Sozialarbeiter des Drob Inn: Drogenhandel statt Hilfe für Süchtige!

Sozialarbeiter des Drob Inn: Drogenhandel statt Hilfe für Süchtige!
St. Georg, Deutschland - Ein 28-jähriger Sozialarbeiter des „Drob Inn“ muss sich vor Gericht wegen des Vorwurfs des Drogenhandels verantworten. Die Vorwürfe, die die Hamburger Staatsanwaltschaft erhebt, sind schwerwiegend: Gewerbsmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln und unerlaubter Besitz von Cannabis stehen im Raum, berichtet die Mopo. Ein Teil der Drogen soll dabei aus einem Konsumraum der Einrichtung, die sich in St. Georg nahe dem Hamburger Hauptbahnhof befindet, entnommen worden sein.
Das „Drob Inn“ ist nicht irgendeine Anlaufstelle; es ist Hamburgs größte Drogenberatung und ein zentraler Ort für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit ihrer Abhängigkeit suchen. Die Einrichtung bietet neben hygienischen und überwachten Konsumbedingungen auch warme Mahlzeiten, medizinische Versorgung und Beratungsangebote. Ziel ist es, das Infektionsrisiko zu senken und Überdosierungen vorzubeugen. Wie Christine Tügel, die Geschäftsführerin des „Drob Inn“, betont, solle der Sichtschutz vor der Einrichtung den süchtigen Menschen ihre Würde lassen und Passanten zum Hinsehen ermutigen. „Es ist wichtig, nicht wegzuschauen“, so Tügel. Die Situation in der Umgebung bleibt jedoch angespannt, da trotz Beschwerden über die Drogenszene die Zahlen konstant geblieben sind.
Die Vorfälle im Detail
Die Anschuldigungen gegen den Sozialarbeiter sind konkrete Vorfälle: Am 1. August 2023 wurde er vor dem Museum für Kunst und Gewerbe mit 0,22 Gramm Kokain in seiner Bauchtasche erwischt. Die Drogen waren offenbar nicht für den Eigenkonsum bestimmt. Rund ein halbes Jahr später, am 25. Januar 2024, fand die Polizei in seiner Wohnung in Alsterdorf fünf Gramm eines kokainhaltigen Gemenges sowie 69 Gramm Marihuana. Bargeld in Höhe von 1345 Euro, das aus Rauschmittelgeschäften stammen soll, machte die Vorwürfe noch greifbarer.
Die Umstände in Hamburg sind alarmierend. Die bereits erwähnte Erhebung der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht zeigt, dass im Jahr 2023 über 650 Drogennotfälle in Drogenkonsumräumen ohne tödliche Ausgänge bewältigt werden konnten. Dennoch starben 2.277 Menschen in Deutschland an den Folgen von Drogen, mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Die Krise ist spürbar, und die Verelendung auf den Straßen hat zugenommen, was die Notwendigkeit von Lösungen wie Drogenkonsumräumen weiterhin unterstreicht. Es ist eine Herausforderung, die nicht nur lokale Akteure, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft, wie die Zeit ausführlich beschreibt.
Die Suche nach Lösungen
Die Situation im „Drob Inn“ und die Herausforderungen, mit denen es konfrontiert ist, sind Teil eines größeren Bildes der Drogenpolitik in Deutschland. Während Einrichtungen wie das „Drob Inn“ unermüdlich an Lösungen arbeiten, um Suchtkranken zu helfen und die Öffentlichkeit zu schützen, muss gleichzeitig der Personalmangel bekämpft werden. Die Geschäftsführerin Tügel hat auch darauf hingewiesen, dass trotz offener Stellen die Ausstellung eines Stigmas gegenüber Menschen mit Suchtproblemen eine massive Hürde darstellt. Die Gesellschaft ist gefordert, diese Ausgrenzung zu verringern und Verständnis zu zeigen.
Das Dilemma ist komplex und erfordert eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Gesundheitsdiensten und der Gesellschaft. Nur so können langfristige Lösungen und eine signifikante Reduzierung der Drogentoten erreicht werden. Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich der bevorstehende Gerichtstermin für den Sozialarbeiter entwickeln wird, und welche Auswirkungen dies auf das „Drob Inn“ und seine Arbeit hat. Die Veränderung der Drogenpolitik in Deutschland, die aktuell von vielen gefordert wird, bleibt eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit.
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Ort | St. Georg, Deutschland |
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