Freiheit und Gerechtigkeit: Bauernkrieg von 1525 im Fokus der Stadt Harburg

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Erfahren Sie mehr über den Vortrag zum Bauernkrieg von 1525 am 25. September 2025 im Archäologischen Museum Hamburg. Eintritt frei!

Erfahren Sie mehr über den Vortrag zum Bauernkrieg von 1525 am 25. September 2025 im Archäologischen Museum Hamburg. Eintritt frei!
Erfahren Sie mehr über den Vortrag zum Bauernkrieg von 1525 am 25. September 2025 im Archäologischen Museum Hamburg. Eintritt frei!

Freiheit und Gerechtigkeit: Bauernkrieg von 1525 im Fokus der Stadt Harburg

Am Donnerstag, dem 25. September 2025, sind Geschichtsinteressierte im Archäologischen Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg herzlich eingeladen, einem besonderen Vortrag zu lauschen. Ab 18 Uhr wird Stefan Zimmermann, der Direktor des Freilichtmuseums am Kiekeberg, die Bühne betreten und mit seinem Vortrag „Fryheit! Gerechtigkeyt!“ in die tief bewegende Geschichte des Bauernkriegs von 1525 eintauchen. Dieser Konflikt, der als die größte Volkserhebung in Europa vor der Französischen Revolution gilt, stellt einen Schlüsselmoment im Streben nach Freiheit und Mitbestimmung dar, der sogar bis in unsere heutige politische Diskussion nachwirkt. Wie Süderelbe24 berichtet, ist der Eintritt zur Veranstaltung kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.

Der Bauernkrieg brach aus, als sich im Jahr 1525 Bauern in Mittel- und Süddeutschland gegen die Ausbeutung durch Adel und Kirche erhoben. Sie überfielen Klöster und Städte, formulierten ihre Forderungen nach Freiheit und Menschenrechten. Auch wenn der Aufstand schließlich scheiterte und die Obrigkeit brutal reagierte – bis zu 100.000 Menschen wurde das Leben gekostet – blieben die Ziele der Bauern oft im Schatten ihrer Darstellung als „mordende und plündernde Horden“. Historikerin Lyndal Roper zieht Parallelen zwischen den Herausforderungen der Bauern und den aktuellen Themen des Ressourcenschutzes, was zeigt, wie relevant die Themen Freiheit und Gleichheit auch heute noch sind.

Der Kontext des Bauernkriegs

Im März 1525 verfassten etwa 50 Vertreter der Bauern die „zwölf Artikel“ in Memmingen. Diese sind nicht nur die ersten schriftlichen Dokumente in Europa, die Menschen- und Freiheitsrechte thematisieren, sondern legen auch Forderungen fest, die für unsere heutige Zeit erschreckend modern anmuten. Die Bauern verlangten Freiheit für alle Männer, die Wahl des Pfarrers durch die Gemeinde und eine Senkung der Steuern. Auch die Ablehnung willkürlicher Strafen und die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Gemeingut waren zentrale Anliegen der Bewegung, die stark von den Gedanken der Reformation geprägt waren. Diese Forderungen haben sich in etwa 25.000 Flugschriften schnell verbreitet, was den Widerstand der Unterdrückten und ihre Sehnsucht nach Gerechtigkeit unterstreicht.

Der Bauerei-Aufstand wird oft in einem Atemzug mit der Reformation genannt und zeigt die tiefen religiösen Dimensionen der damaligen Zeit. Martin Luther, der anfangs die Bewegung unterstützte, distanzierte sich jedoch später von der Gewalt und forderte die Bekämpfung der Aufständischen. Der radikale Anführer Thomas Müntzer hingegen sah Gewalt als notwendiges Mittel, um die Ziele zu erreichen. Diese unterschiedlichen Interpretationen und die wechselnde Auffassung über den Bauernkrieg im Laufe der Jahrhunderte, von sozialistischen zu nationalistischen Sichtweisen, spiegelt die Vielschichtigkeit dieses Kapitels in der deutschen Geschichte wider.

Ein Blick in die Gegenwart

Die turbulente Geschichte des Bauernkriegs hat bis zum heutigen Tag einen Einfluss auf politische Diskussionen und Protestbewegungen. Insbesondere die Bauernproteste Anfang 2024 verdeutlichten, dass die Thematik der sozialen und wirtschaftlichen Gerechtigkeit nach wie vor hoch im Kurs steht. Es ist eine Erinnerung daran, dass Freiheit erkämpft und verteidigt werden muss, wie der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau eindringlich betonte.

In Anbetracht all dieser Aspekte wird der Vortrag von Stefan Zimmermann sicherlich viele Denkanstöße und Impulse für die Gesprächsrunden im Anschluss bieten. Interessierte sollten sich diesen besonderen Abend nicht entgehen lassen. Für weitere Informationen rund um die Veranstaltung besuchen Sie die Webseite des Archäologischen Museums Hamburg oder lesen Sie mehr bei Deutschlandfunk Kultur.