Krimiautorin Eva Almstädt: Warum Hamburg nicht ihr Schauplatz ist
Krimiautorin Eva Almstädt: Warum Hamburg nicht ihr Schauplatz ist
Eimsbüttel, Deutschland - In Hamburg blüht die Kriminalliteratur auf, und das nicht nur auf den Seiten der Bücher, sondern auch in den kreativsten Köpfen der Stadt. Zwei facettenreiche Autoren bringen frischen Wind in das Genre und sorgen für Gesprächsstoff in der Literaturszene.
Eva Almstädt, bekannt aus dem NDR 90,3-Podcast „Feel Hamburg“, hat sich einen Namen gemacht. Ihre Krimis spielen jedoch nicht direkt in der Hansestadt, da sie den urbanen Dschungel als Kulisse für ihre Geschichten als wenig reizvoll empfindet. „In Hamburg gibt es viele Menschen und keine geschlossenen Gemeinschaften“, erklärt sie. Diese Eigenschaften machen es für sie unmöglich, einen Täter gut zu verstecken. Trotz ihrer Wahl ländlicher Kulissen bleibt die Verbindung zur Realität ein zentrales Anliegen in ihren Büchern. Einige Polizisten lesen ihre Werke, was Almstädt als wichtig erachtet, um einen realistischen Blick auf die Arbeit der Ermittler zu vermitteln. Besonders interessiert sie sich weniger für konkrete Kriminalfälle, sondern vielmehr für die Werte und Motivationen der Ermittler, die sie in ihren Erzählungen humanisiert und mit Tiefe versehen will.
Der kreative Alltag in Eimsbüttel
In Eimsbüttel, ihrem Wohnort, genießt Almstädt die Lebensqualität, die der Bezirk bietet. Sie schätzt das Ambiente mit vielen Cafés und grünen Oasen, die sie inspirieren und oft auch ablenken, während sie ihre Geschichten zu Hause verfasst. Ihre Ausbildung zur Raumausstatterin hat ihr dabei geholfen, bildliche Szenen und emotionale Atmosphären zu schaffen.
Ein weiterer interessanter Krimiautor, der in Hamburg seine Spuren hinterlässt, ist Eberhard Michaely. Der Linienbusfahrer hat die Hauptfigur seiner Romane, „Frau Helbing“, im beliebten Grindelviertel angesiedelt. Sie hilft der Polizei bei Mordaufklärungen. Michaely schöpft seine Inspiration von den unterschiedlichen Fahrgästen, die in seinen Bus einsteigen. Ursprünglich als Gießformen-Modellbauer tätig, fand er seine Leidenschaft für die Musik und studierte in Köln. Nach einer Zeit als Musiker in Hamburger Musical-Orchestern entschieden er und die Musik sich jedoch, und er wechselte zum Busfahren, um seiner Leidenschaft fürs Schreiben nachzugehen.
Realistische Krimis und menschliche Geschichten
Beide Autoren legen großen Wert auf Realitätsnähe in ihren Geschichten. Ähnlich wie Almstädt betont auch die Autorin Simone Buchholz, dass ein guter Kriminalroman sich der Realität verpflichtet fühlen sollte. Themen wie Würde im Leben und der Umgang mit Verlust, sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch im Alltag, stehen im Vordergrund. Die emotionalen Kernfragen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und wie man mit Zerbrochenheit umgeht, sind zentral in ihren Erzählungen. Die Grautöne zwischen Licht und Schatten machen einen Kriminalroman aus, so Buchholz, die eine wichtige Stimme in der gegenwärtigen Kriminalliteratur darstellt.
Mit ihren unterschiedlichen Hintergründen und Erzählweisen bereichern Almstädt und Michaely die literarische Landschaft Hamburgs, während sie die Leser:innen in spannende und menschliche Geschichten eintauchen lassen. Der Podcast „Feel Hamburg“ bietet eine Plattform, um ihre Gedanken und Inspirationen mit einem breiteren Publikum zu teilen, und ist kostenlos auf verschiedenen Kanälen verfügbar.
Weitere Informationen zu Eva Almstädt finden Sie auf NDR und mehr über Eberhard Michaely in seinem Interview auf Podcast.de. Für tiefere Einblicke in aktuelle Themen der Kriminalliteratur empfiehlt sich ein Blick auf Süddeutsche.de.
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Ort | Eimsbüttel, Deutschland |
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