Hamburg startet neues Modellprojekt: Hilfe für Suchtkranke und Obdachlose
Hamburg startet ein Modellprojekt mit 30 Übergangsplätzen für Drogenabhängige, um Obdachlosigkeit und Sucht zu bekämpfen.

Hamburg startet neues Modellprojekt: Hilfe für Suchtkranke und Obdachlose
In Hamburg tut sich was – und das ist dringend nötig. Mit einem neuen Modell zur Unterstützung von Drogenabhängigen, die aus der Szene aussteigen wollen, will die Stadt einen Weg aus der Misere aufzeigen. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) spricht von einer wachsenden Gruppe von Suchtkranken, die oft obdachlos sind und dringend Hilfe benötigen. Ihr Ziel: Stabilisierung durch Übergangsplätze, die zu einem gesünderen Lebensstil führen.
Geplant sind 30 Übergangsplätze in der Repsoldstraße 27, direkt in der Nähe einer wichtigen Anlaufstelle für Drogensüchtige. Diese Initiative könnte nicht nur den Betroffenen eine Perspektive geben, sondern auch als bundesweites Modellprojekt Aufsehen erregen. Hier sollen Menschen, die den Teufelskreis durchbrechen wollen, die nötige Unterstützung erhalten, um weiterführende Hilfe, wie medizinische Rehabilitation und Unterstützung bei der Wohnraumsuche, zu genießen. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die erste psychiatrische Ambulanz für Suchtkranke in Deutschland an diesem Standort im Winter eröffnet wird. Das Asklepios Klinikum in Ochsenzoll wird die Ambulanz betreiben, und damit verfolgt Hamburg einen innovativen Ansatz zur Bekämpfung der Drogenszene.
Das Konzept der Übergangsplätze
Aber wie funktioniert das Ganze konkret? Die Aufnahme erfolgt für jene Personen, die zuvor im benachbarten Projekt Nox stabilisiert wurden. Hier lernen die Gäste, Verantwortung für ihren Schlafplatz und ihre Termine zu übernehmen. Rund ein Drittel der Gäste im Nox nimmt bereits weitere Hilfen in Anspruch. Das Angebot umfasst nicht nur die Übergangsplätze selbst, sondern auch niedrigschwellige Hilfen, tagesstrukturierende Angebote und individuelle Beratungen. So soll es möglich sein, Suchtkranke schnell aus dem gefährlichen Umfeld des exzessiven Konsums wegzuführen.
Doch die Unterstützung endet nicht mit den Übergangsplätzen. Einrichtungen wie sie vom blaues-kreuz.de angeboten werden, bieten Eingliederungshilfe für chronisch mehrfach beeinträchtigte suchtmittelabhängige Menschen. Diese Hilfe reicht von suchtmittelfreiem Wohnen über geregelte Tagesstrukturen bis hin zu Arbeits- und Kreativtherapien. Ein Rund-um-Service, der den Menschen hilft, aus der Abhängigkeit herauszukommen und ein neues, selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der Weg nach vorn
Die Lage des neu geplanten Gebäudes ermöglicht außerdem eine räumliche Abgrenzung zur Drogenszene, was für die Sicherheit und die Stabilität der Betroffenen sorgt. Es gibt derzeit in Deutschland keine vergleichbaren Anlaufstellen für Suchtkranke mit psychischen Erkrankungen, sodass Hamburg hier wirklich eine Vorreiterrolle einnimmt. Dieses Projekt ist nicht nur wichtig für die Stadt, sondern könnte als Muster für andere Städte in Deutschland dienen.
Mit diesem rundum durchdachten Ansatz zeigt Hamburg, dass es ein gutes Händchen hat, die Probleme der Suchtkranken ernst zu nehmen und echte Lösungen anzubieten. Die betroffenen Menschen erhalten nicht nur einen Platz, der Sicherheit verspricht, sondern auch eine Chance auf ein neues Leben.