Görtz bleibt stark im Norden: Filialen in Oldenburg und Lübeck gesichert!

Görtz bleibt stark im Norden: Filialen in Oldenburg und Lübeck gesichert!
Bergedorf, Deutschland - Einige positive Nachrichten für den Hamburger Schuhhändler Görtz: trotz der aktuellen Insolvenz sind keine weiteren Filialschließungen im Norden Deutschlands geplant. Dies berichten die Kreiszeitung. Die Görtz-Filialen in Dresden und Oldenburg setzen ihren Verkauf fort und bleiben offen, während das Insolvenzverfahren am Amtsgericht Hamburg eingeleitet wurde.
Seit der Insolvenzverfahrenseröffnung am 20. Januar 2025 hat sich die Rechtsanwaltskanzlei Münzel & Böhm als Insolvenzverwalter um die Belange der Görtz Retail GmbH gekümmert. Gideon Böhm, der vorläufige Insolvenzverwalter, kündigte an, dass es möglichen Investoren zustehe, sich zu engagieren. Einige Mitarbeiter werden aus der zuletzt geschlossenen Hamburger Filiale in der Europa Passage nach Lübeck und Oldenburg versetzt, was zeigt, dass der Arbeitsplatzverlust zumindest nicht die gesamte Belegschaft betrifft.
Filialen betroffen, aber Hoffnung bleibt
Obwohl Görtz bereits zahlreiche Filialen schließen musste, darunter das Stammhaus in der Spitalerstraße sowie weitere Standorte in Hamburg und anderen Städten, bleiben jetzt in Norddeutschland die Filialen in Oldenburg und Lübeck geöffnet. Seit der ersten Insolvenz im Juli 2023, die durch die Intervention des Investors Bolko Kissling eine Rettung ermöglichte, hat sich die Lage für Görtz erneut verschärft. Insgesamt schloss das Unternehmen einige seiner größten Standorte, darunter auch die Filialen in Hamburg und Leipzig.
Mit derzeit noch gut 30 verbleibenden Geschäften in Deutschland und Österreich hofft das Unternehmen, sich durch einen möglichen Investorenprozess eine langfristige Perspektive zu sichern. Ein Schwerpunkt liegt darauf, potenzielle Übernahmeinteressenten mit Vermietern der Schließungsstandorte zusammenzubringen. Görtz kämpft um eine wirtschaftliche Erholung, speziell aufgrund der hohen Mietschulden, die einen Großteil der Schließungen bedingten.
Aktuelle Trends und Insolvenzzahlen
Die Situation bei Görtz ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, wie die IFM Bonn berichtet. Im Jahr 2024 meldeten insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz an, was einem Anstieg von 22,4% im Vergleich zu 2023 entspricht. Dieser Trend zeigt, dass die Unsicherheiten, die Unternehmen auch in den vergangenen Jahren belastet haben, weiterhin bestehen und zahlreiche Firmen das Handtuch werfen mussten.
Zu Beginn des ersten Insolvenzverfahrens im Jahr 2022 hatte die Unternehmensgruppe rund 1.800 Beschäftigte, von denen 650 während der Restrukturierungsmaßnahmen gehalten werden konnten. Görtz, einst mit etwa 160 Filialen in Deutschland und Österreich ausgestattet, sieht sich jetzt mit der harten Realität konfrontiert, dass Insolvenzen eine seltene, aber immer wieder vorkommende Möglichkeit sind, bei der viele Unternehmen um ihren Fortbestand kämpfen.
Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen der Investor Bolko Kissling mit sich bringt und ob die verbleibenden Görtz-Filialen die Wende schaffen können. Der Blick auf die Zukunft der Marke Görtz bleibt spannend.
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Ort | Bergedorf, Deutschland |
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