Achtung Bahnfahrer! Streckensperrung zwischen Erfurt und Leipzig im Sommer

Achtung Bahnfahrer! Streckensperrung zwischen Erfurt und Leipzig im Sommer

Neustadt, Deutschland - Die Deutsche Bahn (DB) wird vom 26. Juni bis zum 12. Juli 2025 die ICE-Strecke zwischen Erfurt und Halle/Leipzig sperren müssen. Grund hierfür sind anstehende Arbeiten an den Eisenbahnbrücken bei Großmölsen Ollendorf und Hardisleben-Buttstädt. Die Lager der Brücken, die momentan Elastomerlager enthalten, werden gegen neue Kalottenlager ausgetauscht, die einen geringeren Instandhaltungsaufwand versprechen. So wird die Strecke endlich fit gemacht für die zukünftigen Herausforderungen des Schienenverkehrs, wobei während der Sperrung auch ICE-Testfahrten mit Siemens Mobility durchgeführt werden. Ziel dieser Testfahrten ist es, wertvolle Erkenntnisse für die Sanierung von Schnellfahrstrecken sowie für die technische Weiterentwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen zu gewinnen. Bei diesen Arbeiten ist jedoch zu beachten, dass es zu Änderungen in den Ankunfts- und Abfahrtszeiten für Züge zwischen München und Leipzig kommen wird, was vor allem für Pendler und Reisende eine Herausforderung darstellen kann.

Besonders betroffen von den Veränderungen sind zahlreiche Verbindungen: Die Fahrgäste müssen sich auf Umleitungen zwischen Erfurt und Leipzig einstellen, und einige Halte werden entfallen. Beispielsweise verlängern sich die Fahrzeiten zwischen Leipzig und München um bis zu 60 Minuten und zwischen Leipzig und Erfurt um rund 20 Minuten. Wichtigste Verbindungen, die von den Bauarbeiten betroffen sind, sind unter anderem der ICE Frankfurt – Berlin und die IC-Verbindungen Nürnberg – Leipzig sowie Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg.

Bauarbeiten auf der wichtigen Strecke Hamburg–Berlin

Während die Arbeiten in Mitteldeutschland im Fokus stehen, wird auch die stark frequentierte Zugverbindung zwischen Hamburg und Berlin nicht verschont. Diese 278 Kilometer lange Strecke wird von der DB zusammen mit dem Bund von August 2025 bis April 2026 generalsaniert. Hierbei kommen täglich etwa 110 Fernverkehrszüge, 270 Regionalverkehrszüge und 90 Güterverkehrszüge zum Einsatz – insgesamt also stolze 470 Züge. Die Strecke ist stark belastet und leidet unter Abnutzung, die durch hohe Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h verstärkt wird.

Im Rahmen der Generalsanierung werden nicht nur mehr als 180 Kilometer Gleise und rund 200 Weichen erneuert, sondern es sind auch umfassende Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik sowie an 28 Verkehrsstationen vorgesehen. Ziel der Sanierung ist die Verbesserung der Barrierefreiheit und der Aufenthaltsqualität. Um die längerfristige Stabilität und Flexibilität im Betrieb zu gewährleisten, werden sechs zusätzliche Überleitstellen errichtet. Dazu kommt die Einführung eines neuen Mobilitätssystems, das auf 5G basiert, um den Empfang des Handynetzes entlang der Strecke zu verbessern. So wird die Infrastruktur für die Zukunft fit gemacht, während bestehende Lärmschutzwände in Wohltorf/Aumühle saniert werden.

Instandhaltung im Überblick

Um solchen großen Projekten gerecht zu werden, ist die DB verpflichtet, jährlich einen Infrastrukturzustands- und -entwicklungsbericht (IZB) vorzulegen. Dieser Bericht, basierend auf der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV), zeigt den Zustand der Schienenwege und dokumentiert notwendige Investitionen sowie Instandhaltungsmaßnahmen. Die DB muss dabei nachweisen, dass die Schienenwege in qualitativ hochwertigem Zustand erhalten und verbessert werden. Der IZB gibt einen umfassenden Überblick über die Planungen und Fortschritte im Schienennetz, wobei das Eisenbahn-Bundesamt auch eine prüfende Rolle spielt.

Diese Maßnahmen sind nicht nur eine Antwort auf den steigenden Fahrgastaufkommen, sondern auch ein Schritt in die richtige Richtung bezüglich der Vereinbarkeit von Mobilität und Umweltschutz. In Zeiten, in denen nachhaltige Lösungen gefragt sind, zeigen diese Bauvorhaben, dass die DB mit einem guten Gespür für die Bedürfnisse der Reisenden an die Sache geht.