Gedenken an Assads Flucht: 3.000 demonstrieren in Berlin!
Am 7. Dezember 2025 demonstrierten in Berlin 3.000 Menschen anlässlich des Jahrestags der Flucht Baschar al-Assads.

Gedenken an Assads Flucht: 3.000 demonstrieren in Berlin!
Am Sonntag den 7. Dezember 2025 versammelten sich rund 3.000 Menschen in Berlin zu einer Demonstration, die anlässlich des ersten Jahrestags der Flucht von Baschar al-Assad gefeiert wurde. Ursprünglich waren lediglich 300 Teilnehmer angemeldet, doch die hohe Beteiligung veranlasste die Polizei, ihre Präsenz zu erhöhen. Die Route führte vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, und glücklicherweise verlief die Demonstration friedlich, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Diese Kundgebung ist ein wichtiger Moment in Anbetracht der dramatischen Entwicklungen in Syrien im vergangenen Jahr, die durch Assads Sturz geprägt waren, tagesschau.de berichtet.
Der 8. Dezember 2024 bleibt ein markantes Datum in der Geschichte Syrien. An diesem Tag wurde Baschar al-Assad von einer Rebellenkoalition unter Führung der islamistischen Miliz HTS gestürzt. In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember floh er überstürzt nach Russland, unterstützt vom russischen Geheimdienst. Seine Familie, bestehend aus seiner Ehefrau Asma und ihren drei Kindern, hatte bereits zuvor die Flucht ergriffen. Assads Pläne wurden geheim gehalten, um mögliche Sabotage zu vermeiden, wobei sogar seine engsten Vertrauten und sein Bruder nicht informiert waren, wie stern.de berichtet.
Die Umstände der Flucht
Während der letzten Tage seiner Präsidentschaft war die Lage für Assad kritisch. Berichte zeigen, dass er versuchte, Russland und den Iran um militärische Unterstützung zu bitten, jedoch ohne Erfolg. Der Ukraine-Konflikt hatte Russland bereits in eine schwierige Position gebracht, sodass keine Hilfe für Assad bereitgestellt werden konnte. In einem letzten Gespräch mit Premierminister Mohammed al-Jalali schilderte er die verzweifelte Situation der syrischen Armee, die zu geschwächt war, um effektiv Widerstand zu leisten. Stunden vor seinem Abflug versicherte er seinen Offizieren, dass Hilfe aus Russland unterwegs sei, was sich als illusorisch herausstellen sollte.
Am 8. Dezember, als er mit einem russischen Flugzeug von einem Militärflugplatz in Latakia abhob, wurde der Transponder abgeschaltet, um ihn vor Entdeckung zu schützen. Anschließend erhielt er nur mit Mühe eine sichere Ausreise, wobei Außenminister Sergej Lawrow diplomatische Kanäle nutzte, um das Vorhaben zu unterstützen.
Ein Jahr nach Assads Sturz
Ein Jahr nach dem Sturz von Baschar al-Assad zeigen sich sowohl in Syrien als auch bei den Demonstranten in Berlin eine tief verwurzelte Hoffnung auf Veränderung. Borhan, ein Flüchtling, und eine Mutter von fünf Kindern, die in Trümmern lebt, äußern den Wunsch nach Verbesserungen in ihrem Land. Trotz der widrigen Umstände und der anhaltenden Unsicherheit bezüglich der grundlegenden Versorgung wie Strom und Wasser bleibt die syrische Bevölkerung bemerkenswert freundlich und wünscht sich Gesundheit und Wohlstand für alle.
Die aktuelle Situation wirft viele Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Rückkehr von Hunderttausenden, die in den letzten Jahren geflohen sind. Der Alltag in Syrien bleibt von Inflation geprägt, und während Staaten wie Saudi-Arabien und die Türkei bereits aktiv werden, verhält sich Deutschland noch zurückhaltend. Wie stark sich diese Entwicklungen auf die Integration der Kinder aus syrischen Familien in Deutschland auswirken werden, bleibt abzuwarten, aber es gibt mehr denn je ein Bedürfnis nach positiver Veränderung im Land, informiert wdr.de.