Gemeindegründer zu fünf Jahren Haft verurteilt – Frauen in Angst!

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Am 18.07.2025 wurde ein Gemeindeleiter in Hamburg-Eilbek wegen sexueller Übergriffe zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Am 18.07.2025 wurde ein Gemeindeleiter in Hamburg-Eilbek wegen sexueller Übergriffe zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Am 18.07.2025 wurde ein Gemeindeleiter in Hamburg-Eilbek wegen sexueller Übergriffe zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Gemeindegründer zu fünf Jahren Haft verurteilt – Frauen in Angst!

In Hamburg sorgt ein jüngst verhängtes Urteil für Schlagzeilen. Ein 52-jähriger Gemeindeleiter einer sektenähnlichen Vereinigung wurde wegen sechs sexueller Übergriffe und einer Körperverletzung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Große Strafkammer des Hamburger Landgerichts bewertete die Aussagen von fünf Frauen, die als Zeuginnen auftraten, als glaubhaft. In den Augen des Richters wurde ein System dargestellt, das das Vertrauen der Frauen masslos ausgenutzt hat. Die Verbrechen fanden zwischen 2017 und 2020 statt, hauptsächlich in einem Gemeindegebäude und der Wohnung des Angeklagten im Stadtteil Eilbek. [Stern] berichtet, dass die Schlussvorträge des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden.

Die Vertreterin der Nebenklage betonte, dass die Gemeinde als freikirchlich eingestuft werden kann. Ursprünglich umfasste die Anklage 16 Tatvorwürfe, doch das Gericht stellte lediglich sieben fest. Die Anwältin der Nebenklägerinnen äußerte Bedauern über die Strafe und wies auf die schweren Folgen der Taten hin, mit denen die betroffenen Frauen nun zu kämpfen haben.

Falsche Versprechungen und körperliche Gewalt

Der Angeklagte soll die Frauen durch falsche Versprechungen in seine Fänge gelockt und sie zudem gedemütigt haben. Berichten zufolge drohte er, sie mit Flüchen zu belegen, um seine sexuellen Wünsche zu befriedigen. In einem besonders brutalen Fall schlug er einer Frau während einer Chorprobe wuchtig in den Bauch. Er selbst verfolgte die Urteilsbegründung aufmerksam und hörte dem Dolmetscher zu, wobei das Urteil nicht rechtskräftig ist: Er hat das Recht auf Revision.

Die Vorfälle werfen ein Licht auf die Problematik von Sexualdelikten in Deutschland, die seit Jahren ansteigt. Laut [Statista] wurden 2024 über 128.000 Fälle erfasst, wobei die Mehrheit der Opfer Frauen sind. Besonders betroffen sind jugendliche und junge Frauen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Viele Opfer fühlen sich aus Angst oder Trauer nicht in der Lage, Taten zu melden. Rund 91 Prozent der Betroffenen bei Sexualstraftaten sind weiblich, bei Vergewaltigungen sind es sogar etwa 94 Prozent.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Alarmzeichen

Die gestiegene Sensibilität der Gesellschaft und eine höhere Anzeigebereitschaft sind möglicherweise Gründe für den Anstieg der erfassten Sexualdelikte, wie das Bundeskriminalamt (BKA) anmerkt. Der hohe Anteil weiblicher Opfer in diesen Fällen weist zudem auf das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt hin, das anhaltend bekämpft werden muss. Es gilt, tradierte Machtvorstellungen und das vermeintliche Recht auf Triebbefriedigung entschieden zurückzudrängen.

Insgesamt bleibt die Hoffnung, dass das Urteil gegen den Gemeindeleiter nicht nur für die betroffenen Frauen eine Art Gerechtigkeit bedeutet, sondern auch ein Zeichen für alle ist, dass solche Taten nicht ungestraft bleiben.