Erster Veteranentag: Deutschland ehrt Soldaten – und fordert Veränderungen!

Am 15. Juni 2025 wird in Hamburg der erste Veteranentag in Deutschland gefeiert, um Soldaten zu ehren. Proteste zeigen unterschiedliche Meinungen.
Am 15. Juni 2025 wird in Hamburg der erste Veteranentag in Deutschland gefeiert, um Soldaten zu ehren. Proteste zeigen unterschiedliche Meinungen. (Symbolbild/MH)

Erster Veteranentag: Deutschland ehrt Soldaten – und fordert Veränderungen!

Hamburg, Deutschland - Am 15. Juni 2025 fand in Deutschland der erste nationale Veteranentag statt, der die Verdienste aktiver und ehemaliger Soldaten würdigen soll. In Hamburg, wo Verteidigungsminister Boris Pistorius eine zentrale Rolle übernahm, wurde bei einem großen Beförderungsappell rund 400 Soldaten zu Offizieren befördert. Pistorius unterstrich die bedeutende Stellung der Bundeswehrangehörigen in unserer Gesellschaft und deren unverzichtbaren Beitrag für Frieden und Sicherheit. Dabei betonte er, dass der Veteranentag dazu dient, die Sichtbarkeit der Soldaten in der Öffentlichkeit zu erhöhen und sie angemessen zu würdigen. Nach einem Beschluss des Bundestages wird der Veteranentag ab jetzt jährlich am Wochenende vor oder nach dem 15. Juni gefeiert, um die Leistungen von rund zehn Millionen Deutschen, die Wehrdienst geleistet haben, ins Rampenlicht zu rücken. RND berichtet, dass etwa 500.000 Soldaten in verschiedenen Auslandseinsätzen, beispielsweise in Afghanistan und Mali, gedient haben.

Die Spannungen rund um den Veteranentag waren jedoch deutlich spürbar. In Hamburg protestierten etwa 205 Menschen, darunter Mitglieder linker Gruppen, gegen die militärischen Feierlichkeiten. Diese Kundgebungen richteten sich gegen die von der Ampel-Koalition eingeführte Veranstaltung, und demonstrierten unter anderem mit gefälschten Bundeswehr-Plakaten. In Berlin gab es ähnliche Aktionen, wo ein antimilitaristisches Bündnis demonstrierte und in 13 Städten gefälschte Plakate mit kritischen Botschaften anbrachte. Diese leidenschaftlichen Proteste spiegelten die unterschiedlichen Auffassungen über die Bundeswehr und deren Rolle in der Gesellschaft wider. ND Aktuell berichten davon, dass in Berlin nur etwa 400 Menschen an den Protesten teilnahmen, was möglicherweise der sommerlichen Hitze geschuldet war.

Eine Aktion für die Veteranen

Ein besonders bewegendes Beispiel für die Bemühungen um Anerkennung ist der ehemaliger Soldat Robert Müller, der fast 100 Kilometer von Hamburg nach Berlin lief, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Der einstige Fallschirmjäger kämpfte über ein Jahrzehnt um die Anerkennung seiner posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die er im Afghanistan-Einsatz erlitten hatte. Diese persönliche Geschichte steht stellvertretend für die Herausforderungen, mit denen viele Veteranen konfrontiert sind. Tagesschau hebt hervor, wie wichtig es ist, die Probleme der verletzten Veteranen in den Fokus zu rücken und für sie das passende Gehör zu finden.

In seiner Rede warnte Pistorius vor den anstehenden politischen, gesellschaftlichen und militärischen Herausforderungen und stellte fest, dass die Bundeswehr massive Personalprobleme hat. „Wir brauchen einen Anstieg um bis zu 60.000 Soldaten,“ erklärte der Minister und verwies darauf, dass sogar bis zu 80.000 zusätzliche Kräfte benötigt werden, um die NATO-Ziele zu erreichen. Laut Umfragen haben 80% der Deutschen eine positive Einstellung zur Bundeswehr, dennoch gibt es eine Kluft zwischen dieser Wahrnehmung und persönlichem Kontakt zu Soldaten. Die Veranstaltungen und Militärvorführungen am Veteranentag sollen helfen, diese Lücke zu schließen und das Interesse an den Tätigkeiten und Hintergründen der Soldaten zu fördern.

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OrtHamburg, Deutschland
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