Dringend benötigte Notschlafplätze für Drogenabhängige verzögern sich in Hamburg!

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In St. Georg verzögern sich Notschlafplätze für Drogenabhängige am Hauptbahnhof. Sozialbehörde kündigt Fertigstellung für Sommer 2025 an.

In St. Georg verzögern sich Notschlafplätze für Drogenabhängige am Hauptbahnhof. Sozialbehörde kündigt Fertigstellung für Sommer 2025 an.
In St. Georg verzögern sich Notschlafplätze für Drogenabhängige am Hauptbahnhof. Sozialbehörde kündigt Fertigstellung für Sommer 2025 an.

Dringend benötigte Notschlafplätze für Drogenabhängige verzögern sich in Hamburg!

In Hamburg drängt die Zeit: Die Situation am Hauptbahnhof wird immer prekärer, und die geforderten Notschlafplätze für drogenabhängige Menschen lassen auf sich warten. Ursprünglich sollte die Einrichtung von 30 Notunterkünften in der Repsoldstraße bereits im ersten Quartal 2025 erfolgen, doch jetzt verzögern sich die Pläne. Wie NDR berichtet, können die neuen Schlafplätze, die vom Träger der benachbarten Drogenberatungsstelle Drob Inn unter dem Jugendhilfe e.V. betrieben werden, voraussichtlich erst im Sommer 2025 fertiggestellt werden. Der Grund für die Verzögerungen liegen in notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen am Gebäude: Die Fassade und das Dach müssen erneuert werden, da die Rettungswege und die Brandmeldeanlage nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen.

Die Dringlichkeit der Situation zeigt sich nicht nur in den steigenden Zahlen von drogenabhängigen und obdachlosen Menschen, sondern auch in den verstärkten Beschwerden der Anwohner. Berichten zufolge ist die Fläche vor dem Drob Inn mittlerweile als Problemzone bekannt, wo sich regelmäßig Suchtkranke aufhalten. Bürger und Gastronomiearbeiter klagen über Gewalt und Diebstähle unter Obdachlosen, was den Ruf nach einer erhöhten Polizeipräsenz laut werden lässt. Laut dem Straßenmagazin Hinz und Kunzt setzen sich die Sozialarbeiter am Hauptbahnhof in alarmierenden Situationen stark für eine Verbesserung der Lage ein.

Unzureichende Hilfsangebote und Kritik an den Maßnahmen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Wohnungslosigkeit in Hamburg ist auf erschreckende 19.000 Menschen angestiegen, seit 2018 hat sich die Zahl mehr als vervielfacht. Es ist ein besorgniserregender Trend, den auch Markus Schreiber, Bürgerschaftsabgeordneter der SPD, bemerkt hat: „In der Nacht sehe ich 30 bis 40 Obdachlose am Hansaplatz“, berichtet er. Die 24Hamburg zeigt, wie viele Menschen vor dem Drob Inn zu stärkeren Drogen wie Kokain, Heroin und Crack greifen, während die Notrufe bei der Polizei steigen.

Anstelle gezielter Hilfe soll nun ein Sicherheitsdienst für 750.000 Euro im Jahr rund um den Hauptbahnhof zum Einsatz kommen. Die Linksfraktion kritisiert diese Maßnahme als ineffizient und plädiert dafür, die Mittel vielmehr in Hilfsangebote für Bedürftige zu investieren. Wie Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion betont, wäre es sinnvoller, das Geld für nachhaltige Maßnahmen wie eine konsumtolerante Tagesaufenthaltsstätte oder mehr Notschlafplätze für aktive Konsumierende einzusetzen. „Die Situation ist absurd“, so ihr kritisches Urteil.

Ausblick auf die kommenden Wochen

Die Sozialbehörde wird in den kommenden Tagen die Pläne für die neuen Notschlafplätze weiter diskutieren. Eine Lenkungsgruppe und der Gesundheitsausschuss beschäftigen sich unter anderem mit einer möglichen Schließung im Stadtteil Wilhelmsburg, während die Probleme rund um den Hauptbahnhof zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Angesichts von 102 Drogenopfern im Jahr 2024, fordert die CDU eine tiefere Ursachenforschung und bessere Präventionsmaßnahmen.

Während die Stadt weiterhin kämpft, um die Herausforderungen im sozialen Sektor zu meistern, bleibt zu hoffen, dass die versprochenen Notschlafplätze bald in Betrieb gehen und die Hilfe für die Betroffenen schnellstmöglich zur Verfügung steht.