Enkelin vor Gericht: Mysterium um den brutalen Tod der 83-Jährigen

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Im Prozess in Hamburg-Hausbruch steht die Enkelin einer ermordeten 83-Jährigen wegen Totschlags vor Gericht. Die Angeklagte leidet unter psychischen Problemen und war zuvor gewalttätig.

Im Prozess in Hamburg-Hausbruch steht die Enkelin einer ermordeten 83-Jährigen wegen Totschlags vor Gericht. Die Angeklagte leidet unter psychischen Problemen und war zuvor gewalttätig.
Im Prozess in Hamburg-Hausbruch steht die Enkelin einer ermordeten 83-Jährigen wegen Totschlags vor Gericht. Die Angeklagte leidet unter psychischen Problemen und war zuvor gewalttätig.

Enkelin vor Gericht: Mysterium um den brutalen Tod der 83-Jährigen

Im Hamburger Stadtteil Hausbruch sorgte ein tragischer Vorfall für Aufsehen. Im März 2025 fand die Polizei in einer Wohnung die Leiche einer 83-jährigen Frau. Brutal getötet, ist nun ihre Enkelin, eine 39-Jährige, die mutmaßliche Täterin. NDR berichtet, dass am 11. September 2025 der Prozess gegen die Angeklagte begonnen hat, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung bereits seit März 2025 in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist. Der Prozess fokussiert sich auf die Frage ihrer dauerhaften Unterbringung.

Die 39-Jährige fiel bereits früher durch gewalttätige Übergriffe auf. Vor dem Tod ihrer Großmutter soll sie eine Pflegerin mit Scherben einer Glasflasche verletzt und bewusstlos geschlagen haben. Die Polizei entdeckte die Leiche der Seniorin während eines Einsatzes, als sie die Enkelin nach lautem Randaliieren am Neuwiedenthaler Teich nach Hause begleitete. Ein aufmerksamer Spaziergänger hatte die Behörden verständigt, nachdem er die bizarre Szenerie beobachtet hatte.

Psychische Erkrankungen im Fokus

Die Angeklagte gilt als schwer psychisch krank, was eine zentrale Rolle im aktuellen Prozess spielt. Experten weisen darauf hin, dass psychische Erkrankungen oft mit Gewalt in Verbindung stehen, wie auch die Berichte von BR aufzeigen. Insbesondere in den letzten Jahren kam es in Deutschland immer wieder zu Vorfällen, bei denen psychisch erkrankte Täter für Gewalttaten verantwortlich gemacht wurden.

Laut einer Umfrage der DGPPN leidet ein erheblicher Teil der in Justizvollzugsanstalten befindlichen Personen unter psychischen Erkrankungen. Die DGPPN berichtet, dass zwischen 50 % und 75 % der Inhaftierten an einer psychischen Störung leiden. Die psychiatrische Versorgung in Justizvollzugsanstalten wird jedoch als unzureichend beschrieben, was die Risiken, die von psychisch kranken Gewalttätern ausgehen, nicht gerade mindert.

Ein stetiges Problem

Die Verbindung zwischen psychischen Erkrankungen und gewalttätigem Verhalten ist ein viel diskutiertes Thema. Laut Psychologen kommen solche Fälle zwar nicht häufig vor, dennoch sind die Konsequenzen verheerend. In jüngster Zeit gab es mehrere gewaltsame Vorfälle, die das Bewusstsein für diese Problematik schärfen. Die Vorfälle in Aschaffenburg und Mannheim, bei denen psychisch kranke Täter mehrere Menschen verletzten oder gar töteten, haben an der öffentlichen Diskussion über entsprechende Sicherheitsmaßnahmen und Behandlungsansätze rütteln lassen.

Im Fall der 39-jährigen Angeklagten wird die Frage der Gefährlichkeit ernst genommen. Ihr Verteidiger hat angekündigt, dass sie im kommenden Verhandlungstag eine Erklärung abgeben werde, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Polizei geht fest davon aus, dass ein Familienmitglied hinter dem brutalen Verbrechen steckt.

In Anbetracht dieser Vorfälle wird deutlich, dass in der Gesellschaft ein Weg gefunden werden muss, um die Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen zu erkennen und gleichzeitig potentielle Gefahren zu minimieren. Es bleibt zu hoffen, dass der Prozess in Hausbruch nicht nur zu Gerechtigkeit für die verstorbene Frau führt, sondern auch zu einem weitreichenden Umdenken in der Behandlung und dem Umgang mit psychisch erkrankten Menschen innerhalb unserer Gesellschaft.