Hamburg Wasser: Verkaufsrekord und milliardenhohe Investitionen in Sicht!

Hamburg Wasser: Verkaufsrekord und milliardenhohe Investitionen in Sicht!
Hamburg, Deutschland - Am 18. Juni 2025 präsentiert Hamburg Wasser seine Jahresbilanz für 2024, und die Zahlen sehen vielversprechend aus. Nach einem mehrjährigen Rückgang verzeichnet das Unternehmen einen wieder steigenden Wasserverkauf, der die Basis für den steigenden Konzernumsatz von fast 674 Millionen Euro bildet. Dies bedeutet ein Plus von 43,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Wasserverbrauch in Hamburg beläuft sich auf 115,7 Millionen Kubikmeter, was einem Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Besonders spannend ist, dass die Zunahme der Bevölkerung im Versorgungsgebiet um etwa 100.000 Einwohner offensichtlich keinen negativen Einfluss auf die Absatzzahlen hatte – 2024 war ein nasses Jahr.
Allerdings bleibt der Gewinn nicht unberührt von den Veränderungen im Markt: Er sank um etwa 3,3 Prozent auf 106,2 Millionen Euro. Während die Hälfte der Einnahmen aus den Wasserwerken, etwa 37,5 Millionen Euro, in den städtischen Haushalt fließen, behalten die Abwasserbereiche 67,7 Millionen Euro in Rücklagen, um künftige Investitionen zu sichern. Die Pläne richten sich ehrgeizig auf Investitionen in Höhe von rund 1,14 Milliarden Euro bis 2028, wobei 616 Millionen Euro in Wasser- und Abwassernetze sowie 522 Millionen Euro in Anlagen fließen sollen.
Neue Herausforderungen in der Abwasserwirtschaft
Nicht nur die Wasserversorgung ist von Bedeutung. Ein zentrales Projekt ist die geplante Klärschlamm-Verbrennungsanlage Vera II, deren Kosten von 196 Millionen Euro auf 297,2 Millionen Euro gestiegen sind. Ab 2029 darf Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden und muss verbrannt werden. Vera II und die bereits bestehende Vera I sollen zusammen jährlich rund 97.000 Tonnen Klärschlamm verarbeiten und so wichtige Standards für die nachhaltige Abwasserbewirtschaftung setzen. Diese Maßnahmen kommen nicht von ungefähr, denn die EU hat die Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) verabschiedet, welche bis 2045 eine vierte Reinigungsstufe für Kläranlagen vorschreibt, die Abwasser von über 150.000 Einwohnern behandelt. Ziel ist die Entfernung von Spurenstoffen, die bisher nicht erfasst wurden. Ein Teil der Kosten soll von den Herstellern dieser Stoffe, insbesondere der Pharma- und Kosmetikindustrie, übernommen werden.
In Hamburg wird seit langem nachhaltige Gewässerwirtschaft großgeschrieben. Der Schutz und die Bewirtschaftung von Gewässern sind öffentliche Aufgaben, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Mit europäischen Regelungen wie der EG-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie sind diese Aufgaben klar umrissen. Die Herausforderungen durch Klimawandel und Extremwetter stellen die Wasserwirtschaft jedoch vor neue Aufgaben: Längere Dürreperioden und lokale Starkregenereignisse wirken sich negativ auf die Grundwasserneubildung aus und erfordern innovative Ansätze in der Bewirtschaftung. So bleibt die Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung eine der zentralen Herausforderungen der kommunalen Aufgabenträger.
Zukunftsperspektiven
Die Trinkwasserversorgung Hamburgs ist dennoch für die nächsten Jahrzehnte gesichert, dank der Wasserentnahme aus Tiefen von 90 bis 450 Metern, die unabhängig von Dürreperioden und Starkregen ist. Aktuell liegt die Spitzenversorgung bei mindestens 470.000 Kubikmetern pro Tag, mit dem Ziel, bis 2030 die Marke von 500.000 Kubikmetern zu erreichen. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Hamburg beträgt derzeit 107 Liter pro Tag, im Vergleich zu 135 Litern vor 20 Jahren. Diese positiven Zahlen zeigen, dass Hamburg auf einem guten Weg ist, um auch in Zukunft eine nachhaltige und sichere Wasserversorgung zu gewährleisten.
Mit einem klugen Mix aus Innovation und Verantwortung geht Hamburg Wasser den Herausforderungen der Wasserwirtschaft an die Wurzel. NDR berichtet über die erfreuliche Entwicklung, während Hamburg Wasser detaillierte Einblicke in die zukünftigen Projekte bietet und Kommunalbrevier den rechtlichen Rahmen für die Wasserwirtschaft klar umreißt. Die Herausforderungen sind groß, doch die Perspektiven für Hamburg sind hell.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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