamp in Hamburg-Altona aus Kostengründen, was die Umsiedlung von fast 1.000 Grabstätten nach sich ziehen würde. Die letzte Umwidmung eines Friedhofs in einen Park fand bereits 1979 mit dem Wohlerspark in Altona-Altstadt statt. Die Anzeichen stehen klar auf Wandel.
Friedhöfe als Teil der Stadtkultur
Die Umwandlung von Friedhöfen in Parks könnte nicht nur den Druck auf die Friedhofsflächen verringern, sondern auch den Stadtraum bereichern. Während ein solcher Plan sicherlich einige Herausforderungen mit sich bringt, könnte er auch zur Steigerung der Lebensqualität in der Stadt beitragen. Es findet ein Umdenken statt: Friedhöfe sind nicht einfach nur Orte des Trauerns, sondern können auch zu schönen, grünen Aufenthaltsorten für alle Hamburger werden.
So bleibt abzuwarten, welche konkreten Schritte Hamburg gehen wird, um dieses Konzept in die Tat umzusetzen. Eines ist jedoch sicher: Eine städtebauliche Neuinterpretation der Friedhöfe könnte ein wichtiger Schritt in die Zukunft sein.