Sanierung des historischen Siels Kuhmühle: Hamburgs Unterwelt wird fit fürs Klima!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Sanierung des über 100 Jahre alten Kuhmühlenstammsiels in Hamburg beginnt. Ziel: Anpassung an Klimawandel und Erhalt historischer Elemente.

Sanierung des über 100 Jahre alten Kuhmühlenstammsiels in Hamburg beginnt. Ziel: Anpassung an Klimawandel und Erhalt historischer Elemente.
Sanierung des über 100 Jahre alten Kuhmühlenstammsiels in Hamburg beginnt. Ziel: Anpassung an Klimawandel und Erhalt historischer Elemente.

Sanierung des historischen Siels Kuhmühle: Hamburgs Unterwelt wird fit fürs Klima!

Am Hamburger Hafen wird zurzeit ein großes Projekt in Angriff genommen: Die Sanierung des Kuhmühlenstammsiels, einem der ältesten und größten Abwassersammler der Stadt, ist offiziell gestartet. Das über 100 Jahre alte Bauwerk, das 1904 fertiggestellt wurde, hat in den letzten Jahrzehnten erheblich an Substanz verloren und benötigt dringend eine Rundumerneuerung. Die Sanierungsarbeiten sind Teil des Stadtprojekts „Alte Riesen“, welches sich der Modernisierung alter Stammsiele widmet. Insgesamt investiert die Stadt hierfür rund 6,5 Millionen Euro in die ersten 530 Meter des Kuhmühlenstammsiels. NDR berichtet, dass die Arbeiten bis April 2027andauern sollen.

Das Siel unter der U-Bahn-Linie U3 ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und transportiert das Abwasser aus fünf Stadtteilen: Uhlenhorst, Hohenfelde, St. Georg, Hafencity und Neustadt. Die Dimensionen sind beeindruckend – das Siel hat eine Breite von 4,30 Metern und eine Höhe von 3,70 Metern. Während der Bauarbeiten wird das Abwasser weiterhin in einer speziellen Leiteinrichtung unter der Baustelle durchgeleitet. Eine neue Techniken wie das Rohrlining-Verfahren kommen zum Einsatz, um große Baustellen zu vermeiden und den Betrieb der U-Bahn nicht zu stören. Welt ergänzt, dass dadurch auch zusätzliche Speicherkapazitäten für Regenwasser geschaffen werden, die der Stadt helfen werden, künftige Herausforderungen durch den Klimawandel zu bewältigen.

Ein historisches Erbe

Ein besonderer Punkt dieser Sanierung ist das ehrwürdige Sielwesen-Häuschen, das ebenfalls 1904 erbaut wurde. Dieses markante Steinhäuschen am Baumwall diente einst als Zugang zur Kanalisation. Besonders faszinierend ist das so genannte „Kaiserzimmer“, ein einstiges Ankleidezimmer, das für Kaiser Wilhelm II. errichtet wurde, als dieser das Siel bei seinem Besuch mittels Boot besichtigen wollte. 2012 wurde der Eingang dieses historischen Raumes zufällig wiederentdeckt. N-TV berichtete, dass während der Besichtigung der Umweltsenatorin Katharina Fegebank die Bedeutung dieses Erbes besonders hervorgehoben wurde.

Die Sanierung selbst wird im Rahmen eines umfassenden Plans vorangetrieben, um die Hamburger Abwassersysteme nicht nur zu renovieren, sondern sie auch zukunftssicher zu machen. Insgesamt verfügt Hamburg über etwa 6.000 Kilometer an Siele, von denen rund 250 Kilometer aus gemauerten Großprofilen bestehen. Im Anschluss an das Kuhmühlenstammsiel steht auch das Geeststammsiel auf der Agenda, dessen Sanierung bis 2032 geplant ist – ein Prozess, der die Wasserwirtschaft der Stadt auf lange Sicht stabilisieren soll.